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Star Wars: Apokalypse Drucken E-Mail
Inhaltlich ok, erzählerisch zäh und konfus Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 22 Dezember 2019
 
Titel: "Das Verhängnis der Jedi-Ritter 9: Apokalypse"
Originaltitel: "Fate of the Jedi: Apocalypse"
Bewertung:
Autor: Troy Denning
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Umfang: 632 Seiten
Verlag: Blanvalet (D), Del Rey (E)
Veröffentlicht: 21. Januar 2013 (D), 13. März 2012 (E)
ISBN: 978-3-442-26683-8
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Nachdem die Jedi-Ritter ihren Rückzug von Coruscant verkündet und vollzogen haben, verlor der verlorene Stamm der Sith nicht viel Zeit, um die Machtlücke auszunutzen und den Stadtplaneten zu besetzen. Damit hat Luke gerechnet – nicht jedoch, dass Abeloth selbst die Rolle der neuen Staatschefin der Galaktischen Allianz einnehmen würde. Als ihm dies bewusst wird, schickt er eine Gruppe von Jedi-Rittern aus, die als erstes den Jedi-Tempel von der Belagerung der Sith befreien sollen. Luke, Ben und Vestara wird indes klar, dass sich Abeloth mittlerweile auf mehrere Körper verteilt hat, und versuchen weiterhin, Jagd auf sie zu machen. Zunehmend wird deutlich, dass sie der Verlust eines jeden ihrer Körper zwar schwächt, doch um sie endgültig zu vernichten, man wohl möglichst zeitgleich all ihre Inkarnationen vernichten müsste. Durch die Killiks erfahren die Jedi schließlich sowohl Abeloths Ursprung als auch ihr Ziel: Sie will das Gleichgewicht der Macht wiederherstellen, in dem sie Ben Skywalker als Vertreter der Hellen und Vestara als Vertreterin der Dunklen Seite einsetzt…

Review: Die Inhaltsangabe kratzt nur an der Oberfläche, und ich entschuldige mich dafür, wenn diese teilweise etwas konfus formuliert ist, aber die Wahrheit ist: Bei "Apokalypse" war so (und letztendlich auch zu) viel los, dass es mir selbst teilweise schwer fiel, den Überblick zu behalten. Sprich, falls sich die Inhaltsangabe zerfahren und konfus liest, gibt das immerhin meinen eigenen Eindruck des Romans treffend wieder. Irgendwann habe ich mit den vielen verschiedenen Schauplätzen, Figuren und Handlungssträngen nämlich den Überblick verloren, und offen gestanden denke ich, dass entweder weniger hier mehr gewesen wäre, oder Troy Denning gut beraten gewesen wäre, die Geschichte auf zwei Romane aufzuteilen, wobei die Befreiung des Jedi-Tempels wohl eine passende Stelle für eine entsprechende Unterbrechung gewesen wäre. Ziemlich das Gleiche hatte ich ja bereits bei "Aufstieg" gesagt, wo ich darüber hinaus noch den Eindruck hatte, dass bestimmte Entwicklungen von noch etwas mehr Luft zum Atmen hätten profitieren können. Zumindest das Problem hat "Apokalypse" nicht, da Troy Denning ja immer und alles – auch die Action – sehr umfassend, genau, umschweifend und teilweise schon richtiggehend erschöpfend beschreibt. Es gab keinen Moment, wo ich mir gedacht hätte, ach, das hätte man jetzt besser noch etwas länger, ausgedehnter erzählt – eher im Gegenteil. Und eben dieser seeeeehr ausschweifende Stil ist in Verbindung mit dieser epischen, komplexen und irgendwie auch sehr zerfahrenen Geschichte halt schon ein bisschen ein Problem. Besonders perplex bin ich ja angesichts meines Eindrucks bei den ersten Romanen, dass sich das AutorInnengespann schwer damit tat, die neun Bände voll zu bekommen. Es wäre locker möglich – und insgesamt besser – gewesen, dort zu kürzen, einzelnes ersatzlos herauszustreichen und einige frühe Bände zu einem Roman zusammenzufassen, um dafür nun zum Ende hin mehr Romane zu haben, auf die man die Erzählung aufteilen könnte.

