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Stranger Things - 2x07: Die verlorene Schwester Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Netflix

Originaltitel: The Lost Sister
Episodennummer: 2x07
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 27. Oktober 2017 (Netflix)
Drehbuch: Justin Doble
Regie: Rebecca Thomas
Hauptdarsteller: Winona Ryder als Joyce Byers, David Harbour als Jim Hopper, Finn Wolfhard als Mike Wheeler, Millie Bobby Brown als Eleven, Gaten Matarazzo als Dustin Henderson, Caleb McLaughlin als Lucas Sinclair, Noah Schnapp als Will Byers, Sadie Sink als Max Mayfield, Natalia Dyer als Nancy Wheeler, Charlie Heaton als Jonathan Byers, Joe Keery als Steve Harrington, .
Gastdarsteller: Linnea Berthelsen als Kali, Kai Greene als Funshine, James Landry Hébert als Axel, Anna Jacoby-Heron als Dottie, Gabrielle Maiden als Mick, Aimee Mullins als Terry Ives, Amy Seimetz als Martin Brenner, Pruitt Taylor Vince als Ray Carroll, Matthew Modine als Martin Brenner u.a.

Kurzinhalt: Von ihrer Mutter hat Eleven erfahren, dass sie nicht alleine ist, und es noch andere Überlebende der Experimente mit übernatürlichen Fähigkeiten gibt. Terry hielt sie dazu an, sich nach Chicago zu begeben, und dort nach ihrer verlorenen Schwester zu suchen. Und tatsächlich gelingt es Eleven, dort Kali zu finden, welche die Nummer acht auf ihrem Unterwarm tätowiert hat. Diese kann zwar keine Dinge mit ihrem Geist bewegen, dafür jedoch die Wahrnehmung anderer beeinflussen, und so Halluzinationen auslösen. Sie will Eleven dabei helfen, ihr volles Potential zu entfalten – wobei sie dabei nicht nur an ihre "Schwester", sondern auch sich und die Jugendbande, die sich um sie herum gebildet hat, denkt. Denn mit Elevens telekinetischen Kräften, sowie ihrer Fähigkeit, Personen aufzuspüren, wäre sie für die Mission der Bande – sich an jenen zu rächen, die an den Experimenten beteiligt waren – eine große Hilfe. Mit Kalis Ansporn gelingt es Eleven tatsächlich, eine Lokomotive zu bewegen. Doch als sie die Bande auf ihrer ersten Mission begleitet, kommen Eleven aufgrund des skrupellosen Vorgehens von Kali und den anderen schon bald Zweifel…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Netflix Nachdem Eleven in "Der Spion" Pause machte, rückt ihr Handlungsstrang hier nun in den Mittelpunkt des Geschehens. Mehr noch: "Die verlorene Schwester" bricht insofern mit dem bisherigen Konzept der Serie, als die Folge nur auf sie und ihre Geschichte fokussiert ist. Das hat es in dieser Form weder bisher noch danach (Stand Staffel 3) gegeben. Und noch einen weiteren Bruch gibt es: Statt Hawkins spielt die Handlung vielmehr in Chicago – und knüpft damit an die bislang ziemlich für sich allein stehende Auftaktszene aus "MAD MAX" an. Nun ist der Sprung von Hawkins (mit seinem Kleinstadt-Charme) zu Chicago zugegebenermaßen schon ein großer; ich persönlich fand es aber sehr reizvoll, eine unserer Figuren mal in dieser ungewohnten Umgebung zu erleben. Wie mir "Die verlorene Schwester" generell ausgesprochen gut gefallen konnte. Das ging offenbar nicht jedem so. "Die verlorene Schwester" ist bislang (wieder: Stand Staffel 3) die umstrittenste Folge der Serie; während alle anderen Episoden bei der IMDB irgendwo zwischen 8.0 und 9.5 Wertungspunkten liegen, muss sie sich vielmehr mit (für die Serie) mickrigen 6.1 begnügen. Nur zum Vergleich: Das ist dieselbe Wertung, wie die "Game of Thrones"-Folge "Die Glocken" – und wie kontrovers insbesondere die letzten drei Folgen dieser Fantasy-Serie aufgenommen wurden, sollte allgemein bekannt sein ("Der Eiserne Thron" weist überhaupt nur katastrophale 4.2 aus).

