Mit: Kumail Nanjiani, Dave Bautista, Mira Sirvono, Natalie Morales, Iko Uwais, Betty Gilpin, Karen Gillan u.a.
Kurzinhalt:
Um sein Gehalt aufzubessern, fährt Stu halbtags als Uber-Fahrer durch L.A., immer auf der Jagd nach der besten Bewertung. Meistens stehen die Zeichen aber gegen ihn und seine Sternebewertung sinkt. Eines Abends steigt ein Cop bei ihm ein, der einen Dealer jagt, mit dem er noch eine Rechnung offen hat. Eine wahnwitzige Fahrt beginnt, bei der Die Sternebewertung bald zur kleinsten Sorge von Stu wird…
Review:
Ich war wirklich überrascht. Ich hatte hier gar keine Erwartungen an den Film und hatte auch keine großen Informationen im Vorfeld konsumiert. Ich wusste, dass Dave Bautista ("Guardians of the Galaxy") und Stand-up-Comedian Kumail Nanjiani ("The Big Sick") die Hauptrollen haben, und dass ich ihre bisherige Arbeit mochte. Die beiden haben eine großartige Chemie und ich hab mich totgelacht. Wenn sich Nanjianis Stu mit intelligentem Wortwitz an Bautistas stoischem Vic Manning abarbeitet, muss man einfach grinsen. Im Großen und Ganzen ist "Stuber" eine ganz klassische Buddy-Cop-Actionkomödie mit einer sehr geradlinigen Handlung und nicht sonderlich vielschichtigen Charakteren. Das beginnt mit dem Motiv für die Handlung des Cops, der ohne Auftrag agiert, bis hin zum Bösewicht, den Iko Uwais aus "The Raid" brutal, schonungslos und fähig spielt. Die Action nimmt dabei keine überdimensionalen Ausmaße an, aber sie ist eindeutig handgemacht und dadurch fast spürbar. Wer gewaltige Explosionen sucht, wird sie hier nicht finden. Stu und Vic machen dann noch tatsächlich eine Charakterentwicklung durch, die jetzt nicht sonderlich kreativ ist, aber immerhin vorhanden. Andere Filme dieses Genres haben ja gern mal Protagonisten, mit dem Ausdruck eines Steins, um eine gewisse Härte zu signalisieren. Dave Bautista und Kumail Nanjiani arbeiten mit vollem Körpereinsatz und eindeutig mit Spaß am Drehen. Ich finde man merkt das, wenn einer Crew ihr eigener kleiner Film beim Dreh viel Spaß gemacht hat und sie können das dann auch über die Leinwand transportieren.
Er hat ein Zehntel von dem eingenommen, was "Hobbs & Shaw" bislang eingespielt haben, aber er ist natürlich auch viel kleiner und mit seinen 90 Minuten auch wie so ein leckerer Snack für zwischendurch, der nicht lange satt macht, aber auch nicht wie ein Fels im Magen liegt. "Stuber" ist kein Meilenstein der Filmgeschichte, aber macht Spaß und unterhält ungemein, wenn man nicht zu verkopft an die Sache rangeht. Soweit ich das mitbekam, hatte auch das sonst nur schwierig zu begeisternde Kritiker*innen-Publikum von Anfang bis Ende Spaß, wir haben alle viel gelacht. Ist schon eine Weile her, dass ich im Kino so gelacht habe. Außerdem ist "Stuber" tatsächlich sehr brutal und zeigt so ziemlich alles was bluten und brechen kann am menschlichen Körper. Diese zwei Gegensätze wechseln sich gut ab, so dass man nicht zu lange dem Ekel Anheim fällt. Im Gegensatz zu hochkonzeptionellen Filmen, die leider zu oft vorgeben mehr zu sein, als sie tatsächlich sind, lügt einen "Stuber" nie an. Es ist eine einfache Actionkomödie und hält das Versprechen die komplette Laufzeit auch durch. Die Witze kommen tatsächlich mit so hoher Schlagzahl, dass man aufpassen muss, nicht einen zu verpassen, weil man noch wegen des Vorherigen lacht. Muss man hierfür ins Kino? Sicher nicht. Heutzutage hätte der tatsächlich im Streaming ein Highlight werden können, anstatt an den Kinokassen hinten unter zu fallen, weil die Kritik kein gutes Haar an ihm gelassen hat. Es scheint als sei der Unterhaltungswert eines Films nur noch von wenig Belang.
Fazit:
"Stuber" ist ein kleiner Film mit einer wunderbaren Besetzung, die merklich Spaß am Dreh hatte. Wer mal für 90 Minuten eine ja fast klassische Actionkomödie zu sehen, bei der man entspannen kann, ist hier richtig.