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Episodenbild (c) MGM/Showtime

Originaltitel: Continuum
Episodennummer: Fx02
Bewertung:
DVD-Release USA: 29. Juli 2008
DVD-Release D: 12. September 2008
Drehbuch: Brad Wright
Regie: Martin Wood
Hauptdarsteller: Ben Browder als Lt. Colonel Cameron Mitchell, Amanda Tapping als Lt. Colonel Samantha Carter, Christopher Judge als Teal'c, Claudia Black als Vala Mal Doran, Beau Bridges als Major General Henry Landry, Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson.
Gastdarsteller: Richard Dean Anderson als General Jonathan 'Jack' O'Neill, William Devane als President Hayes, Cliff Simon als Ba'al, Don S. Davis als Maj. Gen. George Hammond, Steve Bacic als Camulus, Gary Jones als Chief Master Sgt. Walter Harriman, Jacqueline Samuda als Nirrti, Peter Williams als Apophis, Darcy Cadman als Russian Officer, P.J. Prinsloo als Alex, Jean Daigle als Bosun, Corey Turner als Helmsman, David Ingram als Air Force Major, Dan Shea als Siler, Martin Wood als Wood, Derek Peakman als Tokra Elder, Juan Llorens als Cab Driver, Ron Halder als Cronus u.a.

Kurzinhalt: SG-1 reisen in Begleitung von Colonel Jack O'Neill zum Heimatplaneten der Tok'ra, wo in Kürze jene Zeremonie abgehalten werden soll, mit der man den Goa'uld aus dem letzten noch lebenden Systemlord, Ba'al, entfernt. Doch Ba'al überrascht die Anwesenden mit der Offenbarung, dass es sich bei ihm in Wahrheit nur um den letzten noch lebenden Klon handelt. Der echte Ba'al würde parallel an einem Notfallplan arbeiten, mit dem er sich an der Menschheit rächen will. Wie sich herausstellt, ist es Ba'al gelungen, in die Vergangenheit zu reisen. Er überfällt zusammen mit ein paar Jaffa jenes Frachtschiff, welches das Stargate im Jahr 1939 in die USA brachte – und sorgt dafür, dass dieses dort nie ankommt, sondern vielmehr im Atlantik versinkt. Damit ändert er den Lauf der Geschichte. Cameron Mitchell, Samantha Carter und Daniel Jackson gelingt es gerade noch so, durch das Stargate zu reisen, ehe sie von der veränderten Zeitlinie eingeholt werden, kommen jedoch auf der entsprechend veränderten Erde an – und landen zudem in der Arktis, wo das Stargate nach der Zerstörung des Frachtschiffs hintrieb und schließlich im Eis gefangen wurde. Nachdem sie von einem U-Boot gerettet werden, versuchen sie u.a. Colonel Jack O'Neill, aber auch seinem Vorgesetzten, General Landry, klar zu machen, dass sich die Zeitlinie verändert hat. Angesichts der Tatsache, wie sich ihre Geschichten bei den getrennt abgehaltenen Verhören gleichen, ist man zwar geneigt, ihnen zu glauben – sieht jedoch nicht ein, warum man daran interessiert sein sollte, die alte Zeitlinie wieder herzustellen. Und so versuchen sich Cameron, Sam und Daniel ans Leben in dieser schönen neuen Welt zu gewöhnen – bis ein Jahr später Ba'al, der über sämtliche anderen Systemlords triumphierte, die Erde angreift…

Denkwürdige Zitate: "WNever in the history of boredom has anyone been more bored than I am right now."
(Ach, Jack. Was habe ich dich vermisst!)

"May your reign last days, and your death years."
(Das waren ja echt mal geile letzte Worte von Apophis.)

"Are there any grown-ups around that we could talk to?"
(Daniel zeigt sich bei den Russen untypisch gereizt.)


Review: Episodenbild (c) MGM/Showtime "Continuum" war der zweite und zugleich letzte DTV-Film, der zu "Stargate SG-1" entstanden ist – und schließt somit über zehn Staffeln laufende Serie nun endgültig ab. Insofern ist er nicht einfach nur ein weiteres Abenteuer der Crew von SG-1, sondern setzt unter diesen nun vielmehr den Schlusspunkt. Als solcher muss er sich in meinen Augen sowohl den Vergleich mit früheren vermeintlichen Serien-Enden wie "Die verlorene Stadt" und "Möbius", aber auch "Die Quelle der Wahrheit", messen. Was erstere beiden betrifft, zieht "Continuum" leider recht deutlich den Kürzeren. "Die Quelle der Wahrheit" fühlte sich zwar zugegebenermaßen ebenfalls mehr wie ein Abschluss an, bescherte es doch dem zum Ende der zehnten Staffel noch offen gelassenen Ori-Handlung einen gelungenen Schlusspunkt. Im direkten Vergleich wirkt "Continuum" doch eher wie ein recht belangloses und unwichtiges Abenteuer, ähnlich wie der "Babylon 5"-TV-Film "Der Fluss der Seelen". Im direkten Vergleich mit "Die Quelle der Wahrheit" hat er aber immerhin den Vorteil, dass es hier nun gelang, Richard Dean Anderson zu einem Auftritt zu bewegen. Denn der hatte mir in "Die Quelle der Wahrheit" ja doch ziemlich gefehlt.

