Originaltitel: Nightmare Alley Episodennummer: 2x03 Bewertung: Weltweiter Internet-Release: 27. Februar 2020 (Netflix) Drehbuch: Michael R. Perry Regie: M. J. Bassett Besetzung:
Anthony Mackie als Takeshi Kovacs,
Lela Loren als Danica Harlan,
Simone Missick als Trepp,
Chris Conner als Poe,
Dina Shihabi als Dig 301,
Torben Liebrecht als Colonel Ivan Carrera,
Renée Elise Goldsberry als Quellcrist Falconer,
Ato Essandoh als Vernon Elliot,
Martha Higareda als Kristin Ortega,
Dichen Lachman als Reileen Kawahara,
Sharon Taylor als Myka,
Britt Irvin als Lila,
Dalias Blake als Batu,
Orphée L.-Nguyen als Morgaine,
Skyler Mowatt als Finch,
Mitra Suri als Simone,
Marilyn Norry als Shira u.a.
Kurzinhalt:
Colonel Carrera und seine Truppe haben Takeshi Kovacs gefangen genommen – kennen jedoch vorerst noch nicht seine wahre Identität. Sie bringen ihn zu Danica Harlan, und behaupten ihr gegenüber, dass er für die Morde auf Harlan's Welt verantwortlich sein. Daraufhin ordnet sie an, ihm seine Erinnerungen zu entreißen und so festzustellen, wer er wirklich ist. Danach soll Kovacs im sogenannten Kreis – einer Art Gladiatoren-Arena, deren Kämpfe auf dem Planeten live übertragen werden – hingerichtet werden. Als Poe von Kovacs Festnahme erfährt, und noch dazu herausfindet, dass er selbst dafür zumindest mitverantwortlich ist, wendet er sich hilfesuchend an andere KI's. Dig 301 bietet ihm dann schließlich ihre Hilfe an…
Ebenfalls gut gefallen hatte mir alles rund um Poe, der kurz nachdem er von Kovacs Gefangennahme – und bevorstehenden Hinrichtung – erfährt, erkennen muss, dass er hierfür zumindest mitschuldig ist, hat er doch ein entscheidendes Post-It (rund um den Bio-Tracker) verlegt. Sein nachfolgender Besuch in der KI-Welt war dann zwar nicht ganz so prickelnd, die daraus resultierenden Szenen der von ihm dort rekrutierten Dig 301 aber durchaus nett. Zudem bin ich gespannt, wie Poe damit nun wohl umgehen wird, weil einerseits ist es verständlich, dass er seine Persönlichkeit und seine Erinnerungen erhalten mag, andererseits hätte jedoch seine Weigerung, bei ihm einen Neustart durchzuführen, fast zum Tod seines "Besitzers" geführt. Eine weitere Frage, die sich mir im Verlauf der Folge stellte: Glaubt Carrera tatsächlich, dass Kovacs für die Morde verantwortlich ist, oder bietet sich mit ihm nur ein praktischer Sündenbock? Alles rund um den Stuhl hat mich indes (und das nicht nur, weil es mich eben an "Farscape" erinnert hat) nur bedingt überzeugt. Die Idee die hinter dieser Technologie ursprünglich stand war zwar durchaus faszinierend und erschreckend – nämlich, Soldaten Bilder von Leuten zu zeigen, die sie hassen, damit es ihnen leichter fällt, zu töten – aber das nur erzählt statt gezeigt zu bekommen reduzierte selbst die Wirkung dieser Idee; und was man hier aus der Technologie gemacht hat war halt generell wenig interessant und/oder originell. Und generell muss ich sagen, dass mir nach wie vor ein klarer roter Faden fehlt, und die zweite Staffel bisher ziemlich vor sich hin mäandert. Kein Vergleich zu Season 1, das mit dem Auftrag an Kovacs, zu untersuchen, wer Bancroft ermorden wollte, einen effektiven Haken bot. Zuletzt muss ich auch noch erwähnen: So wichtig mir Repräsentation in Film und Fernsehen ist, aber die kurze girl-on-girl-action zwischen Simone Missick und Sharon Taylor wirkte aufgesetzt, so als wolle man eine Quote erfüllen. Ein Eindruck, der davon nochmal zusätzlich verstärkt wurde, als Trepp im Geschehen hier keine wichtige Rolle spielte, und somit ihr ganzer Auftritt überflüssig wirkte. Streicht sie raus, und alles (zumindest mal in dieser Folge) verläuft genauso. Hätte sie bei Kovacs Rettung eine aktive Rolle gespielt, wäre es etwas anderes gewesen.
Fazit:
Nachdem mich die ersten beiden Folgen der zweiten Staffel doch eher enttäuscht hatten, war "Geister der Vergangenheit" wieder ganz ok. Die erste Hälfte hatte mich dabei zwar noch nicht wirklich gepackt; Poes Verzweiflung und seine Entschlossenheit, Kovacs irgendwie zu helfen und so seinen Fehler wieder gut zu machen, waren da so ziemlich das Einzige, was mich begeistern konnte. Vor allem die Szenen von Kovacs in jenem Stuhl, der ihm die Erinnerungen rauszieht, waren nicht wirklich so prickelnd. In der zweiten Hälfte drehte die Episode dann aber mit den Kämpfen in der Arena doch nochmal auf. Auch das Wiedersehen mit Figuren aus der ersten Staffel war nett; nicht zuletzt, als mir im Gegensatz zu einigen anderen Reileen und Ortega noch recht gut in Erinnerung waren. Auch die Flucht war dann packend umgesetzt. Vor allem aber beginnen mich die offenen Fragen – wer steckt hinter der Verschwörung, wie aufrichtig ist Carrera, und vor allem auch, was ist mit Falconer los – langsam aber sicher doch anzusprechen. Von den Höhen der ersten Staffel ist Season 2 aber auch mit "Geister der Vergangenheit" nach wie vor weit entfernt.