Mit: Ian McCulloch, Louise Marleau, Marino Masé, Siegfried Rauch, Gisela Hahn, Carlo De Majo, Carlo Monni u.a.
Kurzinhalt:
Die Küstenwoche von New York wird auf ein Frachtschiff aufmerksam, dass ohne langsamer zu werden auf den Hafen zusteuert. Der Polizist Tony Aris begleitet diese schließlich bei ihrer Untersuchung des Schiffs, wo auch schon bald klar ist, warum weder eine Kontaktaufnahme möglich war, noch dieses bei der Anfahrt auf den Hafen langsamer wurde: Denn die gesamte Besatzung ist ums Leben gekommen. Die Vermutung liegt nahe, dass ihr Tod mit den seltsamen grünen, leuchtenden, pulsierenden Eiern in Zusammenhang steht, die über das gesamte Schiff verstreut sind. Eines dieser Eier explodiert dann auch unmittelbar vor einem der Wissenschaftler, und infiziert diesen mit einem seltsamen grünlichen Schleim. Als einziger Überlebender der Gruppe wird Tony Aris kurz darauf in der Raumfahrtbehörde von Commander Stella Holmes verhört. Schon bald vermutet man, dass die Eier mit der Weltraummission von Commander Ian Hubbard in Verbindung stehen könnten, der vor ein paar Monaten zusammen mit einem zweiten Astronauten, der kurz darauf bei einem Autounfall ums Leben kam, von einem Flug zum Mars zurückkehrte…
Review:
Zwei Jahre, nachdem er mit "Star Crash" eine trashig-charmante Kopie von "Star Wars" vorlegte, knöpfte sich Luigi Cozzi – wieder unter seinem englischen Künstlernamen Lewis Coates – "Alien" vor. So wie sein italienischer Regie-Kollege Ciro Ippolito verlagerte er das Geschehen dabei – wohl nicht zuletzt aus Kostengründen – auf die Erde (so war der ursprüngliche Titel des Films auch "Alien Arrives on Earth"); zumindest, von einer kurzen Sequenz abgesehen, die zeigt, wie die Eier von den beiden Astronauten auf dem Mars gefunden werden. Eben diese Szene zählte für mich zweifellos zu den Highlights des Films. Die Höhle war ausgesprochen gut designt (und erinnerte an jene Szene, wo die Astronauten in "Alien" das fremde Schiff erforschen), und die Szene generell sehr spannend gemacht (ok, abgesehen vom theatralisch-überdramatisierten "Hamilton!"-Schrei, der die Stimmung des Moments eher störte). Von dieser Szene abgesehen ist die "Alien"-Inspiration, neben eben den grünen, leuchtenden, pulsierenden Eiern (die übrigens sehr gut umgesetzt waren) vor allem beim Einstieg offensichtlich, nur dass man dort halt statt eines außerirdischen Raumschiffs "nur" ein gewöhnliches Frachtschiff auf der Erde durchsucht. Wohl nicht zuletzt auch deshalb konnten mir der Einstieg, sowie eben dieser kurze Flashback zur Mars-Mission, mit Abstand am besten gefallen.
Der Rest des Films ist zwar ebenfalls nicht unbedingt schlecht, und bietet noch die eine oder andere Stärke. So hatte es mir insbesondere Marino Masés charmante Performance angetan. Die Musik – von den Argento-Veteranen Goblin – trägt viel zur unheimlichen Stimmung des Films bei. Aber auch die ungewöhnlich-eindringlichen Geräusche der Eier hatten es mir angetan. Und das Design des abschließenden Monsters ist einfach nur großartig, und bleibt definitiv in Erinnerung. Allerdings: Nach sehr coolem-vielversprechenden Beginn schlägt "Astaron – Brut des Schreckens" so manchen Haken, und begann leider generell, mit der Reise nach Südamerika, ein bisschen einzuschlafen. Wie es generell so auffällig wie seltsam ist, dass sich dieser "Alien"-Verschnitt auf einmal in Richtung "James Bond"-Klon entwickelt – größenwahnsinniger Bösewicht inklusive. Echt, der Plan von Hamilton (dargestellt, da es sich um eine italienisch-deutsche Koproduktion handelte, von Siegfried Rauch, der mich teilweise stark an Tobias Moretti erinnert hat) könnte genauso gut von Hugo Drax oder Karl Stromberg stammen – nur der außerirdische Ursprung der Bedrohung wäre dort wohl Fehl am Platz gewesen. Nun bin ich ja auch sehr großer Fan der Bond-Reihe, aber irgendwie wollten diese beiden Elemente – die "Alien" und die "007"-Kopie, für mich nicht so recht ein stimmiges Ganzes ergeben. Und generell fällt die zweite Hälfte, vom Showdown abgesehen, im Vergleich zum Einstieg doch recht deutlich ab. Was nicht heißt, dass es dort überhaupt keine guten Momente gäbe – vor allem die ziemlich coole und einfallsreiche (wenn auch unnötig kompliziert und ineffektiv wirkende; aber das gehört ja eben irgendwie auch dazu) Abwandlung einer typisch-bondschen Todesfalle sticht hervor – trotzdem fand ich es etwas schade, dass der Film ab dem Mittelteil die Bedrohung durch die Eier irgendwie völlig aus den Augen zu verlieren schien.
Fazit:
"Astaron – Brut des Schreckens" beginnt sehr vielversprechend. Den Einstieg rund um den Frachter, sowie später dann die Nacherzählung der ersten bemannten Mars-Mission, fand ich noch sehr spannend, und gut umgesetzt. Luigi Cozzi gelingt es hier sehr gut, sich an der offenkundigen Vorlage "Alien" zu bedienen, ohne dass es wie eine einfallslose Kopie wirken würde. Die Eier waren (sowohl optisch als auch akustisch) gut umgesetzt, das Konzept interessant, die Inszenierung solide, und die Musik von Goblin trug viel dazu bei, dem Geschehen eine unheimliche Atmosphäre zu verleihen. Leider aber verliert sich "Astaron – Brut des Schreckens" in der zweiten Hälfte. Aus einem "Alien"-Verschnitt wird plötzlich eine "James Bond"-Kopie – größenwahnsinniger Bösewicht mit verrücktem Plan inklusive. Zwar gibt es auch dann noch einige nette Einfälle und gelungene Aspekte (der ungewöhnliche Mordanschlag, der Showdown mit dem toll designten Zyklopen), davon abgesehen mäandert "Astaron" in der zweiten Hälfte aber leider ziemlich vor sich hin. Insgesamt sticht Luigi Cozzi hier zwar seinen quasi-direkten Konkurrenten Ciro Ippolito ("Alien 2: On Earth") aus, kann jedoch an seinen eigenen Vorgänger, die köstlich-trashige "Star Wars"-Variante "Star Crash", nicht mehr ganz anknüpfen.