Generell bin ich nun mal einfach leider kein Freund von Troy Dennings Schreibstil. Er schreibt zwar immerhin auf gehobenem Niveau, was ich durchaus zu schätzen weiß, aber mir ist sein Erzählstil halt einfach zu detailliert und zu ausschweifend, was gerade auch seine Actionszenen (für die er aus meiner Sicht generell kein Talent hat) sowie einzelne sich über Seiten ziehende Gespräche schon mal erschöpfend bis richtiggehend ermüdend machen kann. Warum der damalige Lizenzgeber gerade an ihm in weiterer Folge so einen Narren gefressen zu haben scheint, werde ich jedenfalls nie verstehen. Etwas selbstverliebt wirkt es für mich auch, wie er hier seine Trilogie rund ums Dunkle Nest wieder aufgreift, mit dem prominenten Auftritt der Killiks. Und als jemand, der das mit dem Gleichgewicht der Macht noch nie als Sith 1, Jedi 1-Zahlenspiel verstanden und dementsprechend mit der in diese Richtung gehenden "Clone Wars"-Folgen nicht viel anfangen konnte, war ich auch nicht sonderlich erfreut darüber, dies hier nun wieder aufgegriffen zu sehen. Sieht man von all diesen Kritikpunkten ab, muss ich "Apokalypse" aber durchaus attestieren, ein epischer und vor allem schlüssiger Abschluss der "Das Verhängnis der Jedi-Ritter"-Saga zu sein. Es gibt auch wieder einige markante und wichtige Entwicklungen, wie z.B. rund um die Wahl des neuen Führers des Imperiums, oder auch, dass man Allanas wahre Herkunft nicht mehr zu verbergen versucht. Und generell war dadas ingesamt ein runder, zufriedenstellender Abschluss mit einigen interessanten Entwicklungen, mit denen man auch einer allfälligen weiteren neunteiligen Fortsetzung – die dann aufgrund des Kaufs der "Star Wars"-Lizenz von Disney und dem damit einhergehenden Ende fürs Erweiterte Universum nicht mehr kommen sollte – wie z.B. rund um Vestaras Flucht, oder auch den Einen Sith, von denen sich ein Vertreter zum Ende hin Luke offenbart. Enttäuscht war ich allerdings, wie der verlorene Stamm der Sith im Verlauf der Reihe, und vor allem auch hier, statt als ernstzunehmende Bedrohung vielmehr als Kanonenfutter für die Jedi herhielten. Wie viele von denen wurden durch vergleichsweise relativ wenige Jedi im Zuge dieser Reihe getötet? Hunderte? Tausende? So gesehen wäre "Das Verhängnis der Sith-Lords" wohl der passendere Titel gewesen.

Fazit: "Apokalypse" ist ein immerhin angemessen epischer Abschluss der Geschichte – der auf mich jedoch leider doch etwas zäh und mühsam wirkte. Die Seitenzahl allein kann es nicht sein; der Abschluss der NJO-Reihe war um nichts kürzer, machte auf mich aber dennoch einen frischeren und packenderen Eindruck. Aber irgendwie gab es mir hier zu viele Handlungsstränge, zu viele Schauplätze, zu viele Figuren und zu viele Wendungen auf einmal. Weniger wäre hier mehr, bzw. eine Aufteilung der Geschichte auf zwei Romane besser gewesen. Ich bin aber halt auch einfach kein Freund von Troy Dennings Erzählweise, die mir viel zu ausschweifend und ausgedehnt ist, und es in den Actionmomenten nicht schafft, mich zu packen. Das spielt natürlich ebenfalls eine wesentlich große Rolle, und wäre auch durch eine Zweiteilung nicht besser geworden. Wie auch das Aufgreifen der Clone Wars-Folge rund ums Gleichgewicht der Macht. Aber ja, immerhin muss ich "Apokalypse" bescheinigen, ein schlüssiger und insgesamt durchaus zufriedenstellender Abschluss der "Das Verhängnis der Jedi-Ritter"-Saga zu sein. Dennoch hält sich meine Trauer darüber, dass daran wohl aufgrund des Endes des Legends-Universum nicht mehr wirklich angeknüpft wurde (außer die Einzelromane "Gnadentod" und/oder "Die Feuerprobe" würden diesbezüglich noch was bieten; von denen abgesehen bin ich ja jetzt dann durch), doch eher in Grenzen.

Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel





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