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SeaQuest DSV - 3x08: Vertrauenssache Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Universal

Originaltitel: Equilibrium
Episodennummer: 3x08
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 15. November 1996
Erstausstrahlung D: 08. Dezember 1997
Drehbuch: Naren Shankar & Javier Grillo-Marxuach
Regie: Anson Williams
Hauptdarsteller: Michael Ironside als Captain Oliver Hudson, Jonathan Brandis als Ensign Lucas Wolenczak, Don Franklin als Commander Jonathan Ford, Edward Kerr als Lt. James Brody, Michael DeLuise als Petty Officer Tony Piccolo, Ted Raimi als Lt. j.g. Timothy O'Neill, Kathy Evison als Lt. J.G. Lonnie Henderson, Elise Neal als Lt. J.J. Fredricks, Peter DeLuise als Dagwood.
Gastdarsteller: Roy Scheider als Captain Nathan Bridger, Michael Costello als Secretary General McGath, Karen E. Fraction als Dr. Perry, Peggy O'Neal als Dr. Johansen, Robert Small als UEO Surgeon General, Eric Miles als McGath's Aide u.a.


Kurzinhalt: Vor zwölf Jahren hat die SeaQuest versucht, einen Ausbruch der künstlich geschaffenen Hunter-Mikrobe einzudämmen. Nun kehrt das Problem in noch einmal größerem Ausmaß zurück – denn mittlerweile ist die Mikrobe mutiert, und rafft sämtliche Meereslebewesen jenes Gebiets, in dem es sich verbreitet, dahin. Lucas ist davon überzeugt, den Ausbruch mit einer weiteren Modifikation eindämmen zu können – hat jedoch in niemand geringerem als dem früheren Kapitän der SeaQuest, Nathan Bridger, einen prominenten Gegner. Denn Bridger ist vielmehr davon überzeugt, dass sich der Ausbruch von selbst eindämmen will – eine weitere Einmischung würde die Lage nur verschlimmern. Mit einer kleinen Flotte an U-Booten will er die SeaQuest davon abhalten, die modifizierte Mikrobe freizusetzen. Und so finden sich Wolenczak und sein früherer Mentor Bridger auf unterschiedlichen Seiten wieder…

Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Der größte Pluspunkt von "Vertrauenssache" ist zweifellos die – kurzzeitige – Rückkehr von Nathan Bridger. So interessant wie riskant finde ich allerdings den dabei gewählten Zugang, denn: Ihn und die aktuelle Crew– und damit quasi das alte und das neue "SeaQuest" – auf unterschiedliche Seiten zu platzieren, hätte auch ordentlich in die Hose gehen können. Denn wenn Bridger falsch liegt, droht man damit die alteingesessenen Fans die dem alten "SeaQuest" doch noch nachtrauern – wie meiner einer – zu (ver)grämen. Wenn hingegen die aktuelle Crew, insbesondere Lucas und Captain Hudson, falsch liegen, tut man sich damit für den weiteren Verlauf der Serie auch nichts Gutes, denn wohl oder übel: Das sind nun mal unsere neuen Anker. Die letztendlich von den Drehbuchautoren Javier Grillo-Marxuach sowie Naren Shankar (jawohl, der spätere "Expanse"-Showrunner!) dafür gefundene Lösung ist ein nicht uninteressanter Kompromiss: Beide haben Unrecht. Bridger lag mit seiner Berechnung falsch, dass sich der Ausbruch von selbst ausschalten würde, Lucas hat jedoch bei seiner Mikrobe ebenfalls einen Fehler gemacht, und die Lage verschlimmert. Und so müssen sie letztendlich doch wieder zusammenarbeiten, um die Katastrophe zu verhindern – wobei dann schließlich Captain Hudson mit dem Abschuss der Rakete ebenfalls einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg der Mission beitragen darf.

