Kurzinhalt:
Zusammen mit seinem Padawan Obi-Wan Kenobi begibt sich der Jedi-Meister Qui-Gon Jinn zum Planeten Bri'n, wo er die Priesterin des Waldes beschützen soll. Als diese ihn daraufhin als großer Krieger bezeichnet, kommen Qui-Gon wieder einmal Zweifel an der Rolle der Jedi innerhalb der alten Republik. Lassen sie sich etwas von Politikern für ihre Zwecke missbrauchen? Und dienen ihre Taten auch wirklich der lebendigen Macht? Ein paar Jahre später hat Obi-Wan Kenobi auf den Wunsch seines alten, verstorbenen Meisters die Ausbildung von Anakin Skywalker übernommen. Die Suche nach einem alten Jedi-Holocron soll Meister und Schüler dabei helfen, die zwischen ihnen bestehende Kluft zu überwinden. Zur Zeit der Klonkriege wurden Obi-Wan und Anakin in den Stand von Generälen erhoben. Als man plant, eine Basis der Separatisten anzugreifen, auf der sich Zivilisten befinden, legt Anakin seinen Einspruch ein – und begibt sich auf eine waghalsige Mission, um das Leben der Unschuldigen zu beschützen. Ebenfalls während der Klonkriege begibt sich seine Frau, Padmé Amidala, auf eine wichtige, aber auch gefährliche, diplomatische Mission. Der Klon-Kommandant Rex erhält auf einem Einsatz Hilfe von unerwarteter Seite. Und noch vor den Ereignissen aus "Die dunkle Bedrohung" geriet Mace Windu in Gefangenschaft. Doch die Terroristen müssen schon bald erkennen, dass sie den Jedi-Meister unterschätzt haben…
Review:
Der erste "Age of Republic"-Sammelband fasst die Abenteuer der Helden der Republik zusammen (während im zweiten Teil dann die Bösewichte beleuchtet werden). Die Comic-Reihe lief von Dezember 2018 bis März 2019, und widmete immer einer Person einen Einzel-Comic. Sowohl der große Vor- als auch der große Nachteil dieser Herangehensweise liegen auf der Hand. Auf der einen Seite bietet die Reihe dadurch viel Abwechslung – andererseits sind 24 Comic-Seiten aber halt vergleichsweise wenig Platz, um eine Geschichte zu erzählen. Es handelt sich dementsprechend doch eher nur um kurze Vignetten, wo weder die Story an sich, als vielmehr die Person, um die es geht, im Mittelpunkt steht. Zumal keines der hier erzählten Ereignisse übermäßig wichtig wirken, oder ich den Eindruck gehabt hätte, dass hier wesentliche Lücken in der Geschichte geschlossen werden. Nicht zuletzt auch aufgrund ihrer jeweiligen Kürze waren sie aber allesamt durchaus kurzweilig, und verstanden es, zu unterhalten. "Balance" war sogleich ein solider Einstieg, der uns ein weiteres nettes Abenteuer mit Qui-Gon Jinn bescherte – aus meiner Sicht aber im direkten Vergleich mit "Meister und Schüler" doch den Kürzeren zog. "Mission", mit Obi-Wan Kenobi in der Hauptrolle, war dann mein persönliches Highlight dieser Sammlung. Ja, die Dynamik zwischen ihm und Anakin hat teilweise sehr an "Meister und Schüler" erinnert, aber ich fand es einfach wirklich spannend, ein Abenteuer aus dem Beginn ihrer Zeit als Meister und Schüler zu erleben, dass aufzeigt, dass sich die beiden erst aufeinander einstellen mussten. "The Sacrifice" ist zwar eine recht belanglose Story, die jedoch noch einmal die heldenhaft-aufopferungsbereite Seite von Anakin Skywalker zeigt, und damit einen interessanten Kontrast zu seinem Fall aus "Die Rache der Sith", aber auch der Ermordung der Sandleute in "Angriff der Klonkrieger", darstellt. Die Story von Padmé Amidala war dann in erster Linie nett, ich hatte allerdings den Eindruck, dass man sich – wie eh auch bei der "Clone Wars"-Serie, ein bisschen schwer tat, sie in diesem galaktischen Geschehen eine wichtige Rolle spielen zu lassen. Am schlechtesten schnitten aber die beiden Bonus-Stories ab, die auch nochmal eine Spur kürzer waren. Mace Windu war nichts weiter als eine Zelebrierung seiner Fähigkeiten, die mich ein bisschen an die – später entkanonisierte – Klonkriegs-Serie von Tartakovsky erinnert hat. Und der letzte kümmert sich nicht nur mit Rex um eine Figur, zu der ich noch nie eine große Bindung, und an der ich noch nie großes Interesse, verspürte, sondern präsentiert zudem eine weitere Einlage von Jar Jar als Held. Ne, danke. Da wäre mir ein Abenteuer von Ashoka wesentlich lieber gewesen. Über jeden Zweifel erhaben ist aber die künstlerische Gestaltung, die wirklich ausgezeichnet war, und mit zahlreichen schönen Illustrationen und kräftigen Farben aufwarten konnte. Inhaltlich darf man sich aber halt aufgrund der Kürze der Geschichten nicht zu viel erwarten.
Fazit:
"Age of Republic – Heroes" umfasst sechs kurzweilige und abwechslungsreiche Geschichten, die jedoch aufgrund ihrer Kürze wenig Eindruck hinterlassen, und auch allesamt für die größere "Star Wars"-Saga nicht wirklich von Belang sind. Immerhin bieten sie aber eben z.B. mit einem eher unterrepräsentierten Qui-Gon Jinn ein weiteres nettes Abenteuer, und vor allem den Obi-Wan-Comic empfand ich als kleines Highlight – während Anakin in seinem Einzel-Abenteuer noch einmal seine heldenhaft-aufopferungsbereite Seite zeigen darf. Optisch gibt es an "Heroes" ohnehin auch nichts zu mäkeln. Must-Read ist "Heroes" jedoch keins, und ich hatte auch nicht das Gefühl, dass die Kurzgeschichten hier die Prequels groß aufwerten würde. Insgesamt zwar kurzweilig, aber halt doch eher redundant.