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Star Trek: Ex Machina Drucken E-Mail
Sequel zum ersten Film und "Der verirrte Planet" Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 15 März 2020
 
Cover (c) Pocket Books
Titel: "Star Trek: Ex Machina"
Bewertung:
Autor: Christopher L. Bennett
Übersetzung: -
Umfang: 366 Seiten
Verlag: Pocket Books
Veröffentlicht: 01. Dezember 2004 (E)
ISBN: 978-0-7434-9285-4 (E)
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Gerade erst ist es der Enterprise-Crew gelungen, die Krise rund um V'Ger erfolgreich beizulegen. Der dafür bezahlte Preis steckt jedoch noch tief in den Knochen von Admiral James T. Kirk, der nun das Kommando über die Enterprise wieder übernommen hat, und sich ob des Todes von Ilia und Decker Selbstvorwürfe macht. Auch Spock hat die Erfahrung verändert: Er sucht nun nach einer neuen Balance zwischen Emotionen und Logik. McCoy wiederum versucht, wieder seine alte Stelle als medizinischer Leiter der Krankenstation einzunehmen, steht dabei jedoch aufgrund der bunt gemischten Crew voller ungewöhnlicher außerirdischer Besatzungsmitglieder vor einer großen Herausforderung. Sulu beginnt darüber nachzudenken, ob er vielleicht für ein eigenes Kommando geeignet wäre. Chekov muss sich seiner neuen Verantwortung als Chef der Sicherheit stellen. Und Scotty macht immer noch die Tatsache zu schaffen, dass die Enterprise ohne langen Testlauf nach der weitreichenden Umrüstung wieder in Betrieb genommen wurde. Sie alle müssen ihre jeweiligen persönlichen Probleme hintanstellen, als sie dem Planeten Daran IV einen Besuch abstatten auf dem sich die Flüchtlinge des Fabrini-Weltenschiffs Yonada angesiedelt haben. Dort soll man zwischen den einzelnen, verfeindeten Gruppierungen vermitteln…

Review: Meinem persönlichen Empfinden nach hat "Ex Machina" in den Jahren seit seiner Erstveröffentlichung ein bisschen abgebaut. Damals waren solche sehr charakterorientierte Erzählungen im Bereich von "Star Trek" ja doch noch eher die Ausnahme, statt die Regel. In den darauffolgenden fünfzehn Jahren hat sich diesbezüglich aber einiges getan. Man denke nur an die "Feuertaufe"-Trilogie von David R. George III. Ich will damit nicht sagen, dass "Ex Machina" nicht immer noch ein toller Roman wäre, aber heutzutage fehlt ihm halt ein bisschen der Innovationsfaktor und/oder das Alleinstellungsmerkmal, was die dennoch vorhandenen Schwächen etwas deutlicher zu Tage treten lässt. So ist der Roman aus meiner Sicht doch die Spur zu lang. Generell muss ich sagen, dass ich die Story auf Daran IV nur bedingt spannend und/oder interessant fand. In erster Linie sticht aber halt die sehr vorhersehbare und auch klischeehafte Storyline rund um Zaand negativ ins Auge, der zu Beginn gegenüber Kirk noch sehr kritisch eingestellt ist, ihn dann während des Außeneinsatzes durchaus schätzen lernt, und dann… ihr könnt es euch vielleicht schon denken, aber mutwillig verraten will ich's euch trotzdem nicht ;-). Trotzdem will ich "Ex Machina" aber keinesfalls schlecht reden. Er profitiert dabei unter anderem von der höchst interessanten Ausgangssituation nach dem ersten "Star Trek"-Film, und liefert einen wesentlichen Beitrag wenn es darum geht, die Lücke zwischen diesem und "Der Zorn des Khan" zu füllen. Dies gilt nicht zuletzt auch für Spock. In "Der Film" hat er erkannt, dass, wie er ein paar Jahre/Filme später zu Valeris sagen soll, Logik der Anfang aller Weisheit ist, und nicht das Ende. In "Der Zorn des Khan" schien er allerdings dann wieder sein relativ altes, gewohntes, emotionsloses Selbst zu sein. Wie kam es zu dieser Entwicklung? "Ex Machina" zeigt, wie Spock quasi mit Emotionen experimentiert und seinen Gefühlen, für seine Verhältnisse, teilweise erstaunlich freien Lauf lässt, dann aber eben auch, wie ihn die Gedankenverschmelzung mit Dovraku zu einem neuen Umgang mit seinen Emotionen finden lässt.

