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Star Trek - TNG: Der Aufstand Drucken E-Mail
Mäßiger Roman zu einem schwachen Film Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 27 September 2020
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek IX: Der Aufstand"
Originaltitel: "Star Trek - The Next Generation: Insurrection"
Bewertung:
Autorin: J.M. Dillard
Übersetzung: Andreas Brandhorst
Umfang: 249 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne
Erstveröffentlichung: November 1998 (D) bzw. 1998 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11727-6
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Als Data während einer verdeckten Operation auf dem Planeten der Ba'ku vermeintlich durchdreht, nimmt die U.S.S. Enterprise Kurs auf den Briar-Patch, um die Angelegenheit zu untersuchen. Von Admiral Dougherty, der die dortige Mission leitet, werden sie dabei ursprünglich doch recht unfreundlich und abweisend empfangen, schließlich gibt er jedoch zähneknirschend seine Einwilligung, der Enterprise zu erlauben, im Hinblick darauf, was Datas Anfall ausgelöst hat, Nachforschungen anzustellen. Dabei stößt man schließlich in einem See auf dem Planeten auf ein riesiges Schiff, bei dem es sich im Wesentlichen um ein einziges, großes Holodeck handelt. Da die Siedlung der Ba'ku – die einzigen intelligenten Lebewesen auf dem Planeten – recht klein ist, schließt man daraus, dass diese ohne ihr Wissen – und natürlich auch gegen ihren Willen – umgesiedelt werden sollten. Der Grund dafür liegt in den außergewöhnlichen regenerativen Kräften des Planeten, die sich insbesondere die Son'a, deren Körper einem raschen Zerfall ausgesetzt sind, zunutze machen wollen. Als man schließlich erfährt, dass der Föderationsrat in die Mission eingeweiht ist, und diese billigt, bleibt Captain Picard und seiner Crew keine andere Wahl, als den Aufstand zu proben…

Review (kann Spoiler enthalten): Ich bin bekanntlich – vorsichtig ausgedrückt – nicht der größte Fan von "Der Aufstand"; tatsächlich halte ich ihn für den bislang schwächsten aller Trek-Filme, und ja, das schließt das JJverse mit ein. Die Story wäre zwar grundsätzlich gar nicht mal so schlecht, allerdings wurde hier aus meiner Sicht eine Geschichte, die vielleicht eine solide TNG-(Einzel)folge ergeben hätte, künstlich auf einen abendfüllenden Spielfilm aufgebläht. Dies geschah mit zahlreichen, seelenlosen, uninteressanten und sich teilweise auch arg wiederholenden Actionszenen. Insofern schien mir J.M. Dillard bei ihrer Adaption von "Der Aufstand" vor einer fast schon herkulischen Aufgabe zu stehen, ist die Story des Films für mich doch von allen (bisherigen) Trek-Leinwandabenteuern die dürftigste. Und angesichts der Tatsache, dass selbst ein "volles" Drehbuch schon zu wenig Stoff für einen vollwertigen Roman liefert – wie soll das erst bei einem so actionreichen Film wie "Der Aufstand" werden? Das Endresultat sollte mich in meiner Skepsis dann leider auch bestätigen. Zwar macht sie grundsätzlich keinen schlechten Job dabei, das dürftige Drehbuch in einen Roman umzuwandeln, aber nicht nur leidet sie dabei unter einigen Schwächen des Films – auch wenn sie für diese nichts kann – ich war auch was das von ihr (vermeintlich; ich kenne das Drehbuch nicht) eingefügte Material nicht ganz glücklich. Wie z.B. die sehr technologiekritischen Töne, die man bei den Ba'ku anschlägt. Beispiel gefällig? Da sagt z.B. jemand "Die Technik ist wie Unkraut: Wo sie Wurzeln schlägt, wuchert sie über alle anderen Philosophien hinweg." Echt: Ein so ein Blödsinn. Da würde man die Autorin am liebsten Fragen, ob sie das Buch auf einer Schreibmaschine – oder noch besser, mit der Hand – geschrieben hat. Zugegebenermaßen relativiert sich das zum Ende hin dann, wenn Anij anmerkt, das "Picard und seine Leute der Beweis dafür sind, dass Technik verbunden mit Weisheit viel Gutes bringen kann", trotzdem musste ich da zuvor bei der einen oder anderen Aussage doch ordentlich mit dem Kopf schütteln.

