Mit: David Hasselhoff, Crystal Allen, Ryan McCluskey, Patrick Regis, Anthony Green, John Rhys-Davies, Alan O'Silva u.a.
Kurzinhalt:
Der Milliardär Murdoch leidet unter einer schweren, unheilbaren Krebserkrankung. Er steckt daher all sein Geld in die Forschung an der Blutorchidee, von der er sich ein Heilmittel erhofft. Teil der Experimente sind auch speziell gezüchtete, riesige Anacondas, da die heilende Wirkung der Orchidee in den Schlangen ganz besonders ausgeprägt zu sein scheint. Es kommt, wie es kommen muss: Einer der Anacondas gelingt die Flucht, woraufhin sie beginnt, die Nachbarschaft unsicher zu machen. Murdoch beauftragt den Schlangenjäger Hammett damit, sie lebend einzufangen. Demgegenüber ist die Wissenschaftlerin Amanda Hayes, die Teil der Forschung war und mitansehen musste, wie einige ihrer KollegInnen von der monströsen Schlange umgebracht wurden, einfach nur daran interessiert, sie aufzuhalten, um weitere Todesopfer zu verhindern – zwei unterschiedliche Philosophien, die schon bald dafür sorgen, dass die beiden nicht nur gegen die Anaconda, sondern auch gegeneinander antreten…
Review:
Ich würde mich jetzt zwar nicht als der absolute "The Hoff"-Überfan bezeichnen, aber ja, klar, so wie wohl bei den meisten Kindern der 80er war auch meine Jugend stark von ihm geprägt. Angefangen mit "Knight Rider" (die vermutlich erste Serie, die ich kultisch verehrte), über seine Musik, bis hin zu "Baywatch" (wenn ich da dann auch zunehmend in ein Alter kam, wo ich mich zugegebenermaßen mehr für andere Aspekte der Serie zu interessieren begann, als David Hasselhoff). Mehr noch als daran lag es aber an seinen launigen Auftritten in "Sharknado 3" und "Piranha 2", die für mich durch ihn auch jeweils merklich aufgewertet wurden (vor allem letzterer profitiert von Hasselhoffs Willen zur Selbstpersiflage), dass ich auf "Anaconda: Offspring" durchaus schon gespannt war (tatsächlich könnte man wohl sogar behaupten, dass er ein Hauptgrund dafür war, dass ich mich überhaupt dazu entschlossen habe, mir die Sequels vorzuknöpfen). Jedoch, leider, wie die Wertung schon zeigt, im Falle von "Anaconda: Offspring" hat es sich leider nicht wirklich gelohnt. Tatsächlich muss ich leider sagen, dass The Hoff hier eher Teil des Problems als der Lösung ist.
Zwar nicht grundsätzlich schlecht, fehlt sowohl die Selbstironie von "Sharknado 3" und insbesondere "Piranha 2", als auch jener unvergleichliche Charme, der ihn in den 80ern und 90ern zu einem solchen Kultstar werden ließ. Stattdessen zeigt er hier leider eine doch eher müde Performance, die letztendlich nichts dazu beitrug, den Film auch nur ein Eutzerl besser und damit erträglicher zu machen. Tatsächlich sind die wenigen rettenden Aspekte des Films, wenn auch in der Tat darstellerischer Natur, vielmehr woanders zu finden – nämlich bei der überaus motiviert aufspielenden Crystal Allen, sowie John Rhys-Davies, der zwar "nur" eine routinierte Performance zeigt, damit aber dennoch alle bis auf Allen gnadenlos an die Wand spielt. Beide sind letztendlich besser, als es sich der Film eigentlich verdient hat – denn abseits davon ist der einfach nur eine Katastrophe. Ich war ja bekanntermaßen absolut kein Fan des ersten, der trotz A-Listern letzten Endes qualitativ von diesem Sequel hier nicht weit entfernt war, aber immerhin hatte man dort ein ausreichendes Budget zur Verfügung. "Anaconda: Offspring" ist hingegen von der ersten Sekunde an eine durch und durch billige Angelegenheit (man nehme nur die grauenhaft offensichtliche Rückprojektion bei den Autofahrten!), und erweist sich leider als typisch-billig-trashige SyFy- Produktion; wobei es im Vergleich zu einem "Sharknado" an der nötigen (Selbst)Ironie fehlt. Vielmehr scheint Don E. FauntLeRoy den von ihm inszenierten Film vielmehr bierernst zu meinen– was den Kontrast zu einem Endprodukt, dass wiederum nur mit ausreichenden Mengen Bier erträglich wird, umso augenscheinlicher (und störender) macht. Immerhin: Im Vergleich zu den diesbezüglich ja leider sehr harmlosen "Sharknado"-Filmen hat "Anaconda: Offspring" zumindest etwas Gore zu bieten – da jedoch dessen CGI-Herkunft fast so offensichtlich ist wie bei den (wirklich furchtbar animierten) Schlangen, ist leider auch dies schwer als Pluspunkt verbuchbar. Das uninteressante Setting in einem beliebigen, austauschbaren Wald, die einfallslose und ohne jegliches Flair inszenierte Action, sowie die mangelnde Spannung, geben "Anaconda: Offspring" dann schließlich den Rest.
Fazit:
Ich habe echt viel Hoff-nung in den Film gesetzt, da sowohl "Sharknado 3" als "Piranha 2" für mich vom Auftritt von David Hasselhoff sehr profitierten. In "Anaconda: Offspring" zeigt er jedoch leider eine sehr schwache Performance, die sich weder mit Witz und Ironie noch seinem üblichen Charme auszeichnen würde. Vielmehr sind es Crystal Allen und John Rhys-Davies, welche die Kohlen aus dem Feuer holen, und mit besseren Leistungen, als sie sich der Film eigentlich verdient hätte, retten, was zu retten war. Was im Falle von "Anaconda: Offspring" leider nicht mehr viel war. Dafür ist der Film insgesamt einfach viel zu billig umgesetzt, sehen die CGI-Schlangen furchtbar aus, hat das Setting in irgendeinem austauschbaren Wald keinerlei Reiz, mangelt es ihm gänzlich an Spannung, und ist er generell sehr schwach inszeniert. Vor allem aber mangelt es "Anaconda: Offspring" an jenem Witz und Charme, der ähnlich trashige Genre-Vertreter doch noch halbwegs lohnenswert machen kann. Zwar beweist die zeitgleich gedrehte Fortsetzung "Trail of Blood" leider eindrucksvoll, dass es immer auch noch schlimmer geht. Als Empfehlung dafür, es mir gleich zu tun und diesem "Hoffspring" eine Chance zu geben will ich diesen Hinweis aber dezidiert nicht missverstanden wissen.