Mit: Tony Todd, Donna D'Errico, Jsu Garcia, Wade Williams, Alexia Robinson, Lupe Ontiveros, Mark Adair-Rios, Ernie Hudson Jr., Elizabeth Hayes u.a.
Kurzinhalt:
Caroline McKeever – die Tochter von Annie Tarrant, und damit eine direkte Nachfahrin von Daniel Robitailles Geliebter – ist mittlerweile erwachsen geworden. Doch nicht nur der Tod ihrer Mutter, sondern auch der Geist des Candyman, der ihr in ihren Träumen auflauert, verfolgt sie nach wie vor. Der Candyman hält Caroline für die Reinkarnation seiner Tochter Isabel, und möchte sie auf seine Seite ziehen. Nachdem sie seine Avancen zurückweist, nutzt er den Tag der Toten, um ins Reich der Lebenden zurückzukehren und alle um Catherine herum, die ihr etwas bedeuten, zu ermorden…
Review:
Ok, ich gebe zu: Dass mir der im Gegensatz zu den Vorgängern nicht als Blu-Ray, sondern "nur" als DVD vorlag, half ihm (da es den billigen Eindruck des Films nur nochmal verstärkte) sicherlich ebensowenig, wie dass auf der mir vorliegenden DVD (die Erstauflage von VCL) nur der deutsche Ton drauf ist. Letztendlich glaub ich aber nicht, dass es einen wesentlichen Unterschied gemacht hätte, wenn ich den in bester Qualität gesehen hätte – weil selbst in 4K ist Scheiße eben immer noch Scheiße (sie sieht halt nur besser/detaillierter/schärfer aus). Und, ganz ehrlich: Das war einfach von hinten bis vorne nichts. So stellt sich schon mal die Frage nach der zeitlichen Einordnung. Der erste "Candyman" ist, auch wenn es dort soweit ich mich erinnern kann nie dezidiert ausgesprochen/gezeigt wird, recht deutlich in den frühen 90ern zu verorten. Der zweite spielte dann rund drei Jahre später, also eben so Mitte der 90er. Da die dort geborene Tochter hier nun erwachsen ist, müsste der somit so ca. ums Jahr 2015 angesiedelt sein – wurde aber halt noch Ende der 90er gedreht und sich recht deutlich als in dieser Zeit spielend erkennbar. Das allein machte es mir schon mal schwer, mich auf den Film einzulassen.
Es hilft auch nicht, dass der Candyman hier auf einmal beginnt, die Träume von Personen – oder zumindest einer Person, nämlich Carolines – heimzusuchen. Das war in den ersten beiden noch nicht der Fall, und ist halt generell etwas, dass man doch eher mit einem Freddy Krueger als einem Candyman in Verbindung bringt. Man denkt auch besser nicht darüber nach, dass Caroline nicht einfach nur eine entfernte Nachfahrin von ihm ist, sondern er sie noch dazu für die Reinkarnation seiner Tochter handelt – und er sie anmacht/umwirbt. Sehr auffällig sind zudem die übertrieben häufigen und unnötigen Nacktszenen (ob die wohl dem Einfluss von HBO zu vderdanken sind?!). Und die schauspielerischen Leistungen, die das Wort "Leistung" teilweise kaum verdienen, wären in einem schmuddeligen Softsex-Film ebenfalls besser aufgehoben, als hier. Inszenatorisch ist das ebenfalls alles ungemein mau, und an Spannung lässt es "Der Tag der Toten" ebenfalls gänzlich vermissen. Und als wäre all das nicht schon genug, fehlt ihm auch die eindringliche Musik von Philip Glass, der – verständlicherweise – für diesen Schund nicht mehr zurückkehrte. Auf seine Titelmelodie wartet man hier ebenso vergeblich, wie eine mindestens annähernd ähnlich eingängige/auffällige musikalische Untermalung. Auch dies sorgte dafür, dass ich teilweise echt nicht mehr erkannt hätte, mich hier noch in einem "Candyman"-Film zu befinden. Als einzige Verbindung zu den Vorgängern bleibt Tony Todd, und, ganz ehrlich, man fragt sich irgendwie schon, was ihn eigentlich dazu bewegte, für diesen Mist zurückzukehren. Ich mein, ja, ich weiß, er ist Schauspieler, und lebt halt nun mal davon, dass er in eine Rolle schlüpft und dafür Geld kassiert, aber hat er etwa gar so überhaupt keine Ansprüche? Wie auch immer, es wollte jedenfalls auch ihm, so sehr er sich auch wieder bemühte, nicht gelingen, diesen Dreck auch nur ansatzweise lohnenswert zu machen. Die furchtbaren Dialoge inklusive so toller (unlogischer) Glückskeksweisheiten wie "Das Böse kann ohne das Gute nicht existieren" (Wait, what?) geben "Candyman 3 – Der Tag der Toten" dann schließlich den Rest.
Fazit:
Nachdem ich die ersten beiden Filme als fast gleichwertig empfand – und auf einem soliden Niveau einschätzen würde – folgt mit "Der Tag der Toten" nun leider doch noch der bei Horror-Sequels ja fast schon erwartete Absturz. Und das leider sogleich in absolute Untiefen. Angefangen bei den mäßigen bis schwachen schauspielerischen Leistungen (mit Tony Todd als einzige löbliche Ausnahme), über die aufgesetzt wirkenden und auch viel zu häufigen Erotikeinlagen, bis hin zur schwachen Inszenierung, macht "Der Tag der Toten" von Beginn an einen äußerst billigen Eindruck. Erschwerend kommt nun noch hinzu, dass das Setting leider insofern nicht wirklich Sinn macht, als "Candyman 3" ja gut zwanzig Jahre nach dem ersten spielen soll, man aber halt merkt, dass zwischen der Produktion beider Filme gerade einmal ein Drittel dieser Zeit verstrichen ist. Und generell fand ich den Plot einfach überhaupt nicht interessant, und den Film auch in keinster Weise spannend inszeniert. Jedenfalls: Auch wenn ich von den ersten beiden auch schon nicht übermäßig begeistert gewesen sein mag, kann ich mir durchaus vorstellen, dass ich mir die in absehbarer Zeit nochmal ansehe. Der dritte hingegen wird bei nächster Gelegenheit aussortiert – bei dem war nämlich 1x Anschauen schon zu viel.