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Star Trek - TOS: Am Rande des Universums Drucken E-Mail
Die Enterprise-Crew auf der Suche nach Gott Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 10 Mai 2020
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek: Am Rande des Universums"
Originaltitel: "Star Trek: The Final Frontier"
Bewertung:
Autorin: J.M. Dillard, nach dem Drehbuch zum Film
Übersetzung: Norbert Stresau
Umfang: 273 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne (D), Pocket Books (E)
Erstveröffentlichung: Juni 1989 (E)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11464-0
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Die neue Enterprise befindet sich noch in einem ziemlich desolaten Zustand, da muss sie schon ihre erste Feuerprobe bestehen. Denn Terroristen haben just auf Nimbus III, der auch als Planet des galaktischen Friedens bekannt ist, Geiseln genommen. Damit nicht genug, erkennt Spock auf den Aufnahmen mit den Forderungen der Geiselnehmer, dass es sich beim Anführer der Terroristen um seinen Halbbruder Sybok handelt. Die Enterprise fliegt zum Planeten, und angeführt von Captain Kirk startet man einen Rettungsversuch – der jedoch ordentlich in die Hose geht. Stattdessen geraten Kirk, Spock und McCoy selbst in Syboks Gewalt, der kurz darauf auch die Kontrolle über die Enterprise übernimmt. Sybok scheint sich einer Art Gehirnwäsche zu bedienen, um sich die Loyalität seiner Untergebenen zu sichern. Mit der Enterprise nimmt er Kurs auf das Zentrum der Galaxis, wo er den sagenumwobenen Planeten Sha'ka'ree vermutet – auf dem sich niemand geringerer als Gott höchstselbst befinden soll…

Review: Im Gegensatz zur Mehrheit der Trekkies, für die "Am Rande des Universums" der schlechteste Film der Reihe ist (zumindest, soweit es die alten, klassischen Filme betrifft), habe ich durchaus ein Herz für "Am Rande des Universums". Als ich den als Teenager das erste Mal gesehen habe, habe ich ihn zwar (im Gegensatz zu "Der Film", der mich schon immer faszinierte) ziemlich gehasst, aber in dem Alter lehnt man halt auch alles was auch nur ansatzweise in die gefühlsduselige Richtung zu gehen droht ab, da man wie ein harter Kerl wirken will. In den Jahren danach habe ich ihn dann aber zunehmend liebgewonnen, und halte mittlerweile mein vor über zehn Jahren verfasstes, ohnehin schon nicht übermäßig harsches, Review für zu kritisch; eine Wertung von 6/10 hat er sich durchaus verdient. Im Hinblick auf die Romanfassung war ich in diesem Fall auch insofern durchaus optimistisch, als der fünfte Teil der Reihe – im Gegensatz zu "Der Film" (mit dem er ja durchaus gewisse Parallelen teilt) – nicht so sehr von seiner Inszenierung lebt. Zwar bietet auch er einen wunderschönen Score von Jerry Goldsmith sowie ein paar nette Bilder (ich halte William Shatners Inszenierung rein vom optischen Standpunkt her nach wie vor für besser als die Beiträge von Leonard Nimoy), letztendlich liegen die Stärken des Films aber eher in einzelnen starken, gelungenen Momenten (die sich eben auch 1:1 in der Romanversion wiederfinden) sowie dem netten Zusammenspiel innerhalb der Crew, insbesondere natürlich Kirk, Spock und McCoy (welches auch durchaus rein nur auf den Text heruntergebrochen, ohne die schauspielerischen Leistungen, funktioniert). Einzig die Notwendigkeit – wie bei all diesen Adaptionen – einiges an Material dazuerfinden zu müssen, da das Drehbuch allein für einen vollwertigen Roman zu wenig Stoff hergeben müsste, war ein bisschen ein Risiko. Im Gegensatz zu den Adaptionen zu den Filmen II-IV beauftragte man hier nun J.M. Dillard damit, das Drehbuch des Films in einen Roman umzuwandeln – und die hat hier wirklich fantastische Arbeit geleistet, und sticht aus meiner Sicht bereits mit ihrer ersten Adaption jene ihrer Vorgängerin Vonda McIntyre aus.

