Mit: Wil Wheaton, Claude Akins, Malcolm Danare, Cooper Huckabee, John Schneider, Amy Wheaton, Steve Carlisle, Kathleen Jordon Gregory u.a.
Kurzinhalt:
Vor kurzem hat die Mutter von Zack und Alice den Farmer Nathan – der selbst zwei ältere Söhne in die Ehe einbringt – geheiratet. Gerade auch Zack fällt es schwer, sich an die neue Umgebung und generell die neuen Lebensumstände – die nicht zuletzt auch stark von Nathans ausgeprägter Religiosität beeinflusst sind – zu gewöhnen. Eines Nachts beobachtet er, wie eine leuchtende Kugel vom Himmel herabfällt und nicht unweit ihrer Farm einschlägt. Offenbar handelte es sich dabei um einen Meteoriten. Schon nach wenigen Tagen beginnt sich die Flora und Fauna rund um den Krater merklich zu verändern. Seltsame, bunte Pflanzen wachsen aus dem Boden, und auch das Verhalten einiger Tiere auf der Farm verändert sich – so werden z.B. auf einmal die Hühner aggressiv. Die Apfelernte zeigt dann schließlich, dass das Obst verdorben und innen voller Würmer ist. Zack ist davon überzeugt, dass der Meteorit dafür verantwortlich ist – und durch diesen das Wasser vergiftet wurde. Doch davon will Nathan, der kurz davor ist, einen Zugang zum Brunnen zu verkaufen, nichts hören. Scheinbar hilflos müssen Zack und Alice beobachten, wie sich ihre Mutter, ihr Stiefvater sowie ihre Stiefbrüder zunehmend seltsam verhalten…
Review:
Beim heurigen /slash Filmfestival wurde die Neuverfilmung von H.P. Lovecrafts – mir bislang nicht bekannte – Kurzgeschichte, "Color out of Space", als Überraschungsfilm gezeigt. Durch diese wurde ich auf die Verfilmung aus den 80ern (grundsätzlich ja meine liebste Filmperiode) aufmerksam und neugierig. Letztendlich fürchte ich aber, dass "The Curse" von diesem Vergleich nicht wirklich profitiert. Inszeniert vom damaligen Regieneuling David Keith (der sowohl davor als auch danach in erster Linie als Schauspieler in Erscheinung trat) ist "The Curse" leider eine ziemlich maue Angelegenheit. Am besten konnte mir der Absturz des Meteoriten gefallen, der – inklusive der netten Einstellung des Kraters – gut umgesetzt war. Wie es mir überhaupt die Nachtszenen, insbesondere mit dem Nebel, rein optisch durchaus angetan hatten (typisch 80er halt). Wobei die veränderten Pflanzen eh auch ganz nett aussahen. Und auch schauspielerisch kann man "The Curse" nicht wirklich etwas vorwerfen, wobei für den geneigten Genrefan in erster Linie der Auftritt von Wil Wheaton (kurz bevor er als Wesley Crusher auf die Enterprise D kam) ins Auge sticht.
Leider aber vermag es "The Curse" nie wirklich, Spannung zu erzeugen. Grundsätzlich entwickelt sich die Story ja ganz nett weiter, und bietet eine langsame, aber stetige Eskalation der Ereignisse. Zudem gibt es durchaus ein paar interessante Einfälle, die auch gut umgesetzt sind, wie z.B. rund um die Würmer im Obst und den Nutztieren. Aber leider: selbst dann beim Showdown, wo man mit Zack und Alice (im Übrigen von Wils echter jüngerer Schwester Amy gespielt) ja eigentlich mitfiebern sollte, wollte es David Keith nie wirklich gelingen, eine packende Atmosphäre aufzubauen. Was wohl u.a. auch an der Western-Musik von Franco Micalizzi liegen dürfte. Der Rest seiner Musik kann sich ja durchaus hören, aber diesen Einschlag hätte er sich, zumindest in den Spannungsmomenten, schenken sollen – fand ich doch, dass diese der gewünschten, mitreißenden Stimmung alles andere als förderlich war. Aber auch, dass man mit Nathan so überhaupt nichts anfangen kann, weshalb man ihm schon recht bald den Tod herbeiwünscht, hilft dem Film nicht. Auch Frances diente nur bedingt als Sympathieträgerin, da sie diesen Ungustl erwählt hat. Und die Stiefbrüder sind ohnehin nur Kanonenfutter. Aber auch die Masken fand ich in weiterer Folge leider nicht immer 100%ig gelungen. Und generell zog sich "The Curse", trotz einer eh überschaubaren Laufzeit bei gerade mal knapp über 90 Minuten, stellenweise doch ein bisschen dahin. Was nicht zuletzt an so überflüssig wirkenden – und doch eher uninteressanten – Handlungssträngen wie rund um Davidson liegt. Nun war "The Curse" deshalb noch lange nicht schlecht. Er besitzt trotz allem, dank der Dekade in der er entstanden ist, einen gewissen Charme, und ist handwerklich zumindest solide gemacht. Wer jedoch sehen will, wie das Ganze mit einem talentierten Regisseur und modernen Mitteln aussehen kann, dem kann ich nur empfehlen sich den ungleich besseren "Color Out Of Space" vorzumerken!
Fazit:
Die Prämisse hinter "The Curse" ist ja nicht schlecht, und die Nachtszenen zu Beginn, insbesondere rund um den Absturz des Meteoriten, weckten in mir kurzzeitig die Hoffnung, auf eine vergessene Perle des 80er-Genrekinos aufmerksam ge(macht)worden zu sein. Ja, ne, leider nicht. Leider vermochte es David Keith nie wirklich, Spannung zu erzeugen – wobei ihn Komponist Franco Micalizzi dabei zugegebenermaßen auch eher behindert als unterstützt – weshalb die Handlung sehr unaufgeregt und ohne wesentliche Höhepunkte vor sich hinplätscherte. Tatsächlich kam zwischenzeitlich bei mir, nicht zuletzt auch aufgrund des einen oder anderen überflüssig wirkenden Handlungsstrangs, richtiggehend Langeweile auf. Es hilft auch nicht, dass einem bis auf Zack und Alice alle Figuren bestenfalls egal sind. Und insbesondere auch der Showdown war dann eine ziemliche Enttäuschung. Immerhin: Der Einstieg war wie gesagt noch gefällig, die langsame Eskalation der Ereignisse konnte mir soweit auch gut gefallen, das Schauspiel war größtenteils ok, und zumindest die eine oder andere gelungene, hervorstechende Szene hat sich dann ja doch eingeschlichen. Insgesamt fand ich "The Curse" aber leider – trotz meiner Vorliebe für die 80er – doch eher mau.