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From the Earth to the Moon - 1x06: Ein gewaltiger Schritt für die Menschheit Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) FOX

Originaltitel: Mare Tranquilitatis
Episodennummer: 1x06
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 19. April 1998
Erstausstrahlung D: 27. September 1998 (Premiere)
Drehbuch: Al Reinert, Graham Yost & Tom Hanks
Regie: Frank Marshall
Besetzung: Tom Hanks als Host, Remi Aubuchon als Engineer Bob, Reed Birney als John Houbolt, David Brisbin als Allyn B. Hazard, Max Brown als Glennan, Matt Craven als Tom Kelly, Brett Cullen als Dave Scott, Keith Dorman als Kelly's Assistant, John Drew als Mylar Engineer, Dann Florek als Robert Seamans, Steve Hofvendahl als Tom Stafford, Clint Howard als Paul Lucas, Daniel Hugh Kelly als Gene Cernan, Paul Kiernan als Glennan's Assistant, Brian Lafontaine als Young Engineer, Mark Lainer als Doubting Engineer, Matthew Lussier als Arnold Whitaker, Phillip Martinez als John Coursen, Kieran Mulroney als Rusty Schweickart, Dean Napolitano als Seaman's Assistant, John Nutten als Colleague #1, Conor O'Farrell als James McDivitt, Holmes Osborne als George Low, Stan Petter als Colleague #2, Alan Ruck als Tom Dolan, Nick Searcy als Deke Slayton, Grant Shaud als Bob Carbee, Russell Warner als John Rigsby, Norbert Weisser als Werner Von Braun, Graham Yost als Engineer Dave u.a.

Kurzinhalt: Nachdem die weiteren Missionen – nach der Katastrophe mit Apollo 1 – reibungslos verlaufen sind, ist nun alles bereit für die alles entscheidende Mission von Apollo 11. Die Astronauten Neil Armstrong, Edwin "Buzz" Aldrin und Michael Collins wurden für diese historische Mission ausgewählt. Im Vorfeld nehmen sie nicht nur an diversen Pressekonferenzen und Interviews teil, sondern bereiten sich vor allem auch minutiös auf die Mission – und dabei insbesondere die Landung, von der alles abhängen wird – vor. Die Tests verlaufen dabei nicht immer reibungslos, und nicht zuletzt die Entscheidung, wer die Kapsel als erster verlassen darf, führt ein bisschen zu Missstimmung zwischen Armstrong und Aldrin. All dies ist jedoch vergessen, als die Apollo 11-Rakete am 16. Juli 1969 auf ihre historische Mission zum Mond startet. Vier Tage später setzt die Mondlandefähre "Eagle" dann schließlich zur Landung an – und schreiben Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins Geschichte…


Review: Episodenbild (c) FOX "Ein gewaltiger Schritt für die Menschheit" behandelt nun die Mission von Apollo 11, und stellt damit allein schon rein thematisch das Herzstück der Serie dar. Umso bedauerlicher, dass man in meinen Augen just bei diesem Meilenstein ein bisschen gepatzt hat. Denn so schön es grundsätzlich auch ist, dass man sich hier ausführlich mit den Vorbereitungen auf den Flug auseinandersetzt und die Astronauten über das (Fake-)Interview und die Szenen von hinter den Kulissen etwas näher vorstellt, wenn das dann auf Kosten der eigentlichen Mission geht, ist das doch ein bisschen problematisch. Und so vergeht im Falle von "Ein gewaltiger Schritt für die Menschheit" eine halbe Stunde, ehe es mit der eigentlichen Mission losgeht – und lässt für diese dann leider nicht mehr allzu viel Zeit. Dies führt letztendlich auch dazu, dass wir zwar sehen, wie Armstrong und Aldrin den Mond betreten, recht bald darauf aber abgeblendet wird. Es gibt somit kein Aufstellen der Fahne, keinen Anruf von Nixon, keinen Rückflug, und auch keine Reaktionen von bzw. Empfang auf der Erde. Bis zu einem gewissen Grad verstehe ich es insofern, als wir in den kommenden Episoden noch einige Zeit auf dem Mond verbringen werden, und man wohl nicht wollte, dass sich die Episoden zu sehr wiederholen, bzw. die betreffenden Szenen abnutzen. Aber, Leute: Das ist Apollo 11, die wichtigste Mission schlechthin! Da hätte man uns schon noch ein paar Minuten mehr mit Armstrong, Aldrin und Collins gönnen dürfen.

