Originaltitel: Blowback Episodennummer: 1x14 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 21 Dezember 2010 (DVD-Premiere) Erstausstrahlung D: 07. Oktober 2011 (TNT Serie) Drehbuch: Kevin Murphy Regie: Omar Madha Hauptdarsteller:
Eric Stoltz als Daniel Graystone,
Esai Morales als Joseph Adama,
Paula Malcomson als Amanda Graystone,
Alessandra Torresani als Zoe Graystone,
Magda Apanowicz als Lacy Rand,
Sasha Roiz als Sam Adama,
Brian Markinson als Jordan Duram,
Polly Walker als Sister Clarice Willow.
Gastdarsteller:
Peter Wingfield als GDD Director Gara Singh,
Jorge Montesi als The Guatrau,
Ryan Robbins als Diego,
Ryan Kennedy als Odin Sinclair,
Christopher Heyerdahl als Kevin Reikle,
Anita Torrance als Mar-Beth,
Panou als Olaf,
Jim Thomson als Serge,
Eva Bourne als Devanna,
Tom McBeath als Agent Alpert,
Calum Worthy als Cass,
James Kirk als Sagitarron Recruit,
Luc Roderique als Dex,
Matthew Smalley als Cadet Recruit #1 u.a.
Kurzinhalt:
Am Flughafen von Gemenon wird Lacy zusammen mit weiteren Rekruten der STO abgeholt. Doch nur kurz nach dem Start ihres Shuttles wird dieses gekapert. Zuerst glaubt man, die Polizei hätte sie erwischt, dann wird jedoch klar, dass sie von einer feindlichen Terrorgruppierung geschnappt wurden – und diese schreckt vor nichts zurück, damit die "Soldaten des Einen" keine weiteren Rekruten mehr erhalten. Und so stellen sie alle Passagiere vor die Wahl, entweder dem monotheistischen Glauben zu entsagen, oder zu sterben. Auf Caprica sieht sich Daniel Graystone indes mit einem engen Ultimatum versehen: Der Guatrau der Torens gibt ihm noch genau zwei Wochen, um sein Grace-Programm fertig zu stellen. Danach soll er von den Adamas ermordet werden. Indes kommt Inspektor Durham von seinem Vorgesetzten, dem Polizeidirektor Gara Singh, unter Druck. Dieser möchte die Identität des Spitzels wissen, den Jordan ins Haus von Clarice Willow eingeschleust hat. Was Jordan – noch – nicht ahnt: Singh ist selbst Teil der STO – und berichtet direkt an Clarice…
Review:
"Blowback" versucht gleich zwei Mal, den Zuschauer hereinzulegen – und ist bei mir in beiden Fällen damit kapital gescheitert. Auf der einen Seite ist da die Storyline rund um Lacy. Bereits als der Angriff startete begann ich – nicht zuletzt aufgrund des überdramatisierten Kommentars "Those of you that survive" des Anführers zuvor – zu vermuten, dass dieser fingiert ist, und spätestens als man den einen Gläubigen hinter das Schott zerrte und erschoss, wobei das angebliche Opfer allerdings hinter der Türe verborgen war, war die Auflösung für mich sonnenklar: Nämlich, dass dies ein Test für die neuen Probanden ist, ob sie ihrem Glauben auch in höchster Lebensgefahr treu bleiben, oder vielmehr diesen um ihre eigene Haut zu retten verraten. Und mit eben diesem wissen hatte ich halt leider auch keinen Grund, mit Lacy mitzufiebern (davon, dass sie mir insgesamt leider eher egal ist, ganz zu schweigen). Ansatzweise gerettet wird dieser Handlungsstrang somit nur vom wirklich harten Vorgehen der STO gegen jene, die sich als Glaubensverräter herausstellen – immerhin sprechen wir gerade mal von Jugendlichen – was auch Lacy und ihrem neuen Freund Odin erkennen lässt, mit welchen Leuten sie sich hier eingelassen haben. Davon abgesehen hat mich diese Storyline aber doch eher gelangweilt.
Die zweite erfolglose Finte betrifft dann jene Szene, wo Inspektor Durham seinem Vorgesetzten vermeintlich die Akte seines Spitzels in Clarice Willows Haus aushändigt. Nicht zuletzt da man uns davor ja gezeigt hat, dass er aufgrund der falsch wieder zurückgestellten Kiste Verdacht schöpfte, hätte er da ja nun wirklich ein kompletter Vollidiot sein müssen. Stattdessen war das – selbstverständlich – eine Falle, um seinen Verdacht entweder zu entkräften, oder wie es nun eben vielmehr geschah, zu erhärten. Abseits des gescheiterten Versuchs, uns hereinzulegen, hat dieser Handlungsstrang für mich soweit aber ganz gut funktioniert. Zwar fragt man sich gerade auch an dieser Stelle – wie ja leider bei "Caprica" oftmals generell – was das mit Science Fiction zu tun hat, kannst du so eine Maulwurf-Story doch praktisch in jeder in der Gegenwart angesiedelten Serie genauso gut erzählen. Aber he, ich bin ja schon zufrieden, wenn mich ein Handlungsstrang mal nicht vor Langeweile in den Schlaf wiegt – wie es aufgrund eben dieses klaren Ausgangs z.B. bei Amandas Spitzeleien bei Clarice der Fall war. Und auch der Mordauftrag gegen Daniel trug aus meiner Sicht jetzt nicht unbedingt dazu bei, die Spannung zu erhöhen. Der letzte wesentliche Knackpunkt war dann: Angesichts der zahlreichen Finten zuvor, wo man meinen sollte, dass Amanda bei Daniel ist, sich dies dann aber nur als seine Grace-Simulation herausgestellt hat, habe ich hier nun die Tatsache, dass Amanda diesmal auch wirklich und wahrhaftig bei ihm ist, völlig verpeilt. Im Glauben, das wäre eh nur wieder eine Simulation, verfehlte die Szene somit auch komplett die gewünschte, dramatische Wirkung. Da haben sich die "Caprica"-Macher aus meiner Sicht jedenfalls ordentlich selbst ins Knie geschossen.
Fazit:
Zwar war "Blockback" insgesamt schon wieder unterhaltsamer als die katastrophal-einschläfernde Folge zuvor (die ja bei der US-Ausstrahlung auch das Aus für die Serie bedeutete), allerdings litt die Episode in meinem Fall darunter, dass ich ihnen in beiden Fällen – dem angeblichen Angriff auf das Transportschiff der STO, sowie Durhams Übergabe der Akte mit seinem Spitzel in Clarices Organisation an seinen Vorgesetzten – nicht drauf reingefallen bin, weshalb einzelne Spannungsmomente die entsprechende, gewünschte Wirkung bei mir völlig verfehlten. Die Szene zwischen Amanda und Daniel hatte wiederum das Problem, dass ich nach der Simulationen in der letzten Folge dachte, das wäre auch wieder nicht echt, weshalb auch das für mich nicht wirklich funktionierte. Und dass die einzige Figur, zu der ich ansatzweise eine Bindung verspüre – Zoe – hier wieder fehlte, hilft "Blowback" auch nicht gerade. Insgesamt hat mich diese aber immerhin weitaus weniger gelangweilt, als die Folge zuvor. Vor allem alles rund um Durham konnte man sich schon ganz gut anschauen (wenn es auch mit Sci-Fi nicht viel zu tun hatte). Und generell beginnt aus meiner Sicht in die Handlungsstränge langsam wieder etwas Schwung reinzukommen. Aber ja, irgendwie sagt das eh alles, wenn selbst ein 2/5-Review schon überdurchschnittlich lobend klingt.