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From the Earth to the Moon - 1x05: Wettlauf gegen die Zeit Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) FOX

Originaltitel: Spider
Episodennummer: 1x05
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 19. April 1998
Erstausstrahlung D: 20. September 1998 (Premiere)
Drehbuch: Andy Wolk
Regie: Graham Yost
Besetzung: Tom Hanks als Host, Remi Aubuchon als Engineer Bob, Reed Birney als John Houbolt, David Brisbin als Allyn B. Hazard, Max Brown als Glennan, Matt Craven als Tom Kelly, Brett Cullen als Dave Scott, Keith Dorman als Kelly's Assistant, John Drew als Mylar Engineer, Dann Florek als Robert Seamans, Steve Hofvendahl als Tom Stafford, Clint Howard als Paul Lucas, Daniel Hugh Kelly als Gene Cernan, Paul Kiernan als Glennan's Assistant, Brian Lafontaine als Young Engineer, Mark Lainer als Doubting Engineer, Matthew Lussier als Arnold Whitaker, Phillip Martinez als John Coursen, Kieran Mulroney als Rusty Schweickart, Dean Napolitano als Seaman's Assistant, John Nutten als Colleague #1, Conor O'Farrell als James McDivitt, Holmes Osborne als George Low, Stan Petter als Colleague #2, Alan Ruck als Tom Dolan, Nick Searcy als Deke Slayton, Grant Shaud als Bob Carbee, Russell Warner als John Rigsby, Norbert Weisser als Werner Von Braun, Graham Yost als Engineer Dave u.a.

Kurzinhalt: Als man bei der NASA die ersten Überlegungen anstellt, wie eine bemannte Mondlandung denn überhaupt zu machen ist, werden verschiedene Varianten durchgespielt. Trotz anfänglicher Skepsis entscheidet man sich dann schließlich für den Zugang des Lunaren Orbits. Heißt: Statt mit derselben Raumkapsel, mit der man zum Mond fliegt, auch auf diesem zu landen – soll diese vielmehr mit einer zweiten, separaten Raumkapsel erfolgen; auch wenn dies eben bedeutet, zuvor im Erdorbit und später dann im Mondorbit an diese anzudocken. So lässt sich einfach enorm viel Gewicht für die Landung sparen. Den Zuschlag, die Mondlandefähre zu bauen, fällt schließlich an eine zu diesem Zeitpunkt noch relativ kleine, örtliche Firma namens Grumman Aircraft Engineering, die sich wie der Name schon sagt auf den Bau von Flugzeugteilen spezialisiert hat. Nun gilt es, von Grund auf – dem ersten Konzept über ein Modell bis hin zum tatsächlichen Landungsmodul – eine Raumkapsel völlig neu zu entwickeln. Trotz intensivster Bemühungen hinken sie – da man hier völliges Neuland betritt – schon bald gegenüber dem von der NASA vorgegebenen Zeitplan hinterher, weshalb schließlich auch die Missionen von Apollo 8 und 9 getauscht werden: Während Apollo 8 zu Weihnachten 1968 ohne Landungsmodul zum All fliegt, wird Apollo 9 dieses im Orbit der Erde testen. Im April 1969 ist es dann schließlich soweit, und die erste Mondlandefähre, Spider genannt, fliegt ins All. Nun wird sich entscheiden, ob die Arbeit, die Tom Kelly und sein Team in das Projekt gesteckt haben – und die Opfer, die sie während all der Jahre erbrachten – die Mühe wert war. Wenn nicht, droht der Traum, einen Menschen bis zum Ende der Dekade ins All zu bringen, zu platzen…