Unabhängig vom weiteren Handlungsverlauf (wo es ihnen eben gekonnt gelungen ist, den großen potentiellen Stolperstein zu umschiffen) war der Gastauftritt von Roy Scheider für mich die größte Stärke der Folge; es war einfach nett, ihn wieder einmal zu sehen. Zugleich machte mir dies aber halt auch irgendwie deutlich, wie sehr sich "SeaQuest" (von dem es hier insofern Anleihen gab, als das die erste Folge der Staffel war, wo es mal gegen keinen – menschlichen – Gegner ging) verändert hat – und ich der "guten alten Zeit" doch hinterhertrauere. Zwar gebe ich zwar zu, dass die dritte Staffel bislang überraschend ok und vor allem qualitativ überraschend konstant ist, aber es fehlen halt diese Ausreißer nach oben, die Highlights, welche die ersten beiden Seasons zu bieten hatten. Letztendlich war mir das – trotz der Nieten, die wir im Gegenzug auch bekamen – lieber, als diese Konstanz in der Mittelmäßigkeit. Jedenfalls nutzen auch die Macher Bridgers Rückkehr, um deutlich zu machen, dass "SeaQuest" mittlerweile eben anders ist – nicht zuletzt darf Bridger selbst darauf hinweisen, als er anmerkt, dass sich an Bord (und damit meinen die Macher wohl auch die Serie an sich) nicht nur die Uniformen verändert haben (in Anspielung auf Brodys Tod; einen solchen Verlust unter der Stammbesetzung hat es in den ersten beiden Staffeln – sieht man von "Ausweglose Mission" ab – ja in der Tat nicht gegeben). Jedenfalls: Abseits von Roy Scheiders Auftritt war die Episode ok, und bot das mittlerweile gewohnte Konzept irgendeiner Bedrohung, die es zu beseitigen b zw. Katastrophe, die es zu verhindern gilt. Das Ganze war soweit solide, kurzweilig, und profitierte vor allem auch wieder vom Mut zu einer zarten fortlaufenden Handlung (siehe der Brody-Kommentar, oder die Beziehung zwischen Ford und Henderson). Echte Spannung kam aber halt nie auf, und vor allem den Handlungsstrang rund um die Infektion fand ich irgendwie eher überflüssig; trotz Brodys Tod habe ich ihnen einfach nicht abgekauft, dass sich hier nun gleich wieder die nächste Figur verabschiedet (wäre nicht just Henderson eine der ersten Infizierten, wäre es vielleicht was anderes gewesen). Und dass McGath Lucas zusammenstaucht, obwohl letztendlich er die Entscheidung getroffen hat, hat mich auch irritiert. Insgesamt war aber auch "Vertrauenssache" wieder solide.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Das Highlight an "Vertrauenssache" war für mich zweifellos der Gastauftritt von Roy Scheider, und das damit einhergehende Wiedersehen mit Captain Nathan Bridger. Zugleich machte diese kurzzeitige Rückkehr für mich nur offensichtlicher, dass ich das gute alte "SeaQuest" – trotz aller Schwächen und Nieten, und obwohl die dritte Staffel von der Qualität her konstanter ist – doch irgendwie vermisse. Immerhin ist es ihnen aber sehr gut gelungen, den potentiellen Knackpunkt zu umschiffen, dass hier zwei Seiten gegeneinander antreten, die man als Zuschauer eigentlich beide mag – in dem einfach beide teilweise im Recht und zugleich aber auch im Unrecht sein durften. Und generell war die Episode wieder recht kurzweilig, und bot gute Unterhaltung. Dennoch bin ich diese ständigen Bedrohungsszenarien langsam doch etwas leid, und gleichen sich die Folgen der dritten Staffel etwas zu sehr. Was die Abwechslung betrifft, hatten die ersten drei Seasons definitiv die Nase vorn. Dafür punktet Staffel 3 wiederum mit der zarten fortlaufenden Handlung. Macht insgesamt einen recht mittelmäßigen Eindruck, der durch Bridgers kurzzeitige Rückkehr aber doch noch über den Durchschnitt gehoben wird.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1995 Universal Television)







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