Originaltitel: The Dirteaters Episodennummer: 1x15 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 21 Dezember 2010 (DVD-Premiere) Erstausstrahlung D: 14. Oktober 2011 (TNT Serie) Drehbuch: Matthew B. Roberts Regie: John Dahl Hauptdarsteller:
Eric Stoltz als Daniel Graystone,
Esai Morales als Joseph Adama,
Paula Malcomson als Amanda Graystone,
Alessandra Torresani als Zoe Graystone,
Magda Apanowicz als Lacy Rand,
Sasha Roiz als Sam Adama,
Brian Markinson als Jordan Duram,
Polly Walker als Sister Clarice Willow.
Gastdarsteller:
Peter Wingfield als GDD Director Gara Singh,
Scott Porter als Nestor,
Jorge Montesi als The Guatrau,
Aleks Paunovic als William Adama Sr.,
Christopher Heyerdahl als Kevin Riekel,
Elisabeth Rosen als Kolibri,
Sina Najafi als William Adama,
Genevieve Buechner als Tamara Adama,
Panou als Olaf,
Teryl Rothery als Evelyn,
Jim Thomson als Serge,
Christian Tessier als Francis,
Alison Araya als Isabelle Adama,
Daleal Monjazeb als Young Joseph Adama,
Alexander Kambolis als Young Sam Adama,
Diego Diablo Del Mar als Bartender,
William Vaughan als Fan Boy,
Nicola Anderson als GDD Receptionist,
Colin Decker als Herac Soldier u.a.
Kurzinhalt:
Joseph Adama wird vom Guatrau offiziell in das Verbrechersyndikat aufgenommen. Zugleich wird sein Bruder Sam zu einem der Generäle der Ha'la'tha befördert. Doch die beiden sind über den Deal unglücklich, den der Guatrau mit der STO geschlossen hat, die er mit Waffen beliefert, welche diese dann wiederum auf Tauron – dem Heimatplaneten der Adamas – einsetzen. Daniel Greystone erkennt indes, dass die letzten Firmenchefs, die mit dem Guatrau zusammengearbeitet haben, allesamt kurz nach Abschluss des Deals einem mysteriösen Unfall zum Opfer fielen. Er schließt daraus – folgerichtig – dass ihm das selbe blüht, sobald die zweiwöchige Deadline die er erhielt, um sein Grace-Programm abzuschließen, abgelaufen ist. Daniel sucht daraufhin Sam auf und macht ihm ein Angebot: Er will Centurion-Einheiten nach Tauron schmuggeln, um den dortigen Widerstand zu unterstützen. Als Gegenleistung soll Sam einen Weg finden, ihn am Leben zu lassen – auch wenn dies bedeutet, zusammen mit Joseph den Guatrau zu stürzen. Währenddessen machen die Avatare von Zoe und Tamara in New Caprica immer mehr von sich reden. Ihr Ruf dringt dann schließlich auch in die normale Welt hinaus, woraufhin es Daniel gelingt, die beiden aufzuspüren. Und als Jordan Duram vorübergehend beurlaubt wird, verliert Amanda ihren Kontaktmann bei der GDD…
Review:
"The Dirteaters" war für mich wieder eine eher durchwachsene Angelegenheit, insgesamt aber wieder besser als die Episoden zuvor. Positiv stach dabei nicht zuletzt der Auftritt von Zoe und Tamara hervor, die sich mittlerweile verbündet haben, und als die "Avenging Angels" in "New Caprica" für Aufsehen sorgen – was dann schließlich bis in die reale Welt durchschlägt. Durch die T-Shirts mit den beiden, die sich wie ein Lauffeuer insbesondere unter den Teenagern Capricas verbreiten, wird dann schließlich auch Daniel auf sie aufmerksam – und letztendlich verrät sich Zoe mit ihrer geschockten Reaktion und der instinktiven Flucht selbst. Damit ist nun endlich das eingetreten, weshalb ich schon mindestens 10 Folgen lang warte, und ich bin durchaus schon gespannt, wo das noch hinführen wird. Aber auch alles rund um Sam und Joseph, die sich nun scheinbar daran machen, den Guatrau zu stürzen, fand ich soweit interessant. Rückblickend habe ich den Eindruck, dass die Drehbücher ursprünglich nur bis zum Mid-Season-Finale geschrieben waren, und sie danach erst wieder in die Story hineinfinden, und generell alle Handlungsstränge wieder zum Laufen bringen mussten. Mittlerweile ist das endlich der Fall, und so kommt langsam Schwung in die Sache.
