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Star Trek - TOS: Die Tochter des Captain Drucken E-Mail
Captain Sulu trauert um seine Tochter Demora Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 03 August 2020
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek: Die Tochter des Captain"
Originaltitel: "Star Trek: The Captain's Daughter"
Bewertung:
Autor: Peter David
Übersetzung: Bernhard Kempen
Umfang: 360 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne (D), Pocket Books (E)
Erstveröffentlichung: 1998 (D), Dezember 1995 (E)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11498-5
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Nur wenige Wochen nach ihrem dramatischen Jungfernflug, bei dem Admiral James T. Kirk vermeintlich ums Leben kam, muss die Enterprise B unter dem Kommando von Captain John Harriman einen weiteren schweren Verlust beklagen. Denn während man dem Ursprung eines Notsignals vom Planeten Askalon V auf den Grund ging, griff Demora Sulu plötzlich den Rest der Landegruppe an, woraufhin sich Harriman dazu gezwungen sah, sie mit einem Phaserschuss zu töten. Als Hikaru Sulu davon erfährt, ist er verständlicherweise außer sich, und in einer Mischung aus Trauer und Wut gefangen. Der Verlust seiner Tochter lässt ihn auch daran zurückdenken, wie er einst deren Mutter während eines gemeinsamen Landurlaubs mit Pavel Chekov kennengelernt hat – aber auch, wie nach deren Tod auf einmal eine Tochter, von der er gar nicht wusste, dass er sie hatte, vor seiner Türschwelle stand. Hikaru fühlt sich zudem insofern schuldig, als er Demora zugunsten seiner Karriere bei der Sternenflotte teilweise vernachlässigte. Insofern möchte er zumindest jetzt das Richtige tun, und ihre sterblichen Überreste zur Erde bringen. Doch bis die Ursache für Demoras Verwandlung geklärt werden kann, wurde der Planet seitens der Sternenflotte unter Quarantäne gestellt. Als sich Hikaru – wenig überraschend – über diesen direkten Befehl hinwegsetzt, wird just Captain Harriman damit beauftragt, ihn aufzuhalten…

Review: Ich dachte mir, wenn ich jetzt schon in der Post-Star Trek VI-Ära unterwegs bin, dann knöpfe ich mir (bevor ich den Generationenwechsel vollziehe und mit den Filmen der TNG-Crew weitermache) auch gleich noch den kurz nach dem Prolog aus "Treffen der Generationen" angesiedelten "Die Tochter des Captain" vor, in dem Captain Sulu in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rückt (für weitere Abenteuer der Excelsior unter seinem Kommando verweise ich auf die – von mir bereits besprochenen – Romane "Forged in Fire" sowie "The Sundered", die jedoch bislang nur auf Englisch erhältlich sind). Dies bedeutete zugleich eine Rückkehr zu meinem absoluten Lieblings-"Star Trek"-Autor, Peter David – dessen Story und Schreibstil gerade auch im direkten Anschluss an "Der Coup der Promethaner" einer Offenbarung gleicht. Da sind die Figuren stimmig und gut charakterisiert, da sorgt allein schon sein gewitzter Schreibstil für gute Unterhaltung, und überzeugt er zudem mit netten kleinen – und teilweise auch größeren – Anspielungen an die klassische Serie, die das Fan-Herz erfreuen. Vor allem aber nutzt er die Gelegenheit, um wieder eine Lücke in der Kontinuität zu schließen, und zu erklären, wo diese Tochter von Hikaru Sulu, die uns auf einmal in "Treffen der Generationen" vorgestellt wurde, denn eigentlich herkam. Eben dieser Teil, der Hikarus damaliges Abenteuer auf Demora – daher auch ihr Name – aufrollte, war mein Lieblingsteil des Romans. Nicht zuletzt, als er mit Susan Ling eine interessante Figur erschaffen hat, und "Die Tochter des Captain" an dieser Stelle aus Hikarus Überzeugung, es würde sich bei dieser überaus realen Gefahr nur um ein von Pavel inszeniertes Abenteuer handeln, einiges an Humor bezieht.

Wesentlich ernster wird es dann, als Hikaru ein paar Jahre später von Lings Tod erfährt, und mit einer ihm bislang unbekannten Tochter, die aus diesem Abenteuer hervorging, konfrontiert wird. Peter David widmet sich hier ausführlich – und realistisch – der Herausforderung eines Alleinerziehenden (egal ob nun Vater oder Mutter), und dem schwierigen Spagat zwischen der Verpflichtungen dem Kind gegenüber, ohne dabei das eigene Leben, und die eigenen Interesse, Wünsche und Ziele gänzlich aufzugeben (wobei Hikaru im Vergleich zu vielen alleinerziehenden Elternteilen – insbesondere Müttern – den Vorteil hat, sich in dieser utopischen Zukunft zumindest keine finanziellen Sorgen machen zu müssen). Jedenfalls zeigt er sowohl für Demora als auch für Hikaru Verständnis, und ist man als Leser zwischen den Wünschen und Gefühlen beider hin- und hergerissen, da man sie beide bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen kann (was nicht zwingend heißt, dass man in der jeweiligen Situation unbedingt immer identisch gedacht und gehandelt hätte). Jedenfalls fand ich diese Rückblenden wirklich sehr gut und interessant geschrieben. Die Handlung in der Gegenwart fällt hingegen im direkten Vergleich leider doch etwas ab. Auf der einen Seite wirkt einiges – wie das mit der Quarantäne, was Hikaru dazu zwingt, sich über die Befehle der Sternenflotte hinwegzusetzen, was dann wiederum dazu führt, dass sich Harriman gegen ihn stellen muss – doch etwas konstruiert. Vor allem aber glaubt man einfach von vornherein nicht, dass Demora wirklich tot ist, weshalb der Trauerteil nur bedingt funktionierte. Zudem fand ich es schade, dass auch Peter David den aus meiner Sicht innerhalb des Fandoms teilweise zu Unrecht gescholtenen Harriman nur bedingt einen Gefallen tut. Zwar darf er sich am Ende mit seiner Entscheidung, Hikaru nicht anzugreifen, zumindest ansatzweise rehabilitieren, aber bei der Außenmission gleich zu Beginn des Romans sieht er leider wieder einmal nicht unbedingt gut aus – und wirkt es so, als hätte er in dieser gefährlichen Situation den Kopf verloren. Vor allem aber fand ich das Ende dann leider sehr plötzlich. Hier hätte ich mir dann doch noch einen ein paar Seiten langen Epilog gewünscht. Fans von Hikaru Sulu, die mehr über seine Zeit als Captain der Excelsior wissen – und zudem mehr über seine Tochter erfahren – wollen, können hier aber bedenkenlos zugreifen.

Fazit: Insgesamt würde ich "Die Tochter des Captain" jetzt nicht unbedingt zu Peter Davids besten "Star Trek"-Romanen zählen – aber: selbst seine geringwertigeren bewegen sich aufgrund seines schriftstellerischen Talents immer noch klar über dem Durchschnitt. Sein gewitzter Schreibstil, sein Gespür für die Figuren, die gelungene Charakterisierung, die Referenzen auf andere, frühere Abenteuer sowie die Art und Weise, wie er auf gelungene, überzeugende und interessante Art und Weise hier die Kontinuitätslücke rund um Hikaru Sulus Tochter schließt, machen "Die Tochter des Captain" trotz einer nicht übermäßig packenden Story sowie der uneffektiven Finte rund um Demoras Tod in jedem Fall lesenswert.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel






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