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Episodenbild (c) Universal

Originaltitel: Deadlock
Episodennummer: 4x16
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 20. Februar 2009 (SyFy)
Erstausstrahlung D: 20. Oktober 2009 (Premiere)
Drehbuch: Jane Espenson
Regie: Robert Young
Hauptdarsteller: Edward James Olmos als Admiral William Adama, Mary McDonnell als President Laura Roslin, Katee Sackhoff als Captain Kara 'Starbuck' Thrace, Jamie Bamber als Major Lee 'Apollo' Adama, James Callis als Dr. Gaius Baltar, Tricia Helfer als Number Six, Grace Park als Lt. Sharon 'Athena' Agathon, Michael Hogan als Colonel Saul Tigh.
Gastdarsteller: Aaron Douglas als Chief Galen Tyrol, Michael Trucco als Ensign Samuel Anders, Kate Vernon als Ellen Tigh, Donnelly Rhodes als Dr. Cottle, Rekha Sharma als Tory Foster, Roark Critchlow als Slick, Bodie Olmos als Lt. Brendan 'Hot Dog' Constanza, Keegan Connor Tracy als Jeanne, Patrick Currie als Enzo, Brad Dryborough als Lt. Louis Hoshi, Lara Gilchrist als Paulla Schaffer, Rebecca Davis als Naia, Merwin Mondesir als Marine #1, Tammy Gillis als Marine #2 u.a.

Kurzinhalt: Boomer hat Ellen Tigh aus den Fängen von Cavill befreit und an Bord der Galactica gebracht. Ihre Rückkehr bringt insbesondere – und verständlicherweise – Saul Tigh durcheinander. Immerhin pflegten die beiden über Jahrzehnte eine nicht unproblematische Beziehung, bis sich Saul auf New Caprica schließlich gezwungen sah, sie zu töten, da sie die Menschen verraten hatte. Mittlerweile befindet er sich jedoch in einer Beziehung mit Caprica, und die beiden erwarten ihr erstes Kind. Als sie davon erfährt, scheint Ellen nicht so recht zu wissen, was sie davon halten. Auf der einen Seite ist es ein Wunder, und beinhaltet es die Hoffnung, das Volk der Cylonen am Leben halten zu können. Andererseits ist sie jedoch verständlicherweise eifersüchtig. Indes schlägt Tory Foster vor, dass die letzten fünf die Galactica verlassen und aufs Basisschiff zurückkehren sollten. Mit diesem sollen sie das System verlassen und die Flotte hinter sich lassen – nicht zuletzt, da sie die Menschen ja ohnehin nie akzeptieren werden. Galen stimmt ihr zu, Sam und Saul sind dagegen. Ellens Stimme ist somit das Zünglein an der Waage. Währenddessen muss Gaius Baltar erkennen, dass nicht all seine Anhänger dazu bereit sind, ihm so schnell zu vergeben, dass er sie während der Meuterei im Stich gelassen hat. Um sich wieder die uneingeschränkte Loyalität seiner Schäfchen zu sichern, mischt er sich in die Verteilung von Lebensmitteln an Bord der Galactica ein…

Review von Christian Siegel (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Universal Beginnen wir mit dem Gaius-Handlungsstrang. Den Einstieg fand ich noch sehr vielversprechend. Nicht zuletzt aufgrund der einen kritischen Stimme unter seinen Schafen, die ihn offensichtlich durchschaute und ihm – zu recht – vorwarf, sie im Stich gelassen zu haben, hoffte ich, dass seine Anhänger(innen) nun generell aufwachen und ihn verlassen würden. Leider aber war dies letztendlich nur der Auslöser, damit er sich in die Lebensmittelverteilung an Bord der Galactica einmischen konnte. Seine Begegnung mit der Bande war zwar nicht unamüsant, und sein Ansatz, einfach mit mehr und/oder stärkeren Waffen zurückzukehren, birgt das Potential, dass die Situation rasch eskaliert (weshalb ich auch die Entscheidung am Ende, ihn tatsächlich mit Waffen auszustatten, nicht wirklich nachvollziehen konnte. Ich weiß natürlich, die Ressourcen an Bord der Galactica ist begrenzt, aber ihm die Kontrolle über eine Art Miliz zu geben, erscheint mir nun wahrlich als keine gute Idee). Ich hätte es aber als Ausgangssituation für die letzten Folgen spannender gefunden, wenn sich Gaius nach dem Verlust seiner Anhänger völlig neu hätte erfinden müssen. Und ja, zugegeben: Als jemand, der mit ihm noch nie viel anfangen könnte, hätte ich es ihm auch einfach gegönnt.

