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The Expanse - 4x08: Heilungsprozess Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) SyFy

Originaltitel: The One-Eyed Man
Episodennummer: 4x08
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 13. Dezember 2019
Erstausstrahlung D: 13. Dezember 2019
Drehbuch: Dan Nowak
Regie: Sarah Harding
Hauptdarsteller: Steven Strait als James Holden, Cas Anvar als Alex Kamal, Dominique Tipper als Naomi Nagata, Wes Chatham als Amos Burton, Frankie Adams als Bobbie Draper, Cara Gee als Camina Drummer, Shohreh Aghdashloo als Chrisjen Avasarala.
Gastdarsteller: Thomas Jane als The Investigator, David Strathairn als Klaes Ashford, Burn Gorman als Adolphus Murtry, Paul Schulze als Esai, Rosa Gilmore als Lucia Mazur, Lyndie Greenwood als Elvi Okoye, Jess Salgueiro als Chandra Wei, Benz Antoine als General McCourt, Chad L. Coleman als Fred Johnson, Anna Pugah als Emily, Chai Valladares als Aide Diaz, Dayle McLeod als Leelee, Heather Dicke als Reporter, Jamaal Grant als Barbapiccola Captain, Jeremy Birrell als Reporter #2, Katerina Taxia als Katlin, Kolton Stewart als David Draper, Kyla Madeira als Felcia Mazur, Lily Gao als Nancy Gao, Madison Walsh als Campaign Manager, Maxim Republicanschii als Charlie, Michael Benyaer als Arjun, Michael Xavier als Thomas, Michelle Alexander als Pizzouza Skipper, Nathaniel McParland als Chike, Nicholas LePage als Freaked Out Belter, Patti Kim als Carol Chiwewe, Tara Rosling als Officer Adams, Tim Campbell als Fermín Beltran, Steven McCarthy als Jakob Mazur, Vicki Kim als Avasarala's Aide u.a.


Kurzinhalt: Auf Ilus sind mittlerweile alle Überlebenden der Flut aufgrund der Augeninfektion erblindet, mit Ausnahme von Holden, der aus noch unbekanntem Grund dagegen immun zu sein scheint. Es liegt nun an ihm, zu versuchen, die anderen zu beschützen, und zu verhindern, dass sich die tödlichen Schnecken weiter ausbreiten. Vor allem Amos leider sehr unter der Situation, wird er dadurch doch an ein Trauma aus seiner Kindheit erinnert. Währenddessen steht Avasarala nach dem katastrophalen Verlauf des vor ihr genehmigten Militäreinsatzes mit dem Rücken zur Wand. Nancy Gao tut ihr Möglichstes, um die Gelegenheit zu nutzen und Avasaralas vermeintliches Versagen auszuschlachten – bis diese dann bei der Trauerfeier zu den verstorbenen Marines mit einer improvisierten Rede zurückschlägt. Und im Gürtel stattet Fred Johnson der Tycho Station einen Besuch ab. Er ist gar nicht darüber erfreut, dass das Tribunal Marco Inaros damals freisprach und ihm so den jüngsten Terroranschlag auf die Erde ermöglichte. Camina Drummer zieht daraufhin die Konsequenzen, und zieht den Hut. Anstatt als Kommandant der Station nachzurücken, beschließt Klaes Ashford jedoch vielmehr, die Jagd auf Marco Inaros aufzunehmen. Und auf dem Mars bereitet sich die Truppe von Esai Martin auf ihren nächsten Überfall vor. Doch Bobbi hat Zweifel, ob man dem Informanten, der ihnen die Codes anbietet, wirklich trauen kann…