Aufgrund des starken Bruchs zum Rest der Serie kann ich es zwar bis zu einem gewissen Grad verstehen – aus meiner persönlichen Meinung zur Folge heraus aber nicht wirklich nachvollziehen. Natürlich hilft es, dass Eleven schon immer meine Lieblingsfigur war, und ich es daher genoss, hier mal etwas mehr Zeit mit ihr verbringen zu können. Doch es ist nicht nur das: Ich fand sie auch vom Inhalt her wahnsinnig spannend und interessant. Mit Eight präsentiert man uns hier quasi eine dunkle Version von Eleven – und zeigt uns zugleich, was aus ihr vielleicht hätte werden können, wenn sie nicht nach ihrer Flucht auf Mike und die anderen gestoßen wäre. Dabei ist es ja nicht so, als hätte nicht Eight auch Freunde gefunden – den besten Einfluss dürften diese auf sie aber halt wohl nicht ausüben. Und so nutzt sie, zerfressen von Rachegefühlen, ihre Fähigkeiten für verbrecherische Zwecke – und versucht zugleich jene Personen aufzuspüren, die ihr und den anderen Kindern dies angetan haben. Die Frage, was genau sie nun in Eleven sieht, dafür lässt sich trefflich streiten. Ist sie für sie in der Tat die im Episodentitel erwähnte verlorene Schwester? Oder doch eher nur Mittel zum Zweck? Letztendlich ist dies dem Zuschauer überlassen. Jedenfalls fand ich ihre Figur sehr spannend (zumal Linnea Berthelsen sie auch sehr überzeugend darstellt). Noch spannender ist aber natürlich, welchen Einfluss sie auf Eleven hat. Wen bei ihrer "Ausbildung" ein gewisses "Star Wars"-Gefühl beschleicht – in der Art und Weise, wie Kali sie dazu anspornt, ihrem Zorn freien Lauf zu lassen, und diesen zu nutzen, um ihre Kräfte zu verstärken – der liegt sicher nicht falsch. Aber, so kritisch man Kali und ihren Einfluss auch sehen kann, ich behaupte, dass die "Lektion", die sie Eleven hier mit der Lokomotive lehrt (im Übrigen eine ungemein starke Szene), für das Staffelfinale von essentieller Bedeutung war, und El es ohne sie nicht geschafft hätte.

Episodenbild (c) Netflix All dies steigert sich dann schließlich zur Schlüsselszene der Folge: Dem Überfall auf Ray Carroll. Nun profitierte dieser zugegebenermaßen schon allein davon, dass ich Pruitt Taylor Vance immer wieder gern sehe (vor allem auch, wenn er mal nicht jenen Psychopathen spielt, auf den er aufgrund seines Augenleidens von Hollywood oftmals belegt wird). In erster Linie war es aber ganz einfach eine ungemein harte und starke Szene. Letztendlich erleben wir hier das aus Horrorfilmen altbekannte Konzept der "Home Invasion" mal von der anderen Seite. Und im Gegensatz zu vielen ähnlichen Momenten aus unzähligen anderen Serien und Filmen war ich mir am Ende, wenn Eleven die Waffe auf Ray richtet, echt nicht sicher, ob sie abdrücken würde. Das war wirklich ein intensiver Moment. Letztendlich bestärkt sie diese Erfahrung aber, in Verbindung mit Mikes Hilferuf (Randnotiz: Ich fand es zuvor auch sehr schön, zu sehen, dass Hoppers Nachricht in der Folge davor doch nicht ins Leere ging, sondern von ihr "empfangen" wurde), dass ein solcher Rachefeldzug nichts für sie ist. "They can't save you, Jane", warnt Kali sie am Ende, als Eleven ihr offenbart, nach Hause zurückkehren zu wollen. "No, but I can save them." Schöner kann man die Quintessenz ihrer Figur nicht auf den Punkt bringen.

Fazit: Unter den "Stranger Things"-Fans mag "Die verlorene Schwester" umstritten sein – für mich persönlich zählt sie jedoch zu den bisherigen Highlights der Serie. Natürlich profitiert sie davon, dass Eleven meine Lieblingsfigur aus dem Ensemble ist, doch das allein ist es nicht. Mir gefällt auch die kleine Verschnaufpause von Hawkins, und eine unsere HeldInnen mal in einer ungewohnten Umgebung zu erleben. Auch Kali – als dunkles Gegenstück zu Jane – hat es mir angetan. Zumal ihre Kräfte sehr interessant und auch gut umgesetzt sind. Die Szene mit der Lokomotive hat dann einen starken "Star Wars"-Charakter, was mir ebenfalls zusagt. In erster Linie ist es aber die Home Invasion, die an "Die verlorene Schwester" für mich hervorsticht – war das doch eine wirklich starke Szene. Es ist auch genau dieser Moment, wo Eleven erkennt, dass Eights Leben für sie nichts ist – und die Entscheidung fällt, wieder nach Hawkins zurückzukehren, um ihren Freunden zu helfen. Sowohl für die Ergründung als auch die Entwicklung ihrer Figur halte ich "Die verlorene Schwester" jedenfalls von entscheidende Bedeutung.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2017 Netflix)







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