Darüber hinaus stellt sie die Liebesgeschichte zwischen Jean-Luc und Anij fast noch kitschiger dar, als im Film (ja, ich war selbst überrascht, dass das geht) – wie z.B. wenn Picard an einer Stelle denkt, dass er noch nie zuvor mit solch einer Intensität geliebt hätte. Mich hat der Gedanke, dass Anij die Liebe seines Lebens sein soll, jedenfalls da wie dort nicht wirklich überzeugt. Einen ziemlichen Schreck jagte mir auch Picards Referenz auf den "biblischen Exodus" ein, den er nicht etwa mit "dort" (im Sinne von, in diesem Text), sondern mit "damals" beschreibt, so als würde er tatsächlich glauben, dieser hätte so wie in der Bibel beschrieben stattgefunden. Und auf die Frage, was denn eigentlich mit Datas Emotionschip passiert ist (da er was Gefühle betrifft hier nun wieder genauso ratlos ist wie zu Serienzeiten), bietet der Roman genauso wenig eine Antwort, wie der Film; auf mich wirkte das schon immer sehr konstruiert, um eben die sich entwickelnde Freundschaft zum Ba'ku-Jungen wie gewünscht erzählen zu können – finde aber halt, wenn man das schon macht, dann sollte man sich doch zumindest eine Erklärung dafür einfallen lassen. Und, wie auch schon bei "Der erste Kontakt", gab es auch hier wieder einzelne Sätze, die mir von Andreas Brandhorst eher unglücklich übersetzt schienen (wie z.B. wenn er aus dem durchaus bekannten Spruch "Come out, come out, wherever you are" ein fad-generisches "Zeig dich endlich, komm aus deinem Versteck" macht). Immerhin: Trotz dieser Schwächen konnte mir ihre Adaption von "Der Aufstand" immerhin zumindest eine Spur besser gefallen als der Film, als hier die grundsätzlich ja nette Handlung rund um die Verschwörung innerhalb der Föderation doch noch die Spur besser zur Geltung kam. Auch die zusätzlichen Szenen (die zwar im Drehbuch standen und auch gedreht, dann jedoch herausgeschnitten wurden) werteten ihren Roman für mich ein bisschen auf. Und nicht zuletzt hat mir der ursprüngliche Showdown, zumindest hier in geschriebenen/erzählter Form, besser gefallen, als das gar überdramatisierte Ende aus dem Film. Letzten Endes kann aber halt auch sie nichts daran ändern (und leidet ihr Roman sicherlich auch bis zu einem gewissen Grad darunter), dass "Der Aufstand" für mich der bislang schwächste aller Trek-Filme ist.

Fazit: Wer so wie ich mit dem Film nicht viel anfangen kann, den wird leider auch J.M. Dillards Romanadaption nicht eines Besseren belehren. Ins Mitteilungsheft schrieb man da früher bei Kindern immer "hat sich bemüht" – das Endresultat lässt aber leider halt doch zu wünschen übrig. Teilweise liegt das am schwachen und auch sehr actionlastigen Drehbuch, bzw. daran, dass sie generell zwangsläufig die eine oder andere Schwäche des Films übernehmen muss. Teilweise war ich allerdings auch mit ihrer Arbeit was die Adaption betrifft nicht immer 100%ig glücklich. Immerhin kam für mich die grundsätzlich nicht so schlechte Verschwörungs-Story im Roman besser zur Geltung, als im Film, weshalb mir dieser zumindest eine Spur besser gefallen konnte. Eine echte Empfehlung kann ich allerdings nur an echte Fans von "Der Aufstand" aussprechen – so es die denn überhaupt gibt.

Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel






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