Originaltitel: Weapons of War Episodennummer: 3x13 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 09. Juni 1996 Erstausstrahlung D: 19. Januar 1997 Drehbuch: Javier Grillo-Marxuach Regie: Steve Beers Hauptdarsteller:
Michael Ironside als Captain Oliver Hudson,
Jonathan Brandis als Ensign Lucas Wolenczak,
Don Franklin als Commander Jonathan Ford,
Edward Kerr als Lt. James Brody,
Michael DeLuise als Petty Officer Tony Piccolo,
Ted Raimi als Lt. j.g. Timothy O'Neill,
Kathy Evison als Lt. J.G. Lonnie Henderson,
Elise Neal als Lt. J.J. Fredricks,
Peter DeLuise als Dagwood.
Gastdarsteller:
Julia Nickson als Lieutenant Commander Heiko Kimura,
Michael Costello als Secretary General McGath,
Karen E. Fraction als Dr. Perry,
Traber Burns als Captain John Corey,
Jody Kiel als Commander Vargas,
David B. Fang Yuen als Chaodai Pilot u.a.
Kurzinhalt:
O'Neill ist voller Vorfreude: In Kürze soll endlich das erste Treffen mit seiner Online-Bekanntschaft, mit der er nun schon seit Wochen telefoniert, stattfinden. Dieses verläuft dann jedoch nicht ganz so, wie von ihm gedacht, denn das vermeintliche Date stellt sich vielmehr als Überläuferin der Chaodai heraus. Bei diesen handelt es sich um einen Verbund asiatischer Staaten, die sich weitestgehend vom Weltgeschehen zurückgezogen haben, und im ihren Territorium ihr eigenes Süppchen kochen. Dementsprechend wenig ist über sie bekannt. Die Flucht von Lieutenant Commander Heiko Kimura, mit ihrem jüngsten Kampf-U-Boot, beweist nun, über welch hohem technologischen Stand sie verfügen – weshalb sowohl die UEO als auch die makronesische Allianz nicht daran interessiert sein können, sie sich zum Feind zu machen. Dennoch bietet Generalsekretär McGath ihr Asyl an. Eine Entscheidung, die er jedoch zu überdenken beginnt, als eine Kampfgruppe der Chaodai die SeaQuest angreift…
Review (kann Spoiler enthalten):
Ich weiß natürlich, dass "Auf Leben und Tod" nie als Serienfinale gedacht war (was der Serie übrigens eine weitere interessante Parallele zu TOS beschert), aber wohl oder übel sollte sie sich als eben solches herausstellen – und in diesem Falle leider mehr übel als wohl, wird hier doch auf einmal mit den Chaodai ein weiterer, neuer Feind etabliert (etwas, dass ich wohl selbst dann negativ gesehen hätte, wenn dies nicht die letzte Folge der Serie wäre, denn man sollte meinen, mit Deon Enterprises und der makronesischen Allianz gäbe es eigentlich schon Widersacher genug). Eine Entwicklung, die in weiterer Folge halt nicht mehr aufgegriffen und weitererzählt werden konnte. Ins gleiche Horn stößt der Tod von Lt. Fredricks, der mich zwar immerhin eiskalt erwischt hat, da ich nie und nimmer mit dieser Wendung gerechnet hätte, aber halt auch etwas gar unzeremoniell von statten ging. Und die Entwicklung, dass O'Neill Kimuras Tod vortäuscht, die in weiterer Folge nun Fredricks Rolle übernehmen soll, sollte sich aufgrund der Absetzung der Serie als sinnlos erweisen.
Dabei war die Idee des Chaodai-Reichs ja grundsätzlich nicht einmal uninteressant, und geht so manche Erzählung der dortigen Lebensumstände durch Heiko Kimura durchaus unter die Haut. Letztere war überhaupt für mich ein ganz ein großer Pluspunkt der Folge. Ja, sie mag O'Neill getäuscht haben, riskierte aber letztendlich ihr Leben, damit die UEO mehr über diesen geheimnisvollen Feind erfährt, und sich vorbereiten kann. Klar hatte sie gehofft, das Reich hinter sich lassen zu können, und in der UEO Zuflucht zu finden. Doch als klar wird, dass ihre Anwesenheit die SeaQuest in Gefahr bringt, zögert sie nicht, sich den Chaodai zu ergeben – denn egal was nun in weiterer Folge mit ihr passiert, sie hat ihr Ziel erreicht, und aus ihrer Sicht war es das Opfer wert. Hier hat man wirklich eine interessante und heldenhafte Figur erschaffen, von der ich in Zukunft gern noch mehr gesehen hätte – was die Absetzung just nach dieser Folge erst recht bedauerlich macht. Wobei es zugegebenermaßen sicherlich auch hilft, dass die Rolle von Julia Nickson gespielt wird, und ich mich über das Wiedersehen mit ihr (aka Catherine Sakai aus "Babylon 5") sehr gefreut hatte. Generell war die Episode soweit recht kurzweilig, und bot auch wieder ein paar nette Action-Einlagen. Und so plötzlich, unerwartet, und spektakulär und unzeremoniell Fredricks Tod auch gewesen sein mag, so nimmt man sich am Ende zumindest mit den schönen Szenen rund um Hudson bzw. Tony Zeit, um sie auf angemessene Art und Weise zu verabschieden. Schade halt, dass die Absetzung für die Macher so unerwartet kam, dass sich nicht die Möglichkeit bot, dem Zuschauer die gleiche Gelegenheit im Hinblick auf die komplette Serie zu bieten.
Fazit:
Bereits als normale Folge der Serie wäre "Auf Leben und Tod" nicht das Gelbe vom Ei gewesen, aber vor allem als Serienfinale – als das es natürlich nie gedacht war – erweist es sich leider doch als ziemliche Enttäuschung. Die Vorstellung einer weiteren feindlichen Macht hätte ich selbst dann, wenn dies nicht die letzte Episode der Serie wäre, als eher überflüssig empfunden. Lt. Fredricks Tod kommt etwas gar plötzlich und unerwartet. Und die Art und Weise, wie man in der gleichen Folge wo man sie verabschiedet mit Heiko Kimura auch schon ihren Ersatz ins Spiel bringt, wirkt etwas gar bequem. Immerhin hätte sich diese, wenn sie die Chance dazu bekommen hätte, aus meiner Sicht als durchaus würdiger Ersatz für Fredricks erwiesen – war Kimura doch eine durchaus interessante Figur, an der es mir vor allem auch ihr moralischer Kompass angetan hatte. Auch ihre Vorgeschichte war so tragisch wie spannend. Und grundsätzlich hätte sich aus dieser zusätzlichen Bedrohung durch die Chaodai in weiterer Folge bestimmt etwas machen lassen – wenn sich die Gelegenheit dazu ergeben hätte. Letztendlich aber ist "Auf Leben und Tod" ein passend-mittelmäßiger Eintrag in die mittelmäßige und doch etwas überflüssig wirkende letzte Staffel, sowie ein passend-durchwachsener Abschluss einer insgesamt durchwachsenen Serie, die jedoch in den ersten beiden Staffeln, trotz so mancher Tiefpunkte, einige Höhen erreichte, die der dritten Staffel bis zuletzt verwehrt blieben. Weshalb ich letztendlich halt doch der Ansicht bin, dass sie es bei "Ausweglose Mission" hätten belassen sollen, welches ein spannendes, tragisches, hochdramatisches und vor allem auch ungemein mutiges Serienfinale gewesen wäre, an das man sich bestimmt noch lange erinnert hätte – wohingegen von "Auf Leben und Tod" leider wenig bis gar nichts zurückbleibt.