Eben dieses Manko merzt man hier zumindest ansatzweise aus, wobei ich auch gleich sagen muss, dass es mich doch auch etwas enttäuschte, dass er nicht Teil des eigentlichen Abenteuers ist. Er schaut zu Beginn und am Ende – als Teil der Ba'al-Mission in der Gegenwart – kurz vorbei, und ist auch kurz mal in der alternativen Zeitlinie zu sehen. Eine wirklich wichtige Rolle im Geschehen spielt er aber nicht. Vielmehr ist "Continuum" stark auf Cameron, Sam und Daniel fokussiert – die ja auch genau jene drei Personen sind, sie es – noch mit intakten Erinnerungen an die richtige Zeitlinie – in diese Parallelwelt verschlägt (Vala und Teal'c treten zwar in weiterer Folge ebenfalls in Erscheinung, und haben insgesamt wohl auch mehr Laufzeit als Jack, hinterlassen aber ebenfalls nur eher geringen Eindruck). Darüber hinaus ergibt sich das Problem, dass das Konzept hinter "Continuum" nun wahrlich nicht neu ist – man nehme nur "Die Invasion – Teil 1", "Lebenslinien", "2010", "Die Parallelwelt" sowie den bereits erwähnten "Möbius"-Zweiteiler – und frühere solche Besuche in Paralleluniversen auch schon mal mehr Reiz hatten. Vor allem der Vergleich mit "Möbius" drängt sich auf: Auch dort wurde aufgrund einer Veränderung der Zeitlinie das Stargate nie gefunden; zudem ist die Doppelfolge für mich nach wie vor das einzig wahre "Stargate"-Serienfinale. Gerade auch im direkten Vergleich mit diesem zieht "Continuum" recht eindeutig den Kürzeren – nicht zuletzt, weil wir dort u.a. auch auf alternative Versionen der uns bekannten Figuren trafen. Dieser Reiz fehlt hier, da wir den – aus Sicht dieser Zeitlinie – "echten" Daniel, Sam und Cameron nicht kennenlernen (das einzige, was man uns diesbezüglich bietet, ist ein kurzes Telefonat zwischen Daniel und seinem Gegenstück).

Episodenbild (c) MGM/Showtime Darüber hinaus waren frühere solche Zeitreise/Parallel-Folgen auch schon mal durchdachter. So wirkt es doch sehr beliebig, dass sich die Veränderungen durch Ba'als Zeitreise wellenförmig bemerkbar machen, und zuerst mal Vala und Teal'c verschwinden, es Sam, Cameron und Daniel (nachdem Jack von Ba'al ermordet wurde – übrigens auch eine jener Szenen, welche die gewünschte Wirkung völlig verfehlte; viel zu offensichtlich ist, dass am Ende eh wieder der Resetknopf gedrückt wird) allerdings noch gelingt, unbeschadet durchs Stargate zu steigen – dort dann aber halt in der alternativen Erde anzukommen. Das erfordert schon einiges an "willing suspension of disbelief". Völlig unklar war mir auch, wieso die Tatsache, dass das Stargate-Programm in dieser alternativen Realität nie aktiviert wurde, dazu führen sollte, dass sich Jacks Sohn nie mit seiner Waffe erschossen hat. Wirklich logisch erschien mir das nicht. Und dann ist da noch die Tatsache, dass Ben Browder auch gleich noch seinen Großvater spielt. Das Alters-Makeup mag zwar gut gemacht sein, aber grundsätzlich bin ich kein Freund davon, wenn DarstellerInnen ihre Angehörigen spielen – da es (noch dazu über zwei Generationen hinweg) selten bis nie vorkommt, dass sich Eltern, Kinder oder wie in diesem Fall gar Enkelkinder wie ein Haar dem anderen gleichen. Die paar Netsch für einen anderen Darsteller in dieser kleinen Rolle hätten sie sich ja wohl auch noch leisten können.

