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Scary Stories to Tell in the Dark Drucken E-Mail
Mischung aus Horror-Anthologie & Jugend-Abenteuer Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 21 Oktober 2019
 
Halloween-SPECiAL

 
Scary Stories
Originaltitel: Scary Stories to Tell in the Dark
Produktionsland/jahr: Kanada/USA 2019
Bewertung:
Studio/Verleih: 1212 Entertainment/Lionsgate/20 Century Fox
Regie: André Øvredal
Produzenten: U.a. Jordan Barber, Mitchell Waxman, Zach Lipovsky & Adam B. Stein/td>
Drehbuch: Dan Hageman, Kevin Hageman & Guillermo del Toro, nach dem Roman von Alvin Schwartz
Filmmusik: Marco Beltrami & Anna Drubich
Kamera: Roman Osin
Schnitt: Patrick Larsgaard
Genre: Horror
Kinostart Deutschland: 24. Oktober 2019
Kinostart USA: 09. August 2019
Laufzeit: 108 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube
Kaufen: Romanvorlage (Englisch)
Mit: Zoe Margaret Colletti, Michael Garza, Gabriel Rush, Austin Abrams, Dean Norris, Gil Bellows, Austin Zajur, Natalie Ganzhorn, Lorraine Toussaint, Kathleen Pollard u.a.


Kurzinhalt: Die Kleinstadt Mill Valley am Halloween-Abend des Jahres 1968: Die drei befreundeten Teenager Tommy, Auggie und Stella landen auf der Flucht vor Bullys im Auto von Ramón. Aufgrund dieser Erfahrung freundet man sich mit dem Fremden an, und beschließt, gemeinsam ein Haus aufzusuchen, in dem es spuken soll. Einst, so sagt man sich, hätte ihre Familie die kleine Sarah Bellows im Keller eingesperrt, wo diese Gruselgeschichten geschrieben hat. Angeblich soll man, wenn man Sarah bittet, ihr eine Gruselgeschichte zu erzählen, kurz darauf sterben. Die vier Teenager können natürlich nicht widerstehen, das Schicksal herauszufordern: Die schleichen sich in den Keller, wo sie das Buch mit Sarahs Erzählungen finden, und flüstern ihr zu, ihr doch bitte eine Geschichte zu erzählen. Zuerst passiert nichts. Dann jedoch sehen sie, wie vor ihren Augen – scheinbar mit Blut – eine Geschichte geschrieben wird. Zur gleichen Zeit erwacht in einem nahegelegenen Maisfeld eine Vogelscheuche zum Leben, um just jenen Bully zu verfolgen, der sie zuvor terrorisiert hat…

Review: Szenenbild. "Scary Stories to Tell in the Dark" basiert auf den gleichnamigen Büchern von Alwin Schwartz. Da ich diese noch nicht kenne, kann ich den Film nur für sich bewerten – und was das betrifft, war ich von ihm durchaus angetan. Nun sei eingangs gleich mal vorweggenommen: Stimmt schon, sonderlich neu und/oder innovativ ist das Ganze nicht, und auch wenn ich die Gruselmomente durchaus effektiv umgesetzt fand (auch wenn ich die FSK-Freigabe ab 16 fast ein bisschen übertrieben finde) sollte man sich jetzt nicht unbedingt erwarten, von ihm übermäßig verschreckt oder gar verstört zu werden. Die Figuren sind zudem ein bisschen eindimensional gezeichnet. Die sich in weiterer Folge ergebende Spurensuche im Hinblick auf den Fluch ist zweifellos das generischste und am wenigsten interessante Element des Films (auch wenn es zu einer grundsätzlich gelungenen und erschreckenden Offenbarung führt). Und auch das doch eher offene Ende, welches die Tür für eine allfällige Fortsetzung sperrangelweit offen lässt, wird sicherlich nicht jedem schmecken.

