Kurzinhalt:
In der Ära der neuen Republik wurde der Muur-Talisman gefunden, in dem sich der Geist eines mächtigen Sith-Lords befindet. Celeste Morne geriet damals unter seinen Einfluss, und wurde daraufhin eingefroren. Tausend Jahre später, in der Ära des Aufstiegs des Imperiums, wurde ihre Kapsel von Darth Vader gefunden, der sie schließlich auf einem Mond aussetzte. Nachdem sich die Rebellen nun nach der Zerstörung des ersten Todessterns im Aufwind befinden, hält es Darth Vader für zu gefährlich, sie am Leben zu lassen. Doch die von ihm entsendeten imperialen Truppen werden von Celeste bzw. Karness Muur mit einer urzeitlichen Plage infiziert, die sie in willenlose Monster verwandelt. Kurz darauf trifft auch eine Gruppe der Rebellen, angeführt von Luke, Leia und Han, auf dem Mond ein – und kämpft schon bald ums Überleben. Im Zuge dieser Begegnung gelingt es Celeste Morne schließlich, einen imperialen Sternenzerstörer zu erobern. Hundert Jahre später wird dieser, im All treibend, von Cade Skywalker und seiner Truppe gefunden. Diese befinden sich eigentlich gerade auf der – von den Überresten des Jedi-Ordens nicht sanktonierten – Mission, Darth Krayt zu ermorden. Durch Celeste Morne und Karness Muur erhalten sie dabei nun von unerwarteter Seite Hilfe…
Review:
"Vector" ist ein sich über vier damalige Comic-Reihen (und Legends-Ären) erstreckendes Crossovers, nämlich "Knights of the Old Republic", "Dark Times", "Rebellion" und "Legacy". Den ersten Teil habe ich vor sehr langer Zeit – nämlich im März 2015, als ich chronologisch gerade die "Dark Times"-Ära erreicht hatte – gelesen, nun war also endlich der Abschluss an der Reihe (ich orientierte mich bei der zeitlichen Einordnung demnach auch diesmal wieder am späteren Teil der Geschichte). Nun gebe ich zu, dass mir die Geschichte nach all der Zeit nicht mehr wirklich in Erinnerung war – erfreulicherweise stellt dies jedoch nicht wirklich ein Hindernis dar. Die wichtigsten Ereignisse werden gleich zu Beginn noch einmal kurz aufgerollt, so dass man auf dem neuesten Stand ist. Und letztendlich, mehr als dass sich der Geist eines mächtigen Sith-Lords in diesem Talisman, der von einer Jedi-Ritterin der alten Republik getragen wird, befindet, und diese in der Ära des Imperiums von Darth Vader gefunden und auf einen Mond verbannt wurde, muss man nicht wissen. Jedenfalls brachte mir der zweite Sammelband der "Vector"-Reihe ein Wiedersehen mit Luke, Leia, Han und Chewie zur Zeit der Rebellion – eine Ära, die ich mittlerweile doch schon sehr lange hinter mir gelassen habe. Eben dies war, neben der großartigen künstlerischen Gestaltung, die es mir wirklich angetan hatte, auch die größte Stärke des ersten Teils (der aus zwei Comic-Einzelbänden besteht) dieses Sammelbands. Inhaltlich gibt der Rebellions-Teil hingegen nicht wirklich viel her. Wenn es Celeste Morne gleich am Ende des "Dark Times"-Teils gelungen wäre, mit einem Sternenzerstörer zu entkommen, hätte man sich dieses kurze Intermezzo letztendlich auch gleich sparen können. Weil davon abgesehen tut sich hier nichts Wesentliches.
Ganz anders die letzten vier Bände, welche nicht nur die "Vector"-Saga abschließen, sondern die auch perfekt in die "Legacy"-Ära eingebunden sind, und tatsächlich einen essentiellen Teil der dortigen Geschichte erzählen. Eben deshalb hat mir dieser Teil von "Plage der Vergangenheit" dann auch ungleich besser gefallen. Die komplette "Legacy"-Saga erreicht hier nämlich nun, mit Unterstützung der "Vector"-Reihe, ihren ersten großen Höhepunkt, als es Cade Skywalker und seinen Verbündeten mit Hilfe von Celeste und Muur gelingt, Darth Krayt auszuschalten. Die entsprechenden Kämpfe sind sehr packend umgesetzt, und mit der schweren Verletzung von Azlyn Rae, die nur mit Hilfe der Macht von Cade gerade noch so am Leben erhalten wird, muss die helle Seite für diesen Triumph auch einen großen Preis zahlen. Einzig den recht offensichtlichen Versuch, den Leser reinzuzlegen – im Hinblick auf die Täuschung von Darth Krayt durch Celeste – hätte man sich sparen können. Davon abgesehen war das ein packender, hochdramatischer Comic-Band, der sich auch künstlerisch wieder einmal keine Blöße gab (wenn dies auch der einzige Aspekt sein mag, wo der "Rebellion"-Teil ganz knapp die Nase vorn hatte).
Fazit:
Der zweite "Vector"-Sammelband schließt diese vierteilige "Crossover"-Saga, die von den Rittern der alten Republik bis zur Vermächtis-Ära reicht, nun ab. Den ersten, zur Zeit der Rebellion angesiedelten Teil, fand ich zwar optisch ausgesprochen schön, inhaltlich aber doch eher unnötig. Umso großartiger war dann der Abschluss, der auf großartige Art und Weise in die "Legacy"-Reihe eingebunden war, und dieser dabei half, auf einen neuen vorläufigen Höhepunkt zuzusteuern. Wenn man so wie ich gerade dabei ist, die "Legacy"-Reihe zu lesen, verpasst man jedenfalls auch nicht viel, wenn man den "Rebellion"-Teil auslässt.