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Kick-Ass im Kampf gegen Red Mist Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 06 Juni 2020
 
Titel: "Kick-Ass 2"
Bewertung:
Autor: Mark Millar
Zeichnungen: John Romita Jr.
Tusche: Tom Palmer
Farben: Dean White
Lettering: Chris Eliopoulos
Cover: John Romita Jr.
Umfang: 212 Seiten
Verlag: Panini Comics (D), Titan Books (E)
Veröffentlicht: 13. Juni 2013 (D), 09. April 2013 (Sammelband, E)
ISBN: 978-3-8620-1504-7 (D), 978-0-7851-5246-6 (E)
Kaufen: Taschenbuch (D), Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Als Dave Lizweski – mehr aus Langeweile und Neugier denn einem Bestreben heraus, für mehr Gerechtigkeit in der Welt zu sorgen – sich ein Superheldenkostüm anzog und begann, als Kick-Ass auf Verbrecherjagd zu gehen, hätte er sich nicht träumen lassen, welche Auswirkungen dies haben würde. Nicht nur hat er mit Hilfe von Hit-Girl einen Mafiaboss zur Strecke gebracht, sein Beispiel hat zudem Schule gemacht. Mittlerweile tummeln sich mehrere maskierte Rächer in den Straßen von New York, um für Recht und Ordnung zu sorgen. Nachdem er von Hit-Girl trainiert wurde, schließt sich Dave der Superheldentruppe "Justice Forever" an, die von Colonel Stars und Lieutenant Stripes angeführt wird. Doch seine Entscheidung, als Superheld durch New York zu ziehen, hatte auch weniger erfreuliche Konsequenzen: Denn Chris Genovese folgt nun seinem Beispiel, und baut seinerseits eine Truppe aus Superschurken auf, um sich an Kick-Ass für den Tod seines Vaters zu rächen. Mit Justice Forever auf der einen, und Red Mists Liga der Superschurken auf der anderen Seite, droht New York im Chaos zu versinken…

Review: Mit "Kick-Ass 2" setzen Mark Millar und John Romita Jr. den zuvor eingeschlagenen Weg konsequent fort, und legen eine sowohl inhaltlich als auch tonal mit den Vorgängern konsistente Fortsetzung vor. Diese lebte aus meiner Sicht in erster Linie davon, wie sie sich mit den Konsequenzen von Daves Entscheidungen auseinandersetzt. Denn mal davon abgesehen, dass Big Daddy verstarb (der sich jedoch ohnehin als Verrückter herausstellte), hatten Kick-Ass und Hit-Girl bislang eigentlich nur Erfolge zu verzeichnen. Auch zu Beginn von "Kick-Ass 2" erntet Dave nach wie vor die Früchte seiner Arbeit. Er sieht, wie er andere dazu inspiriert hat, seinem Beispiel zu folgen, und findet in der Superheldentruppe Justice Forever genau jene Art von Anerkennung und auch Kameradschaft, nach der er sein Leben lang gestrebt hat. Doch es ist eben nicht alles eitel Wonne: Denn seine Taten haben auch weitaus weniger erfreuliche Konsequenzen. So ist er zusammen mit Hit-Girl (und Big Daddy) dafür verantwortlich, dass Chris Genovese zuerst als Red Mist und in weiterer Folge unter seinem neuen Namen "Motherfucker" beginnt, mit Hilfe einer von ihm aufgebauten und finanzierten Superschurkentruppe New York zu terrorisieren. Was für Dave dann auch sehr persönliche Konsequenzen mit sich bringt: Zuerst wird seine Freundin vergewaltigt und schwer verletzt, dann sein Vater – der von sich behauptet hat, Kick-Ass zu sein, um ihn zu beschützen – im Gefängnis ermordet. Aber auch der Moment, wo Dave glaubt, gerade Chris ermordet zu haben, sticht hervor. Spätestens hier wird aus dem vermeintlichen Spaß auf einmal bitterer Ernst.

Das mit den Konsequenzen für Handeln betrifft jedoch nicht nur Dave (und Chris), sondern auch Mindy McCrady. Denn als diese am Ende nun mal einfach nicht anders kann, als auf der Seite von Justice Forever in den Kampf gegen Red Mist und seine Superschurken zu ziehen, muss schließlich auch Hit-Girl einen Preis zahlen – wird sie doch verhaftet (neben der Fusionierung von Stars und Stripes sowie der Vergewaltigung von Night Bitch zweifellos der bedeutsamste Unterschied im Vergleich zum Film). Jedenfalls: Eben diese Thematik, die sich durch den Comic zog, gefiel mir außerordentlich gut. Trotz aller düsterer Entwicklungen bietet aber natürlich auch "Kick-Ass 2" wieder teils köstliche – und vor allem herrlich schwarzhumorige – Unterhaltung. Da waren wieder einige überaus gelungene und amüsante Momente darunter. Und auch mit Blut und Gewalt hält man sich wieder einmal nicht zurück; auch das finde ich nach wie vor sehr erfrischend. Künstlerisch war der Comic ebenfalls wieder erste Sahne, sowohl was die Illustrationen als auch die Farbgebung betrifft. Und doch, und doch… wie schon bei "Kick-Ass" so muss ich auch hier festhalten, dass ich den Film noch die Spur stärker fand. So fand ich es durchaus richtig, die beiden sehr austauschbaren Figuren Colonel Stars und Lieutenant Stripes dort zu einer Figur zu fusionieren. Der Tod von Daves Vater hatte zudem dort doch nochmal die Spur mehr emotionalen Punch. Mir fehlte auch so manch dort von Jeff Wadlow ersonnener Irrsinn, wie z.B. wenn Mother Russia gegen die Polizisten einen Rasenmäher einsetzt. Einzig der Showdown mag im Comic eine Spur gelungener – und aufgrund des Settings auf dem Time Square auch spektakulärer – sein. Aus meiner Sicht hat der Film aber dennoch (wieder) knapp die Nase vorn.

Fazit: Im Vergleich zum ersten "Kick-Ass"-Comic sowie auch dem Vorspiel "Hit-Girl" fällt "Kick-Ass 2" zwar ein bisschen ab; und auch dem Vergleich mit dem Film hält er meines Erachtens denkbar knapp nicht ganz stand. Dennoch ist "Kick-Ass 2" eine so gelungene Fortführung wie konsequente Weiterentwicklung der Geschichte. Stilistisch und tonal immer noch eine herrliche Mischung aus schwarzhumorigem Spaß und blutigem Ernst, gefiel mir vor allem, wie man sich hier nun mit den Konsequenzen von Daves Handeln auseinandersetzt, und sowohl er, als auch Mindy (und genau genommen auch Chris) die Rechnung für ihre Taten serviert bekommen. Der Ausgang macht zudem schon sehr neugierig und den dritten (bzw. vierten) und zugleich abschließenden Teil der Reihe (zumindest, soweit es Mark Millar und John Romita Jr. betrifft, gab es seither doch Ableger von anderen AutorInnen). Und doch, ganz hält "Kick-Ass 2" den Vergleich mit den Vorgängern nicht mehr stand. Es mag daran liegen, dass die Grundidee rund um einen normalen Teenager, der Superheld spielt, sich langsam ein bisschen abzunutzen beginnt. Oder auch am wenig dramatischen/spektakulären Mittelteil. Wie mir der Comic generell die Spur zu lang erschien. Trotzdem, wer die Vorgänger mochte, macht sicherlich auch bei "Kick-Ass 2" wieder nichts falsch. Nun hoffe ich allerdings auf ein wirklich furioses Finale der Saga!

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel





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