Mit: Michael Gross, Jamie Kennedy, Emmanuel Castis, Pearl Thusi, Natalie Becker, Brandon Auret, Daniel Janks u.a.
Kurzinhalt:
Burt Gummer, der mittlerweile einen Survival-Videoblog betreibt, wird von einem Unternehmen, das ein Naturschutzgebiet in Südafrika betreibt, um Hilfe gebeten. Es dürfte sich dort auch um die Wiege der Graboids handeln, und vor kurzem wurden die ersten Assblaster gesichtet. Zusammen mit seinem Kameramann Travis B. Welker reist Gummer nach Südafrika, um sich ein weiteres Mal der Bedrohung durch die Graboids zu stellen. Dort angekommen muss er jedoch erkennen, dass es seinem Auftraggeber nicht etwa darum geht, diese zu töten, sondern er vielmehr ein lebendes Exemplar gefangen nehmen will…
Review:
Über zehn Jahre nach dem Prequel "Wie alles begann" legte man mit "Blutlinien" doch nochmal ein Sequel zur "Tremors"-Reihe nach. Zu Beginn habe ich mich dabei gleich mal kurz geschreckt – befürchtete ich doch, der ganze Film wäre in diesem (von mir nicht wirklich geliebten) Fake-Documentary bzw. Found Footage-Stil gehalten. Zum Glück waren es aber nur die ersten paar Minuten. Ein wirkliches Highlight ist "Blutlinien" dann zwar auch danach nicht, insgesamt ist er aber schon ok. Besonders positiv machen sich dabei die Effekte bemerkbar. Zwar habe ich mich bei "Wie alles begann" über die Rückkehr der practical effects sehr gefreut, und war dementsprechend im ersten Moment ein bisschen enttäuscht, dass hier wieder die Assblaster im Mittelpunkt standen und man damit wieder auf CGI setzen musste, aber: Zum Glück hat sich effekttechnisch seit Mitte/Ende der 90er, wo diese das erste Mal in Erscheinung tragen (und die CGI halt doch eher noch grauenhaft war) einiges getan. Zudem nahm man bei Universal, auch wenn "Blutlinien" nur ein DTV-Sequel ist, eindeutig mehr Geld in die Hand als z.B. beim handelsüblichen SyFy/Asylum-Ramsch. Sprich: Ja, es ist CGI – sieht aber wirklich verdammt gut aus. Das ist dann für mich auch einer der größten Pluspunkte des Films, der ihn auch von vielen anderen Monster-B-Movies positiv hervorhebt.
Das vergleichsweise unverbrauchte Setting in Südafrika sticht ebenfalls hervor. Schön auch, dass man diesmal auch eine starke Frau im Gepäck hat, die ebenfalls ihren Beitrag leisten darf, die Graboids zurückzuschlagen. Inszenatorisch ist "Blutlinien" zwar kein Überdrüber-Highlight, aber einzelne nette Einfälle (wie die Spiegelung im Messer) stechen dann doch positiv heraus. Und neben einzelnen spaßig-unterhaltsamen Szenen zwischendurch machte dann vor allem der Showdown Laune. Für mehr als durchschnittliche B-Movie-Monster-Unterhaltung reicht es insgesamt aber leider nicht. Einer meiner größten Kritikpunkte ist dabei Jamie Kennedy, den man hier nun Michael Gross als Sidekick zur Seite stellt. Einerseits fand ich schon nicht, dass Gummer einen solchen benötigt, ich konnte aber vor allem auch mit Travis nicht viel anfangen. Zumal Kennedy halt im direkten Vergleich zum charismatischen und spielfreudigen Gross deutlich abfällt. Und auf die Offenbarung ihres Verwandschaftsverhältnisses, die dann dem Titel eine neue, zusätzliche Bedeutung gibt, hätte ich auch verzichten können. Einzelne Momente erinnerten mich zudem teilweise gar an andere, bessere Filme, wobei ich mir bis zuletzt nicht sicher war, ob das einfach nur geklaut oder als bewusste Referenz bzw. Hommage gedacht war. Man nehme nur die Szene in der Küche, inkl. der Krallenfüße am Boden – "Jurassic Park" lässt grüßen! Und vor allem mit der minutenlangen Szene, wo Gummer im Käfig festsitzt, tat ich mir enorm schwer. Sollte wohl lustig sein, hat aber meinen persönlichen Humorgeschmack leider völlig verfehlt, weshalb ich's doch eher nervig und lästig fand. Da hätte ich am liebsten vorgespult.
Fazit:
"Blutlinien" ist ein ok-iges DTV-Sequel zur "Tremors"-Reihe. Positiv machten sich dabei vor allem die Effekte bemerkbar; seit den 90ern hat sich doch einiges getan, und zum Glück nahm Universal auch ausreichend Geld in die Hand, dass sich diese so deutlich wie wohltuend von der üblichen SyFy-Billigware hervorheben. Auch das unverbrauchte Setting in Südafrika stach hervor. Mit Michael Gross als Burt Gummer hatte ich auch wieder meinen Spaß. Und vor allem der Showdown machte dann richtig Laune. Wenig bis gar nichts anfangen konnte ich hingegen leider mit dem neuen Sidekick Jamie Kennedy, der was Ausstrahlung und Charisma betrifft im Vergleich zu Gross doch deutlich abfällt; generell fand ich ihr Zusammenspiel jetzt nicht übermäßig gelungen. Einzelne Momente waren etwas gar eindeutig von anderen, weitaus besseren, Filmen geklaut. Und manche Szenen waren jetzt nicht unbedingt nach meinem Geschmack, bzw. verfehlten die gewünschte humoristische Wirkung bei mir. Insgesamt ist "Blutlinien" definitiv kein Highlight, und sowohl dem ersten als auch dem vierten Teil der Reihe klar unterlegen, bietet aber doch zumindest durchschnittliche B-Movie-Monster-Unterhaltung.