Trotz dieses Mankos gehört "Ein gewaltiger Schritt für die Menschheit" – nicht zuletzt schon deshalb, als es hier um die wichtigste Apollo-Mission überhaupt geht – zweifellos zu den Highlights der Serie. Neben den bekannten Stärken – die hochwertige Produktionsqualität, die sehr guten Effekte, die gelungene Mischung aus neuen und Archiv-Aufnahmen, der starke Soundtrack (in diesem Fall von James Newton Howard; wobei ich mir zugegebenermaßen angesichts der Tatsache, dass es sich hier ums Herzstück der Serie handelt, wünschen würde, er hätte aufs einprägsame Hauptthema von Michael Kamen zurückgegriffen) – sticht insbesondere auch die perfekte Besetzung hervor. Mit Tony Goldwyn als Neil Armstrong, Bryan Cranston als Buzz Aldrin und Cary Elwes als Michael Collins wurden diese drei zentralen Rollen so hochkarätig wie perfekt besetzt. Vor allem Goldwyn wird für mich wohl immer die Idealbesetzung für Armstrong bleiben (sorry, Ryan!), aber auch Cranston und Collins machen ihre Sachen ausgezeichnet. Aber auch das Drehbuch kann – abseits meines Kritikpunkts, dass die eigentliche Mission etwas zu kurz kommt – gefallen. Die Vorbereitung auf die historische Mission wird sehr gut aufgerollt und wartet mit der einen oder anderen interessanten (spekulativen) Offenbarung auf. Ob der Konflikte zwischen Armstrong und Aldrin echt so dramatisch war wie hier gezeigt sei dahingestellt, aber man nutzt die Szenen sehr gut, um sowohl die Unterschiede als auch generell die Persönlichkeiten der Astronauten herauszustreichen. Goldwyn überzeugt dabei gerade auch deshalb, weil er Armstrong zwar als ruhigen und überlegten Mann, jedoch nicht als der menschenscheue Einsiedler darstellt, als der er oftmals zu Unrecht gebrandmarkt wird.

Episodenbild (c) FOX Die Mission selbst ist dann ebenfalls sehr gut und packend umgesetzt. Letztendlich war diese ja zwar fast schon überraschend unspektakulär, da sie weitgehend reibungslos ablief, aber was an dramaturgischem Potential da war, wie die Programmfehler, wird von Frank Marshall (dessen Inszenierung generell makellos ist) auch genutzt. Und obwohl die Apollo 11-Mission wohl die am besten dokumentierte ist und die wichtigsten Grundpfeiler wohlbekannt sein sollten, hatte die Episode nichtsdestotrotz auch die eine oder andere nette Offenbarung im Gepäck (wie Aldrins Kommunion auf dem Mond), die selbst für mich als Raumfahrt-interessiertem Menschen neu war. Und vor allem auch die bestens bekannten, unvergesslichen Momente wie "The eagle has landed" sowie Armstrongs Abstieg und dann seinen ersten Schritt auf dem Mond ("Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Schritt für die Menschheit") setzt die Episode perfekt um. Es sind vor allem diese stellen, an denen "From the Earth to the Moon" seinem Anspruch, Geschichte zum Leben zu erwecken, voll und ganz gerecht wird, und zu begeistern vermag.

Fazit: "Ein gewaltiger Schritt für die Menschheit" ist vielleicht nicht ganz das Überdrüber-Highlight, dass man sich erwartet und dass es angesichts der Grundthematik wohl hätte sein sollen, und verdankt ihre Wirkung eher der historischen Mission an sich, ist aber eben aufgrund der sich daraus ergebenden Bedeutung zweifellos ein weiterer sehr guter und starker Eintrag der Serie. Apollo 11 ist nun mal mit Abstand die wichtigste der Apollo-Missionen, und sie hier im letzten Drittel dann auf sehr detailreiche Art und Weise dramatisiert zu sehen, und damit dieses historische Bedeutung statt mit den der damaligen Technologie geschuldeten verschwommenen schwarz/weiß-Bildern, sondern vielmehr in schönster HD-Auflösung zu verfolgen, hat zweifellos seinen Reiz. Und gerade so Höhepunkte wie die Landung oder auch Neil Armstrongs unvergesslichen ersten Schritt auf den Mond setzt Frank Marshall – ausgehend vom Drehbuch von Al Reinert, Graham Yost und Tom Hanks, und unterstützt durch die Musik von James Newton Howard – absolut perfekt um. Ich wünschte nur, man hätte die Vorbereitung ein bisschen gekürzt, um dann etwas mehr Zeit für die Mission an sich zu haben, und hätte uns noch etwas mehr Zeit mit Armstong und Aldrin auf den Mond gegönnt, uns den Rückflug und vielleicht auch ein bisschen die Reaktionen von der Erde gezeigt. Davon abgesehen ist "Ein gewaltiger Schritt für die Menschheit" aber eine phantastische Rekonstruktion von einem der bedeutendsten Momente der Menschheitsgeschichte.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1998 HBO)







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