Und doch: Ich hatte meinen Spaß mit ihm. Auf der einen Seite gefiel mir die interessante Mischung zwischen einer Horror-Anthologie – aufgrund der einzelnen, sehr unterschiedlichen Horrorgeschichten, die von Sarah Bellows zum Leben erweckt werden – und einem klassischen Jugend-Abenteuer im Stil von z.B. "Die Goonies". Letztere sind ja gerade, dank "Stranger Things" ja generell wieder stark im Kommen ("Summer of 84", "Es – Kapitel eins"; um nur zwei Beispiele zu nennen). Was "Scary Stories to Tell in the Dark" von ihnen jedoch unterscheidet, ist das Setting, ist der Film doch nun mal eben nicht in den 80ern angesiedelt (wie es für die aktuelle Nostalgiewelle üblich ist), sondern Ende der 60er. Schon allein das hebt ihn angenehm hervor. Mir gefiel aber generell das Konzept rund um die zum Leben erwachenden Gruselgeschichten ausgesprochen gut, und die Art und Weise, wie das im Film umgesetzt und z.B. die Geschichte an sich mit dem Lesen verbunden wurde – man versucht z.B., das geplante Opfer zu warnen – gab ihm dann auch nochmal einen zusätzlichen Reiz. Zudem war der Film aufgrund der unterschiedlichen Schrecken, die Sarah heraufbeschwört, sehr abwechslungsreich. Sehr clever gemacht fand ich auch den sich vollziehenden Wechsel der Perspektive; der Anfangsmonolog weckt hier eine gewisse Erwartungshaltung beim Zuschauer, die in weiterer Folge untergraben wird. Die Figuren mögen zwar wie oben erwähnt etwas eindimensional gezeichnet sein, waren mir aber dennoch rasch sympathisch, weshalb ich dementsprechend in weiterer Folge mit ihnen mitgefiebert habe. Hier haben zweifellos auch die sehr gut gecasteten, charmanten JungdarstellerInnen ihren Anteil daran. Und auch wenn nie übermäßig zum Fürchten, fand ich die Gruselszenen dennoch sehr gut und effektiv umgesetzt, wobei vor allem das Sounddesign – in der Art und Weise, wie sich der Film mehrmals Stille zu Nutze macht – hervorgehoben werden muss. Somit ist "Scary Stories to Tell in the Dark" die perfekte Wahl für einen spaßig-gruseligen Halloween-Abend!

Fazit: Szenenbild. "Scary Stories to Tell in the Dark" hat mir wirklich sehr gut gefallen. Stimmt schon, er erfindet das Rad jetzt nicht gerade neu, aber ich fand ihn einfach super umgesetzt. Grundsätzlich sticht schon mal das Setting Ende der 60er hervor, weil die meisten aktuellen nostalgischen Stoffe ("Stranger Things", "Es", "Summer of '84") ja in den 80ern angesiedelt sind. Auch der sich im Verlauf des Films vollziehende Perspektivwechsel hatte es mir angetan. Die Figuren selbst fand ich ebenfalls klasse; zwar ein bisschen eindimensional gezeichnet, insgesamt haben sie aber gut für mich funktioniert. Und durch die einzelnen, sehr unterschiedlichen Horrors, die von Sarah Bellows heraufbeschworen werden, ist der Film sehr abwechslungsreich. Dabei fand ich letztendlich alle Segmente sehr gut gemacht, und mochte vor allem auch die Idee dieser zum Leben erwachten Horror-Geschichten sehr. Die wurde teilweise einfach wirklich sehr gut und spannungssteigernd genutzt. Und die Gruselszenen fand ich wirklich sehr gut umgesetzt, wobei hier vor allem das Sounddesign und der Mut zur Stille hervorgehoben werden müssen. Aber auch die gut gecasteten DarstellerInnen sowie die sympathischen Figuren tragen viel zum Gelingen des Films bei. Die Art und Weise, wie man dann versucht, den Fluch zu ergründen, war dann zwar das gewöhnlichste und bekannteste Element des Films. So etwas hat man mittlerweile halt einfach doch schon ziemlich oft gesehen. Auch das offene Ende wird nicht jedermanns Geschmack treffen. Und wie gesagt, sonderlich neu ist das alles nicht. So lange es jedoch so charmant und gelungen umgesetzt ist wie hier, habe ich damit aber kein Problem.

Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 20 Century Fo)


Weiterführende Links:
Halloween-SPECiAL 2019





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