Review: Episodenbild (c) FOX Nach der sehr dramatischen Episode "Der Flug zum Mond", welche die teils tragischen Ereignisse des Jahres 1968 aufrollte, geht es bei "Wettlauf gegen die Zeit" wieder deutlich lockerer und amüsanter zu. Diese geht dabei wieder in der Zeit zurück, bis zu den Anfängen des Apollo-Programms, und rollt ausgehend von der Entscheidung für das Konzept des Andockmanövers im Mondorbit die Entwicklung der Landefähre – in erster Linie aus Sicht des Firmenchefs Tom Kelly, dessen Unternehmen den Zuschlag für die Entwicklung und den Bau eben dieser erhielt, und der uns über einen Voice Over-Kommentar durch die Geschichte führt – auf. Vor allem das erste Drittel der Folge ist dabei noch überaus amüsant, angefangen von einigen ursprünglichen, teils doch eher lächerlichen Ideen rund um den Mondflug, bis hin zu so manch im ersten Moment seltsam wirkender Entscheidung des Teams von Grumman, wie z.B., in der Landefähre auf Sitze zu verzichten, was nicht nur für sich genommen schon Platz spart, sondern es ihnen zusätzlich erlaubt, die Fenster nochmal zu verkleinern. Aber auch die nette Einlage mit Tom Kellys Angewohnheit, Bälle gegen die Wand zu werfen, oder die Verwendung von Elmer Bernsteins Marsch aus "Gesprengte Ketten" tragen viel zum humorvollen Ton bei, der vor allem die erste Hälfte der Episode dominiert.

Trotz allen Drucks unter dem man steht, und den Opfern, die man erbringt (so dürften die Beteiligten in der Zeit von ihren Familien wenig bis gar nichts gesehen haben – was jedoch leider eher nur gesagt/behauptet als gezeigt wird; hier lässt "Wettlauf gegen die Zeit" ein bisschen dramaturgisches Potential liegen), macht Grumman dabei den Eindruck eines durchaus netten und angenehmen Arbeitsplatzes. Ich mochte z.B., wie die Mitarbeiter nachdem Tom Kelly die Idee, die Sitze rauszunehmen, ursprünglich ablehnt, sich daran machen, aus Pappe ein Modell in Lebensgröße zu bauen, um ihn doch noch davon zu überzeugen. Oder auch wie er mit dem Fehler eines Mitarbeiters umgeht. In weiterer Folge sehen wir zudem parallel zu den Arbeiten bei Grumman auch die Vorbereitungen auf die Mission durch die drei Astronauten James McDivitt, David Scott und Russell Schweickart. Hier gibt es dann auch eine nette Überschneidung zu "Der Flug zum Mond", als Flugleiter Deke Slayton McDivitt fragt, ob es für ihn ok ist, die Mission zu tauschen, bei der Mondlandefähre zu bleiben, und dem Team von Apollo 8 den ersten Flug zum Mond zu überlassen. Und auch die zwischendurch eingestreuten echten Archivaufnahmen der Arbeiten am Landemodul – welches zudem für die Dreharbeiten in voller Größe rekonstruiert wurde – werteten die Episode für mich auf. Zum Ende hin wird es dann, mit der eigentlichen Mission, auch noch einmal spannend, war doch auch dies ein entscheidender Moment des Apollo-Programms. Und so konnte ich – auch wenn ich grundsätzlich jetzt niemand bin, der leblose Objekte wie z.B. Autos fetischisiert – mit Tom Kelly durchaus mitfühlen. Zugegeben, "Wettlauf gegen die Zeit" ist sicherlich nicht die packendste und/oder dramatischste Folge der Serie. Ich fand den Blick auf die unbesungenen Helden des Apollo-Programms – nämlich die Techniker im Hintergrund – aber sehr interessant.

Fazit: Episodenbild (c) FOX "Wettlauf gegen die Zeit" lässt uns quasi einen Blick hinter die Kulissen des Apollo-Programms – genauer gesagt, der Entwicklung und dem Bau der Landefähre – werfen, und stellt somit statt der Astronauten vielmehr die unbesungenen Helden des Programms – die Entwickler, Techniker, Zuliefererfirmen usw. – in den Mittelpunkt. Das führt insgesamt zu einer Episode, die zwar wesentlich weniger dramatisch ist als z.b. "Apollo 1" oder "Der Flug zum Mond", die jedoch nicht zuletzt aufgrund des überwiegend amüsanten Tons durchwegs unterhaltsam war. Und nachdem in der ersten Hälfte noch die humorvollen Momente dominierte, kommt zum Ende hin doch noch durchaus Spannung auf. Zuletzt rollt man dann auch noch im Schnelldurchlauf die Mission von Apollo 10 auf, und stellt zugleich mit dem Adler die dritte Mondlandefähre vor. Damit ist nun alles bereit für die historische Mission von Apollo 11.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1998 HBO)







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