Was natürlich nicht heißt, dass ich mit "The Dirteaters" wunschlos glücklich war. Vor allem die Storyline rund um Jordan Duram hat mich genervt. Ich meine, wie blöd kann man sein, bitte schön? Da verdächtigt er seinen Boss ja eh schon – korrekterweise – mit der STO-Zelle von Clarice Willow im Bunde zu stehen, und dann nimmt er das Gespräch nicht auf, wo er ihm die eine unschuldige junge Mutter als sein angeblicher Spitzel präsentiert? Geh bitte. Generell hat mich das Geschehen wieder mal nicht so recht gepackt. Und auch mit den Rückblenden zur Kindheit von Joseph und Sam war ich nicht ganz glücklich. Also, grundsätzlich ja eh eine arge Gschicht, und nachdem mich die Szenen zu Beginn noch nicht wirklich interessiert haben, gelang es der zunehmend dramatischen Entwicklung dort dann doch noch, mich an Bord zu holen. Aber irgendwie fragt man sich schon, warum das erst jetzt gezeigt wird. Das hätte aus meiner Sicht schon viel früher kommen müssen, damit wir zu den beiden eine Bindung aufbauen, und generell ihren Werdegang und ihre Dynamik besser verstehen. So gesehen für mich ein klassischer Fall von "zu wenig, zu spät" (wenn auch in diesem Fall zugegebenermaßen eher letzteres als ersteres). Last but not least fand ich seltsam, dass es Zoe (und Tamara?) scheinbar möglich ist, die Simulation frei nach ihren Wünschen umzuprogrammieren und damit zu gestalten. Ganz ehrlich: Warum hat das Zoe nicht z.B. schon gemacht, wo sie in der Arena war, und gefoltert wurde? Ein bisschen plötzlich – und übertrieben – war mir das irgendwie schon. Immerhin schafft jedoch Daniels Erkenntnis – sowie die Tatsache, dass er diesmal Amanda sofort einweiht – eine nicht unspannende Ausgangssituation für die letzten paar Folgen.
Fazit:
Nach der Vollbremsung nach dem Mid-Season-Finale "End of Line", auf das alle Handlungsstränge hinsteuerten, und dann erst wieder aufgegriffen und in teils neue Bahnen gelenkt werden mussten, scheint mir "Caprica" nun da die Serie aufs Finale zusteuert langsam wieder an Fahrt aufzunehmen. Zwar bin ich der Ansicht, dass der Einblick in die Familiengeschichte der Adamas reichlich spät kommt, und musste zugegebenermaßen am Beginn von "The Dirteaters" mit diesen Flashbacks nicht viel anzufangen, in weiterer Folge entwickelten sich diese aber durchaus dramatisch, und steigerten sich zu einem tragischen Schlusspunkt. Auch über das Wiedersehen mit Zoe habe ich mich gefreut, nicht zuletzt auch, als es zugleich nun endlich zu jenem Moment kam, wo Daniel den Avatar seiner Tochter findet. Zwar ist mir Zoe mittlerweile innerhalb der Simulation doch etwas zu mächtig. Und vor allem beim dämlichen Duram, der es offensichtlich verabsäumt hat, seinen Chef – trotz seines Verdachts – aufzunehmen und einen Beweis zu haben, bin ich doch ordentlich verzweifelt. Nach dem Totalausfall "False Labor" ist "Caprica" aber zuerst mit "Blockback" und nun "The Dirteaters" zweifellos auf dem richtigen Weg.