Review: Episodenbild (c) SyFy Zu Beginn eine kleine Brandrede – auch wenn hier eigentlich nur bedingt der Platz dafür ist. Aber… gerade auch wenn man parallel "Star Trek: Picard" schaut und nicht umhin kommt, anzumerken, wie man sich dort mit einer fortlaufenden Handlung (sprich, der sogenannten vertikalen Erzählweise) schwer tut, ist es immer wieder erfrischend, dank "The Expanse" Woche für Woche daran erinnert zu werden: Ja, es geht auch anders. Oder genauer gesagt: Besser. Nun ist der Vergleich zugegebenermaßen insofern ein bisschen unfair, als man in diesem Fall auf eine Romanvorlage zurückgreifen kann – und wenn man sich ansieht, wie es mit "Game of Thrones" mal bergab ging, nachdem B&B die Vorlage überholten, könnte man daraus schließen, dass es wesentlich schwieriger ist, eine solche epische Erzählung im TV umzusetzen, wenn man nicht aus einer Buchvorlage schöpfen kann. So oder so ist es aber immer wieder schön, zu sehen, wie es "The Expanse" gelingt, die Handlung in praktisch allen Strängen binnen einer Folge wirklich voranzubringen, und sich eben nicht irgendwo unnötig lang aufzuhalten, oder den Eindruck zu vermitteln, ständig nur Zeit zu schinden und/oder alles hinauszuzögern, um die Staffel irgendwie zu füllen.

"Heilungsprozess" war die wohl erste Folge der Staffel, wo die Ereignisse auf Ilus für mich nicht mehr so deutlich über allen anderen Handlungssträngen schwebten. Besonders spannend fand ich die weitere Entwicklung auf der Erde. Gut, ok, den Rücktritt des Generals konnte ich offen gestanden nicht wirklich nachvollziehen. Und irgendwie kann ich mich zunehmend des Eindrucks nicht erwehren, dass Nancy Gao mit Marco Inaros unter einer Decke steckt (was ich dann doch irgendwie schade und klischeehaft finden würde), aber davon abgesehen war das wirklich stark. Besonders interessant fand ich dabei auch, dass Avasaralas Vorgehen zunehmend in ein fragwürdiges Licht gerückt wird. Zwar stehe ich grundsätzlich hinter der in der letzten Folge getroffenen Entscheidung (wobei ich meine dort geäußerte Meinung insofern zumindest ein bisschen revidieren muss, als der Einwand, man hätte vielleicht noch auf weitere Geheimdienstinformationen, bzw. eine Bestätigung, dass sich Inaros auch wirklich auf dem Schiff ist, warten können/sollen; aber Avasarala wollte mit dem Erfolg halt ihre Walkampagne befeuern), allerdings wird zunehmend deutlich, dass die aktuelle Generalsekretärin vieles in erster Linie aus der Motivation heraus tut, ihre Wiederwahl sicherzustellen. Sie agiert somit überaus machtgeil, und auch wenn sie im Vergleich zu Gao die bessere Wahl für den Job sein mag – wie im Review einige Episoden zuvor festgestellt, kann ich das noch nicht wirklich beurteilen – gibt es wenig dass mich in der Politik mehr ankotzt als eben solche Politiker, die in erster Linie an Macht und ihrem eigenen Wohl interessiert zu sein scheinen. So gesehen hat Avasarala in dieser Folge bei mir einige Sympathiepunkte eingebüßt – was übrigens keineswegs als Kritik gemeint ist, sondern vielmehr nur zum herrlich ambivalenten Eindruck passt, den die meisten Figuren bei "The Expanse" vermitteln.

Episodenbild (c) SyFy Interessant fand ich auch die weitere Entwicklung im Gürtel – die uns auch nach längerem wieder mal ein Wiedersehen mit Chad L. Coleman als Fred Johnson einbrachte. Dieser ist über die Entwicklung rund um Marco Inaros – und die Entscheidung des Tribunals, ihn zu verschonen – alles andere als glücklich, woraufhin Drummer als Leiterin der Tycho-Station zurücktritt. Das Gespräch zwischen ihr und Ashford über die weitere Zukunft des Gürtels gefiel mir sehr gut. Angesichts seines Jobangebots als ihr erster Offizier bei seiner Jagd auf Inaros war ich mich dann recht sicher, zu wissen, wo sich das hinentwickelt – nur von "The Expanse" wieder einmal überrascht zu werden, als sie ablehnt. Zwischen den beiden hat sich im Verlauf der letzten zwei Staffeln eine nette, von gegenseitigem Respekt geprägte Freundschaft entwickelt – bei dieser Szene hatte ich aber unweigerlich das Gefühl, dass dies das letzte Mal gewesen sein könnte, dass sie sich sehen, und der Abschied somit definitiverer Natur sein wird, als die beiden das in diesem Moment annahmen. Ob ich damit recht habe, wird wenn nicht schon die letzten beiden Episoden wohl spätestens die fünfte Staffel zeigen.

