Originaltitel: Among the Untrodden Episodennummer: 2x05 Bewertung: Streaming-VÖ USA: 25. Juni 2020 Drehbuch: Heather Anne Campbell Regie: Tayarisha Poe Besetzung:
Abbie Hern als Madison,
Sophia Macy als Irene,
Amanda Burke als Stern Teacher,
Halle Galloway als Debbie,
Anisa Harris als Gwen,
Marci T. House als Ms. Watson,
Esther Li als Lisa,
Gaelle Owuor als Arna,
Skylar Radzion als New Girl,
Jordan Peele als The Narrator u.a.
Kurzinhalt:
Eine Klasse des St. Marys Internats für Mädchen begrüßt mit Irene eine neue Mitschülerin. Als solche hat man es ja grundsätzlich schon immer schwer. Dass Irene darüber hinaus ein gesteigertes Interesse an übernatürlichen Phänomenen hat, und als ihr Schulprojekt überprüfen will, inwiefern eine ihrer Mitschülerinnen über paranormale Kräfte verfügt, macht es ihr zusätzlich schwer, akzeptiert zu werden – machen sich die anderen doch unweigerlich über sie lustig. Dies ändert sich jedoch, als Irene aufgrund der Testergebnisse davon überzeugt ist, dass Madison tatsächlich über übernatürliche Fähigkeiten verfügt. Die beiden versuchen daraufhin, festzustellen, welche Kräfte Madison denn genau besitzt – woraufhin zwischen den beiden unweigerlich eine Freundschaft zu entstehen beginnt. Wie sich herausstellt, kann Madison Gedanken lesen, und auf Wunsch Gegenstände aus der Luft manifestieren lassen. Doch die sich entwickelnde Freundschaft zwischen Madison und Irene ist ihrer früheren Clique alles andere als recht…
Review:
Die Idee, die Pubertät – grundsätzlich schon eine Zeit der Veränderung, der Unsicherheit, des sich selbst Findens und Entdeckens – mit der Offenbarung übernatürlicher Fähigkeiten zu kombinieren, ist jetzt nicht gerade neu; "Carrie" ist hier zweifellos die bekannteste, aber bei weitem nicht einzige Variante dieses Konzepts. Mit "Among the Untrodden" wagt sich nun auch die Neuauflage der "Twilight Zone" an das Thema – lässt es dabei aber leider überwiegend an den neuen Impulsen vermissen. Ja, aus der Frage, wer von den beiden denn nun wirklich das paranormale Talent besitzt, bezieht die Episode einen Hauch von Spannung. Die sich entwickelnde Freundschaft zwischen Madison und Irene ist überzeugend umgesetzt und auch sehr gut gespielt. Vor allem aber gefiel mir die eine doch halbwegs neue Idee, die hier Einzug erhalten hat. Weil normalerweise bekommen diese Talente ja immer die drangsalierten Außenseiter/innen – hier ist es jedoch mal das zu dem Zeitpunkt beliebteste, jedoch oftmals auch als Bully auftretende, Mädchen, welches diese dann auch gleich zu eben diesen Zweck einsetzt. Schade, dass man sich dieser Idee letztendlich nur in einer einzigen Szene widmete; ich finde, da hätte man weitaus mehr draus machen können. Aber auch so war dieser Moment für mich so ziemlich das Highlight der Folge.
Davon abgesehen war sie nämlich leider nichts Besonderes, und spielt eine ziemlich 08/15-Story auf etwas mehr als einer halben Stunde ab. Dies scheint nun generell bei "The Twilight Zone" zum neuen Standard zu werden, und auch wenn dies der ursprünglichen Serie näher sein mag, bleibt aus meiner Sicht hier oftmals zu wenig Zeit, um in die Tiefe zu gehen. Im Falle von "Among the Untrodden" bin ich mir aber in der Tat nicht sicher, ob es besser gewesen wäre, das auf sagen wir 45 Minuten aufzublähen. Grundsätzlich hätten die Figuren schon etwas mehr Betrachtung vertragen dürfen, allerdings war die Story letztendlich dermaßen dünn, dass man sich schon schwer tat, selbst die überschaubare Laufzeit zu füllen – weshalb sich bei mir zwischendurch doch auch mehrmals Langeweile einschlich. Dies gilt nicht zuletzt auch für die klischeehafte Balkonszene, die vorhersehbar endet, letztendlich dann aber ohnehin ohne Konsequenzen bleibt. Auch die Reaktion auf die Vorstellung des Projekts von Mirandas (ehemaligen?) Freundinnen verfehlte bei mir die gewünschte schockierende Wirkung, auch wenn die Szene grundsätzlich gut inszeniert war. Schließlich kulminiert das alles in einen Twist, der auf den ersten Blick in sich schlüssig scheint, wo sich mir aber im Nachhinein schon die Frage stellte, wieso weshalb warum. Immerhin verflüchtigten sich die anderen herbeimanifestierten Gegenstände ja immer erst, wenn sie ihren Zweck erfüllten, und sie nicht mehr gebraucht wurden – und ich würde behaupten, dass dies hier nicht der Fall war. Insofern schien mir das Ende dann doch aufgesetzt zu sein, eben um den gewollten Twist noch anbringen zu können. Wirklich überzeugt hat mich das allerdings nicht.
Fazit:
Das Konzept hinter "Among the Untrodden" ist nicht allzu neu, und bis auf die kurz aufflammende Idee, dass sich ein Bully solche Fähigkeiten zu nutze macht, um noch effektiver schikanieren zu können (weil sonst werden diese Talente ja meist von den gemobbten verwendet, um zurückzuschlagen), fehlten mir auch die neuen Impulse. Die Episode schafft zudem das Kunststück, sowohl zu kurz – lernen wir die Figuren doch nur sehr oberflächlich kennen – als auch zu lang – aufgrund der doch sehr dünnen Handlung – zu wirken. Und der Twist am Ende hat mich auch nicht wirklich überzeugt. Immerhin war das ganze gut gespielt und solide inszeniert, und die sich entwickelnde Freundschaft zwischen Miranda und Irene überzeugend umgesetzt, so dass man mit ihnen durchaus mitfieberte. Wirklich gepackt hat mich das Geschehen hier aber leider nie, und gerade auch so manch spätere, vermeintlich tragische Wendung ließ mich leider kalt. Und so lautet mein Fazit, wie bei so vielen Episoden der "Twilight Zone"-Neuauflage: Da hätte man mehr draus machen können.
