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Die Nacht der Creeps Drucken E-Mail
Nettes SF-B-Movie von Fred Dekker Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Mittwoch, 18 Dezember 2019
 
Advents-SPECiAL

 
Die Nacht der Creeps
Originaltitel: Night of the Creeps
Produktionsland/jahr: USA 1986
Bewertung:
Studio/Verleih: Delphi V Productions/TriStar Pictures/CBS/Fox
Regie: Fred Dekker
Produzenten: Charles Gordon, Donna Smith & Bill Finnegan
Drehbuch: Fred Dekker
Filmmusik: Barry De Vorzon
Kamera: Robert C. New
Schnitt: Michael N. Knue
Genre: Horror/Komödie/Science Fiction
VHS-Premiere Deutschland: 16. April 1987
Kinostart USA: 22. August 1986
Laufzeit: 88 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Jason Lively, Jill Whitlow, Steve Marshall, Tom Atkins, Wally Taylor, Bruce Solomon, Vic Polizos, Allan Kayser, Ken Heron, Alice Cadogan, June Harris, David Paymer, David Oliver, Evelyne Smith u.a.


Kurzinhalt:

Review: Szenenbild. Ein Jahr vor seinem Kulthit "Monster Squad" (bei uns ja "Monster Busters" gekauft") machte Fred Dekker bereits mit seinem Spielfilmdebüt "Die Nacht der Creeps" auf sich aufmerksam. Dieser erweist sich zu Beginn als wunderbare Hommage an das Alien-Invasions-Kino der 50er. Nach einer saucoolen Einlage auf dem außerirdischen Raumschiff (inklusive eines köstlichen Alien-Designs) wechselt das Bild nämlich auf Schwarz/Weiß; lediglich die Titeleinblendungen sind weiterhin in Farbe. Nun erzählt Fred Dekker die Vorgeschichte zur später folgenden Hauptstory: Vom aus dem Gefängnis geflohenen Axtmörder, der Kapsel die wie ein Meteorit auf die Erde stürzt, deren Fund, und wie die darin eingeschlossenen Parasiten schließlich den Jock übernahmen. Dann folgt ein harter Einschnitt ins Jahr 1986, und ich muss gestehen, ich brauchte ein bisschen, um mich dort dann zurechtzufinden. In weiterer Folge werden die Verbindungen zur Vergangenheit zwar genau aufgeklärt, wobei mir vor allem alles rund um den Polizisten Ray Cameron (großartig gespielt von Tom Atkins) sehr gut gefallen konnte. Dennoch fand ich leider, dass "Die Nacht der Creeps" nach dem kultigen 50er-Einstieg doch ein bisschen einschlief.

Dies mag teilweise am Casting liegen. Jason Lively ist zwar nicht grundsätzlich schlecht, und war ja im Jahr davor als Rusty Grisworld in "European Vacation" zu sehen, aber irgendwie fehlt ihm für einen leading man die nötige Ausstrahlung. Generell sticht aus der Darstellerriege eigentlich nur Tom Atkins so richtig hervor (sowie natürlich die nette kleine Cameo von Dick Miller). Der Rest macht seine Sache zwar grundsätzlich solide, jedoch ohne dabei sonderlich zu glänzen. Generell ist das Setup halt schon ziemlich klischeehaft – und war es halt auch damals schon. Angefangen bei den beiden befreundeten Geeks, wie sich einer von ihnen dann in Cynthia verschaut, und vor allem auch, dass diese wiederum just mit dem scheinbar größten Arschloch vom Campus zusammen ist. Es dauert auch ein bisschen, ehe sich die Bedrohung durch die Creeps so richtig entfaltet. Und wenn ich schon bei den Kritikpunkten bin, sei auch gleich noch das dann sehr klischeehafte "Es ist noch nicht vorbei"-Ende erwähnt. Trotz dieser Schwächen macht "Die Nacht der Creeps", nachdem er nach dem coolen Einstieg ja leider ein bisschen an Reiz für mich verlor, langsam wieder an Fahrt. Besonders positiv stach dabei für mich die weitere Entwicklung rund um J.C. hervor, die ich in dieser Form nicht erwartet hätte. Generell war das für mich irgendwie der Wendungspunkt, an dem der Film dann wieder so richtig aufdrehte (wobei es auch davor schon einzelne starke Momente gab, wie z.B. Rays Geständnis). In erster Linie war es aber der Showdown, der dann doch nochmal richtig Laune machte – und auch mit dem einen oder anderen wirklich gelungenen Gag (siehe Poster-Zitat) aufwarten konnte. Was den ganzen Film über besticht (und diesen ebenfalls sehr aufwertet), ist das typische 80s-Feeling (Optik, Musik), das ich einfach so liebe. Dennoch wünschte ich, Fred Dekker hätte sich mehr überlegt, um auch den Mittelteil unterhaltsam(er) zu gestalten.

Fazit: Szenenbild. "Die Nacht der Creeps" ist ein nettes und soweit ganz lustiges B-Movie, an dem es mir vor allem der in den 50ern angesiedelte Einstieg sowie dann das launige Finale angetan hatten. Zudem profitiert der Film von meiner Vorliebe für die (späten) 80s, die er halt sowohl vom Feeling her, als auch optisch und musikalisch, perfekt vertritt. Der Auftritt von Tom Atkins in einer interessanten Rolle wertet ihn ebenfalls auf. Und auch eine unerwartete Wendung hatte es mir durchaus angetan, und gab "Die Nacht der Creeps" mehr emotionalen Punch, als ich das erwartet hatte. Allerdings: Nach dem Zeitsprung in die 80er braucht er doch ein bisschen, ehe er wieder Fahrt aufnimmt. In diesem Teil wirkt er eher wie eine typische – und leider doch eher unterdurchschnittliche – Teenie-Komödie der damaligen Zeit, inklusive so ziemlich aller damals gängiger Klischees. Hier schlich sich dann leider auch ein bisschen Langeweile ein. Danach steigerte er sich aber immerhin laufend, und mündete dann eben wieder in einem sehr gefälligen, unterhaltsamen Showdown. Insgesamt ist "Die Nacht der Creeps" sicherlich kein Meisterwerk der 80er, aber schon ein netter, kultiger und durchaus empfehlenswerter Vertreter aus der B-Movie-Ecke.

Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1986 TriStar Pictures)


Weiterführende Links:
Advents-SPECiAL 2019





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