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Star Wars: Sturmfront Drucken E-Mail
Han und Leia inmitten einer Verschwörung Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 18 August 2019
 
Titel: "Wächter der Macht 3: Sturmfront"
Originaltitel: "Legacy of the Force: Tempest"
Bewertung:
Autor: Troy Denning
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Umfang: 472 Seiten
Verlag: Blanvalet (D), Del Rey (E)
Veröffentlicht: 14. April 2009 (D), 28. November 2006 (E)
ISBN: 978-3-442-26624-1
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Han und Leia erfahren, dass das Corellia-System versucht, den Hapes-Cluster auf ihre Seite zu ziehen, in dem sie die aktuelle Königin Tenel Ka töten lassen. Diese war früher eine Jedi-Ritterin, und ist nach wie vor eine sehr gute Freundin ihres Sohnes (auch wenn sie nicht ahnen, wie gut). Damit ist für sie eine Grenze überschritten. Han kehrt dem Corellia-System endgültig den Rücken, und zusammen fliegen sie los, um Tenel Ka zu warnen. Doch gerade, als sie versuchen, zur Königin vorzudringen, stoßen sie auf die Attentäterin, und geraten mitten zwischen die Fronten. Als sie danach Aurra Sing auch noch zur Flucht verhelfen – um im Erfahrung zu bringen, wer sonst noch hinter dem Attentat steckt – geraten sie endgültig in Verdacht, mit ihr zusammengearbeitet zu haben, und Teil der Verschwörung zu sein. Jacen ist außer sich. Er brandmarkt seine eigenen Eltern als Terroristen, und lässt einen Haftbefehl ausstellen. Während Han und Leia versuchen, die Hintermänner der Verschwörung aufzudecken, und Ben Skywalker nach Terephon fliegt, um sich dort mit Jaina und Zekk zu treffen, lockt Jacen Luke Skywalker und seine Frau Mara in eine Falle: Im Roqoo-Depot, wo sie eigentlich Ben treffen sollten, sehen sie sich plötzlich der Sith-Lady Lumiya gegenüber…

Review: Als jemand, dem die bisherigen Troy Denning-Romane nicht so recht zugesagt haben, könnt ihr euch vorstellen, dass ich "Sturmfront" doch eher widerwillig in die Hand nahm. Vielleicht lag es daran, aber letztendlich fand ich ihn nicht einmal so schlecht – was jedoch in erster Linie am letzten Drittel liegt. Weil bis dahin bot Troy Denning wieder genau das, was ich von ihm zu erwarten gelernt habe (davon abgesehen, das er diesmal ausnahmsweise unsere Helden nicht auf eine Reise in die Vergangenheit ihrer Vorfahren schickt). Ausgedehnte, nicht wirklich interessante Dialoge, hanebüchene Entwicklungen, und wenig packend beschriebene Action. Es hilft auch nicht, dass ich sowohl mit der Darstellung von Jacen als auch Ben wieder mal nichts anfangen konnte. Ersterer scheint mir generell seit den letzten Büchern eine 180°-Wendung vollzogen zu haben. Bisher war er überaus kalt und berechnend, hier macht er jedoch auf einmal einen höchst impulsiven Eindruck – wie z.B. in der Art und Weise, wie rasch er bereit ist, seine Eltern vorzuverurteilen. Aber selbst unter diesem Umstand fiel es mir schwer zu glauben, dass er die Anakin Solo am Ende tatsächlich das Feuer auf den Millennium Falken eröffnen lassen würde. Ben wiederum wirkt einfach nur wie ein naiver, arroganter, ungezogener Bengel. Ich bin absolut kein Freund strenger Erziehungsmethoden, aber der machte auf mich echt den Eindruck, als hätte es ihm nicht geschadet, hätte man ihn als er kleiner war mal ordentlich übers Knie gelegt, um ihn Respekt zu lehren. Schade ist dies insofern, als einem bei zu großer Antipathie den Figuren gegenüber letztendlich ihr Schicksal egal ist. Ich habe weder etwas gegen fehlbare Charaktere, noch ambivalent gezeichnete Figuren. Es gibt viele Beispiele in Literatur, Film und Fernsehen von Protagonisten, die schlimme Dinge taten, wo ich aber dennoch bis zuletzt mit ihnen mitfieberte, dass sie doch noch die Kurve kriegen, ihre Fehler einsehen, und alles daran setzen, diese wieder gutzumachen. Demgegenüber sind mir Jacen und Ben mittlerweile einfach nur mehr egal.

