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Devs - 1x01: Willkommen bei Devs Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) FOX

Originaltitel: Episode 1
Episodennummer: 1x01
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 05. März 2020
Erstausstrahlung D: 19. August 2020
Drehbuch: Alex Garland
Regie: Alex Garland
Besetzung: Karl Glusman als Sergei, Nick Offerman als Forest, Sonoya Mizuno als Lily Chan, Alison Pill als Katie, Jin Ha als Jamie, Zach Grenier als Kenton, Cailee Spaeny als Lyndon, Stephen McKinley Henderson als Stewart, Jefferson Hall als Pete, Linnea Berthelsen als Jen, Aimee Mullins als Anya, Amaya Mizuno-André als Amaya, Caitlin Kimball als Callie, Shayvawn Webster als Ronnie, Alejandro De Mesa als Carlos, Akshay Kumar als Ray, Oliver Powell als Ozzy, Eysteinn Sigurðarson als Lazlo, Liz Eldridge als Cop u.a.

Kurzinhalt: Sergei lebt mit seiner Freundin Sonoya in einem Apartment in San Francisco. Beide arbeiten beim großen Software-Unternehmen Amaya, dass Forest gehört – der mit der Firma reich geworden ist. Sergei und sein Team stellen dem Firmenchef schließlich ihren neuesten Algorithmus vor, dem es zumindest für einen kurzen Zeitraum möglich ist, das Verhalten eines einfachen, einzelligen Organismus vorherzusagen. Zwar scheint es nicht so, als würde Forest ihr Programm weiterführen wollen, dafür bringt Sergei die Präsentation ein neues Jobangebot ein – bietet man ihm doch an, ab sofort in der streng geheimen Devs-Abteilung zu arbeiten. Nachdem er die dafür notwendigen Sicherheitschecks über sich ergehen ließ, ist es dann schließlich soweit, und er tritt seinen ersten Arbeitstag in seinem neuen Aufgabenbereich ein. Doch als er dann schließlich ins Herz der Maschine geführt wird, und den Code erblickt, der dort ständig über die Bildschirme läuft, erschüttert ihn dies in seinen Grundfesten…


Review: Episodenbild (c) FOX Gar keine Frage, Denis Villeneuve hat sich mit "Arrival" definitiv zu den interessantesten aktuellen Namen, die sich im Science Fiction-Bereich tummeln gemausert. Ich mag zwar von "Blade Runner 2049" nicht ganz so begeistert gewesen sein wie manch andere, aber er war schon ein würdiges Sequel, und definitiv besser, als ich das im Vorfeld befürchtet hatte. Und auf seine "Dune"-Verfilmung, zu der diese Woche erst der erste Trailer veröffentlicht wurde, bin ich auch schon sehr gespannt (wenn ich auch befürchte, dass wir auf den noch etwas länger warten werden müssen, als – wie ursprünglich angekündigt – Dezember diesen [verrückten] Jahres). Und dennoch, lasst uns bitte nicht Alex Garland vergessen, der ab den 0er-Jahren die Drehbüchern zu modernen Genre-Klassikern wie "28 Days Later", "Sunshine", "Alles was wir geben mussten" und "Dredd" schrieb, ehe er bei "Ex Machina" und "Auslöschung" dann schließlich nicht nur hinter dem Keyboard, sondern auch auf dem Regiestuhl Platz nahm. Sein jüngstes Projekt wäre jedoch für einen Kinofilm zu groß/lang gewesen, weshalb er für dieses in den Serienbereich wechselte, dass uns ja in den letzten Jahren mit so manchem großartigen Genre-Projekt verwöhnte ("Westworld", "The Expanse").