Die Ellen-Story beginnt ebenfalls vielversprechend. Auf das Wiedersehen zwischen ihr und Saul war ich nach dem Ende der letzten Woche – insbesondere auch im Hinblick darauf, dass er sie ja auf New Caprica umgebracht hat – schon sehr gespannt. Was sich jedoch in weiterer Folge daraus entspann, erinnerte an eine schlechte Seifenopfer. Die totgeglaubte Frau, die auf einmal zurück ist, und beginnt, zwischen ihrem früheren Mann und dessen neuer Flamme zu intrigieren. Furchtbar! Sehr konstruiert fand ich auch das Patt bei der Abstimmung innerhalb den letzten fünf – weil dass sich Galen dafür ausspricht, die Flotte zu verlassen, wollte mir überhaupt nicht einleuchten. Immerhin hat er sich erst in der Folge davor mit Adama versöhnt, und schien es ihm ein Anliegen zu sein, die Galactica zu reparieren. Seine Verbindung mag zwar nicht so stark sein wie zwischen Scotty und der Enterprise, und ich weiß schon, dass ihm nach dem Tod von Cally und dem "Verlust" (im Sinne von, er hat erfahren, dass er in Wirklichkeit nicht der Vater ist) ihres gemeinsamen Kindes genau genommen nicht mehr wirklich etwas auf der Galactica hält, da er zu niemandem mehr eine tiefe Bindung hat. Trotzdem, dass er diese Gemeinschaft, das Schiff, und natürlich auch "seinen" Sohn einfach so verlassen will, wollte für mich nicht passen – und war wohl nur deswegen da, damit Ellen das Zünglein an der Waage sein konnte. Das Schlimmste war aber zweifellos alles rund um das ungeborene Kind von Saul und Caprica. Ich meine, am Anfang der Folge war alles noch in bester Ordnung. Kaum schmust er mit Ellen herum, hat Caprica Schmerzen im Bauch, und dank Ellens Intrigen stirbt das Kind dann tatsächlich, weil es nicht genug Liebe bekommen hat. So zumindest die offizielle Erklärung. Und auch wenn mir der Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität durchaus geläufig ist, aber wenn die Episode nicht müde wird, das genau so zu kommunizieren, muss ich halt auch davon ausgehen, dass die das ernst meinen. Im Gegensatz zu mir, der das halt ganz einfach nicht ernst nehmen konnte.

Fazit: Episodenbild (c) Universal Kurz vor dem Ende leistet sich "Battlestar Galactica" noch eine ziemliche Niete. Jane Espenson, die uns auf der einen Seite starke Episoden wie "Auftrag ausgeführt" und "Wir sind alle sterblich" brachte, knüpft hier leider qualitativ an "Perfekter Schmerz" an, und liefert eine Episode ab, die mir persönlich viel zu seifig war, und wo ich mich vor allem auch an der gebotenen Erklärung störte, warum das gemeinsame Kind von Saul und Caprica hier nun auf einmal stirbt – weil das mit "Kaum ist die Liebe weg, ist das Kind weg" war weitaus mehr an esoterischem Schwachsinn, als ich ihn gerade auch in meiner Science Fiction-Unterhaltung akzeptieren kann. Aber auch die Storyline rund um Gaius Baltar war kein Highlight, was aber halt auch daran liegt, dass man mir als jemand, der die Figur nicht ausstehen kann, zu Beginn Hoffnung machte, seine Jünger(innen) könnten nun endlich aufwachen – aber nein, natürlich nicht. Immerhin, das Wiedersehen zwischen Ellen und Saul war grundsätzlich gelungen, und die weitere Entwicklung rund um Baltar, mit der Bewaffnung seiner Gruppe - auch wenn ich die betreffende Entscheidung nicht wirklich nachvollziehen konnte – bietet einiges an potentiellem Sprengstoff für den Endspurt.

Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal)








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