Klingt alles erstmal wenig berauschend – ist jedoch (ähnlich wie zuvor bei "Die Quelle der Wahrheit") nicht so schlimm, wie es sich anhört. Denn auch "Continuum" verstand es durchaus wieder, mich gut zu unterhalten. Auch wenn mir persönlich der Auftritt von RDA zu klein gewesen sein mag, sammelt der Film dafür grundsätzlich Pluspunkte. Fast noch mehr jedoch für das Wiedersehen mit General Hammond. Letzterer Auftritt mag zwar sogar nochmal um einiges kleiner sein, hat jedoch angesichts der Tatsache, dass Don S. Davis kurz vor dem Release des Films verstarb, und es sich somit hier um einen seiner letzten Auftritte überhaupt handelt, noch einmal einen ganz anderen Stellenwert. Und auch den Mini-Auftritt von Apophis fand ich, als kleine Erinnerung an die Anfangszeit der Serie, cool. Darüber hinaus profitiert auch "Continuum" wieder vom höheren Budget im Vergleich zu einer gewöhnlichen (Doppel-)Folge der Serie. Vor allem die Aufnahmen der Eiswüste bestechen; zum Ende hin gab es dann zudem auch noch ein paar nette Trickaufnahmen rund um die Jäger, die sich gegen Ba'als Schiffe in den Kampf werfen (auch wenn die Einlage natürlich an "Independence Day" erinnerte, und sich "Continuum" was das gebotene Spektakel betrifft nicht einmal ansatzweise mit Roland Emmerichs Blockbuster messen kann). Aber auch Ba'als Armada beeindruckt; und die Aufnahmen aus seinem Thronraum heraus, mit der Erde im Hintergrund, konnten ebenfalls gefallen. Inhaltlich gefiel mir an dieser alternativen Zeitlinie wohl am besten, dass Vala bzw. Qetesh hier Ba'als Frau wird, diesen jedoch hintergeht. Zudem fand ich es sehr schön, dass man für Ba'als Zeitreise nicht einfach irgendeine neue Deus Ex Machina erfand, sondern mit den Zeitreisen durch Sonnenflecken auf etwas, dass im Verlauf der Serie bereits etabliert wurde ("1969"), zurückgriff. Und der Showdown in Ba'als "Zeitmaschine" war dann durchaus packend umgesetzt. Klar, die Tode von Sam, Daniel & Co. hatten jetzt nicht unbedingt schockierend-berührende Wirkung, weil eh klar war, dass das alles wieder aufgehoben war. Dennoch war das cool umgesetzt, wobei es mir vor allem das Set angetan hatte. Last but not least gefiel mir, wie sich Cameron hier nun quasi opfert, damit die Zeitlinie den gewohnten Gang nimmt. Zwar erinnerte dies wiederum unweigerlich an "Endlosigkeit"; aber ähnlich verbunden wie am Ende, wenn er die Farm besucht, habe ich mich der Figur in den ganzen zwei Staffeln seitdem er das Kommando übernahm noch nie gefühlt. Besser spät als nie?!

Fazit: Episodenbild (c) MGM/Showtime Zwar ging es danach noch mit den Ablegerserien "Atlantis" und "Universe" weiter, soweit es die Ur-Serie "SG-1" betrifft, ist "Continuum" jedoch quasi das Schlusswort. Als solches muss es sich, wie schon das Finale zur zehnten Staffel vor ihm, den Vergleich mit dem – generell recht ähnlich gelagerten – "Möbius" gefallen lassen, und zieht dabei recht klar und deutlich den Kürzeren. So wirkt das Drehbuch hier teilweise sehr bequem, und in bestimmten Details nicht wirklich durchdacht (wie z.B., warum Jacks Sohn in dieser Zeitlinie noch am Leben sein sollte). Generell hatten frühere solche alternative Zeitlinien/Paralleluniversen auch schon mal größeren Reiz als hier. Und so sehr ich mich über das Wiedersehen mit Richard Dean Anderson (sowie Don S. Davis) auch freute, aber etwas beliebig und wie Fan-Service wirkt es schon. Hätte man ihm nicht eine zentralere Rolle im Geschehen zukommen lassen können? Und davon, SchauspielerInnen als ihre Vor- und/oder Nachfahren auftreten zu lassen, bin ich ja auch nicht unbedingt der größte Fan Grundsätzlich war aber auch "Continuum" soweit ganz kurzweilig (wenn es meinem Empfinden nach auch einen kleinen Durchhänger im Mittelteil gab). Ähnlich wie bei "Die Quelle der Wahrheit" besticht die mit dem höheren Budget einhergehende höhere Produktionsqualität; mit den Aufnahmen in der Arktis (die auch tatsächlich dort entstanden sind), sowie dem Showdown, bietet man wieder einiges an Schauwerten. Vor allem aber hat "Continuum" endlich geschafft, woran zwei Staffeln und ein DTV-Film zuvor gescheitert waren: Mich eine Verbindung zu Colonel Mitchell aufbauen zu lassen. Als Finale der Serie wird "Möbius" aber auf immer und ewig mein Favorit bleiben.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2008 MGM/SyFy Channel)








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