Mit: Jeffrey Combs, Bruce Abbott, Barbara Crampton, David Gale. Robert Sampson, Gerry Black, Carolyn Purdy-Gordon, Peter Kent u.a.
Kurzinhalt:
Vor dreizehn Jahren wurde Dr. Herbert West angesichts seiner illegalen Experimente, die auch zu zahlreichen Todesfällen führten, verhaftet. Howard Phillips war damals noch ein Kind und musste mit ansehen, wie eine der von West reanimierten Leichen seine Mutter tötete. Dennoch ist er seither vom verrückten Doktor und seinem Serum fasziniert. Mittlerweile selbst zum Mediziner ausgebildet, nimmt er eine Stelle in jenem Gefängnis an, in das man Dr. West gesteckt hat, um dessen Forschung gemeinsam fortzusetzen. Seine Freundin Laura wiederum ist Journalistin, und geht Gerüchten nach, wonach dort mit den Gefangenen nicht immer nach Vorschrift umgegangen werden soll. Als sie den Gefängnisleiter zunehmend in Bedrängnis bringt, tötet er sie – und gibt Howard damit einen zusätzlichen Grund, zusammen mit Dr. West die Reanimationsformel zu perfektionieren…
Review:
Man erkennt schon an der Wertung, dass ich von "Beyond Re-Animator" nicht wirklich angetan war, bevor wir zu meinen Kritikpunkten kommen, seien aber zuerst die positiven Aspekte erwähnt. Hier ist insbesondere der Einstieg hervorzuheben. Klar war dieser für die Filmreihe doch eher ungewöhnlich, und eindeutig von der Mitte der 90er aufkommenden Teenie-Slasher-Welle beeinflusst war, ich fand ich aber noch sehr stimmungsvoll, launig und unterhaltsam. Über jeden Zweifel erhaben ist natürlich auch wieder Jeffrey Combs, der seinen Dr. West weiterhin so überzeugend wie charismatisch spielt. Einzelne Spezialeffekte, wie z.B. das mit dem halben Mann, der sich nur mit Armen und Händen fortbewegt, waren verdammt gut gemacht. Es gab vereinzelte nette Ideen wie z.B. die kurze Split Screen-Überblendung. Und, öhm, ja, das war's dann auch schon. Insofern wiegt leider das, was mir weniger zusagte, wesentlich schwerer. Das beginnt schon damit, dass "Beyond Re-Animator" der unvergleichliche und unverwechselbare Charme der 80er fehlt. Klar, dafür kann er jetzt nicht wirklich was, aber das ist schon mal der erste Punkt, wo er den Vorgängern unterlegen ist.
Es fällt halt leider auch auf, dass bei "Beyond Re-Animator" das Geld jetzt nicht unbedingt sonderlich locker saß. Alles wirkt vergleichsweise billig, und es ist halt auch sehr auffällig, dass das Gefängnis-Setting in erster Linie deshalb gewählt wurde, um sich Location-Aufnahmen weitestgehend sparen zu können, und generell mit so wenig Sets wie möglich durchzukommen. Eben dieses Setting fand ich nur halt leider saufad und überhaupt nicht interessant. Sehr schade ist irgendwie auch, dass man dem Film zwar auf der einen Seite anmerkt, dass er ein "Labour of Love" war – sonst wäre nicht Brian Yuzna, (Mit-)Produzent des ersten und Regisseurs des zweiten – zurückgekehrt. Sprich, das hier ist kein reines Cashgrab-Sequel, wo es darum geht, auch noch das letzte Tröpfchen Milch aus einer sterbenden Kuh rauszumelken. Letztendlich stand ich aber dann am Ende ziemlich ratlos da, und fragte mich, was genau denn eigentlich der Grund war, warum man meinte, genau diese Geschichte erzählten bzw. Fortsetzung umsetzen zu müssen. Denn von wenigen, mich nicht wirklich begeisternden, Elementen abgesehen (wie z.B. die zwei Seelen in einer Brust) mangelt es an "Beyond Re-Animator" an den neuen, zündenden Ideen, und ist das alles letztendlich ein einfallsloser Abklatsch der ersten beiden. Kein Vergleich z.B. zu "Bride of Re-Animator", das nicht nur eine wunderschöne Hommage auf "Frankensteins Braut" war, sondern auch mit diesen ganzen coolen, originellen Kreaturen aufwarten konnte. So etwas fehlt "Beyond Re-Animator" leider. Insofern ist er für mich leider ein schwacher, und letztendlich auch überflüssiger, Nachschlag.
Fazit:
Mit "Beyond Re-Animator" ist es ein bisschen so wie mit den Subjekten von Dr. Wests Experimenten. Das Ganze wirkt wie eine zu späte Wiederbelebung eines zu diesem Zeitpunkt längst toten Franchises, dessen reanimierter Körper zudem nur mehr ein Schatten seines früheren Selbst ist. Dabei fand ich den Einstieg, der direkt an Teil 2 anknüpft, eigentlich noch recht vielversprechend und stimmungsvoll. Nach dem Sprung dreizehn Jahre in die Zukunft war "Beyond Re-Animator" dann aber nur mehr ein müder, schwacher Abklatsch, dem zudem das Flair und der Charme der ersten beiden Filme fehlte. Ja, es gab ein paar nette Spezialeffekte, nicht zuletzt den "halben" Mann, und einzelne gute Ideen und Szenen. Und Jeffrey Combs ist ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Aber das Gefängnissetting war sehr uninteressant (und da praktisch der gesamte restliche Film darin spielt, bot er mir insgesamt auch viel zu wenig Abwechslung), man merkt dem Film das geringe Budget an allen Ecken und Enden an, und insgesamt kann der einfach in keinem einzelnen Aspekt – Story, Inszenierung, Musik – mit den Vorgängern mithalten. Vor allem aber fragte ich mich am Ende unweigerlich, was an diesem Film nun so toll gewesen sein soll, dass Franchise-Veteran Brian Yuzna so hart darum gekämpft hat. Und so muss ich diesen Versuch, "Re-Animator" Anfang der 0er-Jahre wiederzubeleben, leider als überwiegend gescheitert betrachten.