Ja selbst der in dieser Staffel bislang wohl schwächste Handlungsstrang, nämlich jener rund um Bobbi auf dem Mars, bot diesmal ein paar gelungene und/oder interessante Elemente. Zwar war ich noch nie ein Fan ihrer Beziehung zu Thomas – die auf mich eher immer wie ein Zeitvertreib als etwas ernsteres wirkte – sowohl im Gespräch mit ihm als auch zuvor mit Martin (wo uns mit seiner Familie eine andere Seite des Schmugglers aufgezeigt wurde) macht die Serie jedoch eine interessante Beobachtung, was die Entdeckung der Ringplaneten für den Mars bedeutet, die mir so bislang nicht bewusst war Denn auf einmal stehen dort mehrere erdähnliche Planeten zur Kolonisierung bereit – warum also noch Zeit, Geld und Energie investieren, um den Mars zu terraformen? Und was bedeutet diese Entscheidung für jene, die zum Mars ausgewandert oder mittlerweile gar auf diesem geboren sind, und kein anderes Leben kennen? Ich hoffe, dass man sich diesem interessanten Thema in der fünften Staffel noch ausführlicher widmen wird. Bleibt noch die Handlung rund um Ilus. Dort kämpft Holden in der Zuflucht darum, das Leben so vieler Siedler wie möglich zu retten – wobei man merkt, dass diese Anstrengungen, sowie die sich langsam türmenden Leichen, zunehmend an seinen Kräften, aber auch seinem üblicherweise optimistischen Gemüt, zehren. Ihn derart geschlaucht und verbittert zu sehen, ist so ungewohnt wie erschütternd. Gleiches gilt für Amos, den wir selten so hilflos und deprimiert erlebt haben, und der in seinem Gespräch mit Elvi wieder einmal einen kleinen Einblick in seine wohl alles andere als rosige Kindheit bietet. Das Highlight der Folge gab es für mich diesmal aber nicht auf Ilus selbst, sondern vielmehr in dessen Orbit: Die Rettungsaktion rund um die Barb war nicht einfach nur optisch ungemein imposant (da freut man sich, wenn man die Serie bei einem Freund auf 'ner Leinwand mit Beamer schaut), sondern vor allem auch ungemein spannend. Die ganze Zeit rechnet man damit, dass irgendetwas schief gehen muss – und auch wenn vorerst, fast schon überraschenderweise, alles glatt zu gehen scheint, ist die Sache ja noch lange nicht gegessen. Dies, sowie der am Ende wieder in Erscheinung tretende, dabei jedoch einen markerschütternden Schrei ablassende, Miller lassen einen wieder einmal in gespannter Erwartung auf die nächste Folge zurück.

Fazit: Episodenbild (c) SyFy Im Gegensatz zu einigen früheren Episoden der vierten Staffel konnten mich diesmal alle parallel laufenden Handlungsstränge überwiegend überzeugen. Auf der Erde fand ich Avasaralas Entwicklung interessant, die mit allen Mitteln zu versuchen scheint, an der Macht zu bleiben; so hätte ich sie gar nicht eingeschätzt! Der Plot auf dem Mars bleibt zwar der schwächste, aber die Beobachtungen rund um die weitere Entwicklung des roten Planeten, nun da die Ringplaneten in Griffweite der Menschheit liegen, fand ich sehr interessant. Im Gürtel nehmen zwei Figuren, die sich schätzen gelernt haben, voneinander Abschied, und zumindest ich konnte mich dabei des Eindrucks nicht erwehren, dass dies das letzte Mal gewesen sein wird, dass sich die beiden sehen – was dieser Szene einiges an Tragik verlieh. Am besten fand ich aber auch hier wieder mal alles auf bzw. rund um Ilus. Angefangen bei Holdens Bemühungen, die Siedler am Leben zu halten – die ihn zunehmend zeichnen – über Amos, den seine Blindheit schwer belastet, bis hin zur so packenden wie spektakulären Rettungsmission im Orbit. Mit all diesen interessanten Entwicklungen, sowie der mysteriösen Szene rund um Miller am Ende, sind die Weichen für ein hochdramatisches Finale der Staffel gestellt.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 Amazon Prime)








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