Kirk wiederum stellt sich seinen Schuldgefühlen ob des "Todes" von Ilia und Decker. Mit einer Offenbarung recht spät im Buch macht es Bennett dem Admiral zwar fast schon wieder zu leicht, sich selbst dafür zu vergeben, ansonsten hat mich dieser Teil der Geschichte aber durchaus angesprochen. Ähnliches gilt für McCoy, der ja auf Kirks Initiative eingezogen wurde, sich jedoch als "Landarzt" in dieser sehr gemischten Crew überfordert fühlt. Darüber hinaus bringen die Ereignisse hier ein Wiedersehen mit Natira, was es notwendig macht, dass er sich auch seinen Gefühlen ihr gegenüber stellt. Sehr nett auch, wie Bennett hier Sulus weiterer Karriere im Kommandobereich den Weg ebnet. Und Chekov wiederum muss sich als neuer Sicherheitschef der damit einhergehenden Verantwortung stellen, und auch damit abfinden, dass er immer wieder mal Leute unter seinem Kommando verlieren wird. Wie Bennett auf fast jedes Mitglied der alten Stammbesetzung eingeht (einzig Uhura vernachlässigt er bedauerlicherweise sehr; und Scotty hat im Gegensatz zu den anderen auch keinen großen inneren Konflikt, dem er sich stellen müsste), und auch einige Randfiguren wie z.B. Janice Rand, näher beleuchtet, gefiel mir schon ausgesprochen gut. Wie aber schon erwähnt: Die Story an sich war im direkten Vergleich jetzt nicht ganz so packend. Zwar nicht grundsätzlich uninteressant, wobei mir vor allem die Idee gefiel, eine frühere Episode aufzugreifen, und die dortige Geschichte quasi weiterzuerzählen. Zudem erfahren wir in weiterer Folge noch mehr Hintergründe was das von den Fabrini gestartete Weltschiff betrifft. Aber alles rund um die internen Quereleien, die Priesterin, die terroristischen Gruppierungen usw. hat mich jetzt nur bedingt gepackt. Auch den Vorwurf an Kirk, sie quasi im Stich gelassen zu haben, fand ich unangebracht. Es ist nun mal seine Aufgabe, von einem Planeten zum anderen zu reisen – und er hat ja dafür gesorgt, dass die Sternenflotte ein Team vor Ort schickt, um die Fabrini zu unterstützen. Und ein bisschen lang und stellenweise zäh ist "Ex Machina" leider auch. Dafür gelingt es Bennett ausgezeichnet, die Quintessenz der Figuren einzufangen, und vor allem auch die Dynamik zwischen ihnen perfekt abzubilden. Insbesondere natürlich was das Trio Kirk, Spock und McCoy betrifft.

Fazit: Im Vergleich zu meiner Erstlesung musste "Ex Machina", zumindest meiner Erinnerung nach (ich habe von damals kein Review, mit dem ich vergleichen könnte), ein bisschen Federn lassen. Damals hatten derart charakterorientierte "Star Trek"-Romane ja eher Seltenheitswert. Heutzutage hat man sich schon ein bisschen daran gewöhnt, und so stechen die nichtsdestotrotz vorhandenen Kritikpunkte etwas stärker ins Auge. So ist der Roman doch die Spur zu lang, verliert "Ex Machina" leider nach den noch großartigen ersten 100 Seiten ein bisschen an Reiz, sobald die nicht ganz so mitreißende Story auf Daran IV in den Mittelpunkt rückt, und fand ich vor allem eine ganz bestimmte, sehr vorhersehbare Entwicklung, klischeehaft und aufgesetzt, weshalb dieser Teil auch die gewünschte emotionale Wirkung nicht so recht entfalten konnte. Trotzdem ist "Ex Machina" zweifellos ein sehr guter und interessanter "Star Trek"-Roman. Er profitiert nicht zuletzt vom höchst interessanten Setting (er ist meines Wissens der einzige Roman, der zwischen den ersten beiden "Star Trek"-Filmen angesiedelt ist), der netten Idee, die Geschichte aus einer früheren Episode fortzusetzen, sowie vor allem auch dem sehr charakterorientierten Zugang, der "Ex Machina" durchaus tiefgründig und anspruchsvoll macht. Insofern ist "Ex Machina" zwar definitiv keine leichte, aber nichtsdestotrotz lohnende Kost.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel





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