Ihre Romanfassung von "Am Rande des Universums" mag ein bisschen darunter leiden, dass er trotz meiner Vorliebe für ihn dennoch nicht mein liebster – und zweifellos nicht der beste – Film der Reihe ist, an ihrer Arbeit hatte ich diesmal aber nicht das geringste auszusetzen. Allein von dem her, ist das bislang die beste Adaption eines "Star Trek"-Films (also halt man von den ersten fünf). Teilweise liegt dies daran, dass sie vermeintlich aus den Fehlern ihrer Vorgängerin – wenn man sie als solche bezeichnen will – gelernt hat. Weder präsentiert sie uns einen ausführlichen Prolog wie bei "Auf der Suche nach Mr. Spock", so dass man schon fast bei der Hälfte des Buchs ist, ehe die aus dem Film bekannte Geschichte endlich anläuft. Vor allem aber liegt der Fokus nicht mehr so stark auf den Nebenfiguren, wie das bei ihren bisherigen Adaptionen der Fall war. Natürlich nutzt sie die Gelegenheit, um diese näher zu beleuchten. Neben den drei Botschaftern von Nimbus III gilt das nicht zuletzt auch für Sybok, über den wir hier deutlich mehr erfahren. Aber: Diese Figuren – insbesondere natürlich Spocks Halbbruder – sind die Geschichte hier von zentraler Bedeutung. Mehr über sie zu erfahren, wertete diese somit für mich auf – wobei auch dies wieder in erster Linie für Sybok gilt, den man sich dadurch um einiges stärker verbunden fühlt als im Film, und dementsprechend sein Opfer am Ende viel stärker betrauert. Generell konzentriert sie sich eben auf für die Handlung relevante Charaktere, und nicht auf unwichtige Randfiguren wie z.B. die Müllmänner vom Anfang von "Zurück in die Gegenwart". Vor allem aber: Trotz der Vertiefung der Nebenfiguren verliert sie die Hauptcharaktere nie aus den Augen. Der Fokus bleibt trotz allem klar auf der Freundschaft von Kirk, Spock und McCoy, die eben auch den Film dominiert. Und darüber hinaus nutzt sie die Gelegenheit, um uns an zwei weiteren Visionen der Schmerzen der Crew teilhaben zu lassen. Jene von Uhura und Chekov bleiben uns zwar leider verborgen, dafür erleben wir ein Ereignis aus Sulus Kindheit. Und bei Scotty ergibt sich daraus eine gelungene Verbindung zu "Der Zorn des Khan". All dies führt dazu, dass "Am Rande des Universums" letztendlich für m ich die bislang beste Adaptionen eines "Star Trek"-Films ist, die für mich diesen sogar noch übertrifft.

Fazit: Ich habe ja durchaus ein Herz für "Am Rande des Universums", aber selbst ich komme natürlich nicht umhin, zu bemerken, dass dieser alles andere als perfekt ist, und neben einem noch etwas mäßigen Mittelteil rund um die Mission auf Nimbus III vor allem auch unter akutem Geldmangel und für "Star Trek"-Verhältnisse erstaunlich schwachen Effekten leidet. Rein von der Geschichte her halte ich ihn jedoch für einen der interessantesten "Star Trek"-Filme- und davon profitiert eben auch J.M. Dillards Romanadaption. Darüber hinaus hat sie was diese betrifft in meinen Augen aber auch eine um einiges bessere Arbeit abgeliefert, als dies ihrer Vorgängerin Vonda McIntyre bei den drei Filmen zuvor gelang. Sie versteht es, was die Geschichte betrifft in die Tiefe zu gehen, und sowohl die zwar bislang unbekannten, für die Handlung der Geschichte aber zentralen Figuren wie die drei Botschafter sowie insbesondere Sybok, näher zu beleuchten, jedoch dabei nie den Fokus zu verlieren, der auch hier auf Kirk, Spock und McCoy – und ihre Freundschaft – liegt. Darüber hinaus nutzt sie die Gelegenheit, um uns neben den Schmerz-Visionen von McCoy und Spock auch zumindest an jenen von Sulu und Scotty teilhaben zu lassen. Zwar profitiert sie zweifellos davon, dass sich in meinen Augen – nicht zuletzt aufgrund des sehr philosophischen Ansatzes – "Am Rande des Universums" so sehr für eine Romanadaption eignet wie kein "Star Trek"-Film vor oder nach ihm (weil sich Spannung und Action halt meist schwer auf Papier übertragen lassen; und der erste lebte stark von seinen Bildern und der Atmosphäre). So oder so hat sie bei "Am Rande des Universums" aber jedenfalls phantastische Arbeit geleistet. Wer dem Film so wie ich auch nur ansatzweise etwas abgewinnen kann, dem kann ich somit nur raten, auch zur Romanfassung zu greifen.

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel






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