Allerdings, wie schon erwähnt: Nachdem ich rund dreihundert Seiten lang von Troy Denning ziemlich genau das bekam, was ich von ihm zu erwarten gelernt habe, kriegt "Sturmfront" danach doch nochmal ansatzweise die Kurve (eben von Jacen und Ben, bzw. dem Angriff auf den Millennium Falken, abgesehen). In erster Linie liegt das am Kampf zwischen Luke, Mara, Lumiya und Alema, den ich als echtes Highlight empfand. Und angesichts der Tatsache, dass ich seine bisherigen Actioneinlagen wenig packend und oftmals irgendwie verwirrend geschrieben fand, will das echt was heißen. Dieses Duell hat mich aber wirklich mal überzeugt. Generell gefiel mir, dass hier nun auch Mara einsehen muss, dass sich Jacen auf dem Pfad der dunklen Seite befindet. Und auch Han und Leia mussten angesichts des Angriffs auf ihr Schiff erkennen, dass ihr Sohn einen neuen Tiefpunkt erreicht hat. All das war gut und nachvollziehbar beschrieben – zumal ich halt mit unseren alten Helden (und Jaina), im Gegensatz zu eben Jacen und Ben, auch mitfiebere. Vor allem aber: Ohne dass mir Jacen deshalb am Ende gleich sympathisch geworden wäre, aber er zeigt am Ende eine Fähigkeit zur Selbstreflexion, die ich ihm an dieser Stelle der Geschichte eigentlich nicht mehr zugetraut hätte. Vor allem aber schien es ihm zuzusetzen, sich durch die Augen seiner Geliebten Tenel Ka – und natürlich seiner Tochter – betrachten zu müssen. Warum er sich derart leicht von Lumiya manipulieren lässt, leuchtet mir zwar nach wie vor nicht ein, dennoch sehe ich es ähnlich wie Luke: Er scheint zumindest noch nicht völlig verloren zu sein. In erster Linie liegt der leicht bessere Eindruck von "Sturmfront" aber daran, dass ich Han, Leia, Luke und Mara sehr gut getroffen und ich vor allem auch die Einblicke in ihre Gedankenwelt sehr gelungen und interessant fand. Der Plot an sich wirkt auf mich aber halt nach wie vor teilweise arg konstruiert, so als würde man die Handlung bzw. die Figuren so zurechtbiegen, wie man es braucht. Trotzdem, ein kleiner Aufwärtstrend war mit "Sturmfront" immerhin erkennbar.

Fazit: Überwiegend setzte "Sturmfront" meinen bisherigen, mäßigen Eindruck der "Wächter der Macht"-Reihe (bzw. von Troy Denning als Autor) ungehindert fort; dann hat sich allerdings mit dem Duell zwischen Luke, Mara, Lumiya und Alema doch noch ein kleines Highlight eingeschlichen, das mich vor allem auch angesichts dessen positiv überrascht hat, als ich bisher die von Denning zu Papier gebrachten Actioneinlagen alles andere als gelungen und/oder mitreißend fand. Generell sind die alten Helden von ihm sehr gut getroffen, und hatte es mir vor allem deren Interaktion untereinander angetan. Die Handlung an sich finde ich aber nach wie vor teilweise arg konstruiert, und vor allem auch mit Jacen und Ben kann ich mittlerweile überhaupt nichts mehr anfangen. Trotzdem, insgesamt war das schon wieder eine Spur besser als die ersten beiden Teile; bleibt zu hoffen, dass sich dieser zarte Aufwärtstrend fortsetzt.

Bewertung: 2.5/5 Punkten
Christian Siegel





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