Angesichts meiner Begeisterung für seine früheren Arbeiten dürfte es nicht überraschen, dass ich auf "Devs" schon wahnsinnig gespannt war – und dementsprechend erfreut, dass diese zeitnah den Weg zu uns fand (das ist heutzutage leider keine Selbstverständlichkeit mehr). Und auch wenn man eine Serie natürlich nicht schon nach ihrer ersten Folge vernünftig bewerten kann und/oder soll, so kann ich nur – in bester "Jerry Maguire"-Tradition sagen: "Devs" hatte mich schon beim "Hallo". Die Mischung aus Charakterportraits, Landschaftsaufnahmen von "San Francisco" (nach wie vor von jenen, die ich in den USA besucht habe, meine Lieblingsstadt), sowie vermeintlich zufällig hineingeschnittenen Bildern zusammen mit einem wirklich auffälligen Score (dessen starker klerikaler Einstieg dem ganzen etwas fast schon religiöses gibt – moderne bzw. zukünftige Technik als neuer Gott?!) schuf eine gespenstische Atmosphäre, die mich von der ersten Sekunde an in Beschlag nahm. Da dies das Review zur ersten Folge ist, will ich mich bewusst mit Details und einer genaueren Besprechung des Inhalts zurückhalten – das wird sich bei den Besprechungen der weiteren sieben Episoden unweigerlich ändern müssen – aber es sei jedenfalls festgehalten, dass es Alex Garland hier mit einer ganz bestimmten Wendung ca. zur Mitte der Folge gelungen ist, mich eiskalt zu erwischen. Es mag daran liegen, dass ich gänzlich blind und unvorbereitet in "Devs" gegangen bin; weder habe ich einen Trailer gesehen noch eine Inhaltsangabe gelesen. Aber ich fand diesen Twist wirklich sehr gelungen, und in meinem Fall kam er eben auch gänzlich unerwartet. Aber auch das Setup fand ich ungemein interessant, insbesondere natürlich rund um die Software-Firma, ihren streng geheimen Quanten-Computer, sowie das mysteriöse Programm, welches auf diesem läuft. Handelt es sich etwa um eine Art Simulation unserer Welt? Ist etwa alles, so wie Forest Sergei gegenüber später meint, vorherbestimmt, und freier Wille eine Illusion, da unser Verhalten letztendlich von unserem Charakter und unserer Vergangenheit bestimmt wird? Ich liebe solche philosophischen Gedanken; und in diesem Fall sind sie in einer herrlich mysteriösen Handlung eingebunden, die sofort mein Interesse weckte.

Episodenbild (c) FOX Aber auch inszenatorisch ist "Devs" – zumindest mal in dieser ersten Folge (da jedoch die komplette Miniserie von Alex Garland geschrieben und inszeniert wurde, erwarte ich eigentlich nicht, dass sich dies ändert) – hervorragend. Und das eben durchaus auch nach dem mich diesbezüglich schon begeisterndem Intro. Schon allein das Design sticht – ähnlich wie zuvor bei "Ex Machina" – wieder mal hervor (wobei mich das Herz der Maschine stark an die Bombe in "Sunshine" erinnert hat). Beispielhaft seien die goldenen Säulen auf dem Weg zum Gebäude (die für sich genommen schon cool aussahen; von der späteren Einstellung, wo sich Alison Pills Gesicht darin spiegelte, ganz zu schweigen), die Statue des Kindes, die Bäume mit den Leuchtringen drumherum, oder auch das Innere der Maschine, erwähnt. Das sah alles einfach nur fantastisch aus. Die Musik fand ich ebenfalls enorm interessant; eine eigenwillige, aber gelungene Mischung. Und die Besetzung macht ebenfalls einen guten Eindruck, wobei für mich vor allem Nick Offerman hervorstach, der in weiterer Folge durchaus einige komplexe Emotionen zeigen darf, die verhindern, dass er sich – trotz dem, was zuvor passierte – in eine Schublade stecken lässt. Jedenfalls: Die interessanten und bereits in der ersten Episode schon angenehm vielschichtigen und ambivalenten Figuren komplettierten dann schließlich meinen überaus positiven Eindruck. Her mit Folge zwei!

Fazit: Ihr merkt es vielleicht schon – die Auftaktfolge zu "Devs" hat mich doch ziemlich geflasht. "Willkommen bei Devs" gelang es praktisch ab der ersten Sekunde, mich in ihren Bann zu ziehen, angefangen bei den wunderschönen Bildern, über die auffällig-interessante Musik, bis hin zum Inhalt. Gut, ok, dass mit dem jungen Programmierer der von einem etwas schrulligen Firmenchef in ein abgelegenes Gebäude geführt wird um dort für ihn zu arbeiten mag vom Grundkonzept her an "Ex Machina" erinnern, allerdings schlägt "Devs" letztendlich eine gänzlich andere Richtung ein, geht es hier um etwas ganz anderes (und eben nicht wieder eine künstliche Intelligenz), und sind auch die Figuren nicht zu vergleichen – wobei es mir insbesondere der nachdenkliche Forest angetan hatte. Aber auch Design, Inszenierung und eben auch die Musik waren absolut phantastisch, und werteten die Folge auf. Inhaltlich will ich hier erstmal noch nicht zu sehr ins Detail gehen, damit auch ihr die Serie – falls nicht ohnehin schon gesehen – so unvorbereitet wie möglich erleben könnt, aber auch diesbezüglich war ich von "Devs" sehr angetan, wobei mich insbesondere die philosophischen Ansätze sowie die angeteaserten Mysterien ansprachen. Insgesamt kann ich jedenfalls allen Science Fiction-Fans, die "Devs" noch nicht gesehen haben – insbesondere, wenn ihr "Ex Machina" mochtet – nur wärmstens ans Herz legen, dies so rasch als möglich nachzuholen, und sich von ihr überraschen und faszinieren zu lassen.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2020 FX/FOX)







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