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SeaQuest DSV - 2x12: Grüße aus der Steinzeit Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Universal

Originaltitel: Meltdown
Episodennummer: 2x12
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 08. Januar 1995
Erstausstrahlung D: 28. Januar 1996
Drehbuch: Tom Szolossi
Regie: Anson Williams
Hauptdarsteller: Roy Scheider als Captain Nathan Bridger, Jonathan Brandis als Lucas Wolenczak, Don Franklin als Commander Jonathan Ford, Rosalind Allen als Dr. Wendy Smith, Edward Kerr als Lt. James Brody, Michael DeLuise als Tony Piccolo, Ted Raimi als Lt. j.g. Timothy O'Neill, Marco Sanchez als Sensor Chief Miguel Ortiz, Kathy Evison als Helmswoman Lonnie Henderson Peter DeLuise als Dagwood.
Gastdarsteller: J.A. Preston als Charles Ford, T.E. Russell als Ben Ford u.a.


Kurzinhalt: Commander Fords Vater betreibt wissenschaftliche Forschung – und befindet sich laufend im Zwist mit einer benachbarten Minenoperation. Eben deshalb glaubt er im ersten Moment, als zwei seiner Mitarbeiter verschwinden, an Sabotage. Doch als sein Sohn einen kurzen Urlaub von der SeaQuest nimmt, um sich der Sache anzunehmen, stoßen sie auf die wahre Ursache: Das zunehmende Schmelzen der Polkappen hat dazu geführt, dass ein urzeitliches Riesenkrokodil, welches Jahrtausende im ewigen Eis eingesperrt war, wieder befreit wurde. Nun stellt dieses nicht nur für die Tierpopulation der Weltmeere, sondern auch für die Menschen, eine Gefahr dar. Captain Bridger und seiner Crew der SeaQuest scheint keine andere Möglichkeit zu bleiben, als das urzeitliche Monster zu töten…

Review: Episodenbild (c) 20th Century Fox Ich liebe Riesenkrokodilfilme! Nicht zuletzt, als diese im Vergleich zu z.B. Hai-Filmen ja doch eher Seltenheitswert besitzen. "Killer Crocodile", "Der Monster-Alligator", und möglicherweise bald "Crawl" – ach, herrlich! Wobei zugegebenermaßen die (oftmals billig-trashigen) 80er-Jahre-Filme mit Gummi-Krokodil ihren ganz eigenen Reiz haben, an dem billige CGI halt einfach nicht herankommt. Womit wir den Bogen zu "Grüße aus der Steinzeit" geschlagen hätten. Nach dem Riesenwurm letzte Woche präsentiert man hier nämlich das nächste CGI-Monster, welches sogar noch einmal um einiges prominenter in Erscheinung tritt. Für damalige Verhältnisse sieht das ja nicht einmal übermäßig schlecht aus – aber es ist halt leider deutlich, dass sich das Effektteam mit diesem Riesenkrokodil übernommen hat. Selbst die billigen CGI-Monster aktueller SyFy-Trash-Produktionen wirken da im direkten Vergleich oscarverdächtig. Sprich: "Grüße aus der Steinzeit" ist wieder einmal eine jener Folgen, die eine hohe Toleranz gegenüber Trash bzw. billiger, früher CGI-Effekte erfordert.

Zum Glück bin ich was so etwas betrifft insofern tolerant, wenn es sich um alte Effekte handelt, und deutlich wird, dass es zwar heutzutage scheiße aussieht, damals aber ansatzweise revolutionär war. Da drücke ich dann auch gerne ein Auge zu (im Gegensatz dazu, wenn man sich bei modernen SyFy-Produktionen einfach nicht mehr Mühe gibt, bzw. so wenig Geld wie möglich investieren will). Insofern war das für mich schon mal kein Beinbruch. Zumal zwar die Aufnahmen des Krokodils an Land ziemlich kacke aussehen, sich die kurzen Aufnahmen unter Wasser aber auch heute noch – mit etwas gutem Willen – sehen lassen können (von der Nahaufnahme bei der Jagd auf Darwin abgesehen). Vor allem aber inhaltlich hatte es mir die Episode angetan. Grundsätzlich entspricht das Muster zwar so Asylum-Produktionen wie z.B. "Mega Shark vs. Giant Octopus" (der tatsächlich stark von "Grüße aus der Steinzeit" inspiriert wirkt), aber was das ultimative Schicksal des Tiers betrifft, geht man bei "SeaQuest" wesentlich ernster und sensibler an die Sache heran. Captain Bridger sieht, sehr zu seinem eigenen Missfallen, keine andere Möglichkeit, als das Tier zu töten – welches einfach für das aktuelle Ökosystem eine zu große Gefahr darstellt. Bis Dagwood dann die Idee hat, es vielmehr wieder im ewigen Eis einzufrieren, und damit eine zumindest ansatzweise humane Lösung für das Problem zu finden (wobei man dieses letztendlich nur an eine spätere Generation weitergibt). Wie man mit dieser ganzen Thematik umgeht, und das Krokodil eben nicht als Monster, sondern als Tier behandelt, gefiel mir sehr gut. Dementsprechend war auch der Moment, als man sie dann schließlich wieder im Eis einsperrt, eher traurig, als triumphal.

Episodenbild (c) 20th Century Fox Auch die anfänglichen Unterwasseraufnahmen hatten es mir angetan; von denen dürfte "SeaQuest" gern mehr liefern. Die Idee rund um das mit VR-Brille kombiniertem Laufband fand ich ebenfalls cool; das dürfte es im echten Leben ruhig auch geben. Die Dialoge waren teilweise ebenfalls gelungen, wobei ich vor allem das Gespräch zwischen Ford und Dagwood darüber, wie es uns bei den Menschen, die uns lieben "müssen", leichter fällt, unsere weniger charmanten Seiten zu zeigen, nett fand. Und die Locations waren ebenfalls wieder gut gewählt, wobei es mir vor allem die Strandaufnahmen angetan hatten. Abzüge gibt es allerdings, neben der nicht mehr zeitgemäßen CGI, für das extrem klischeehafte Ende (das "Grüße aus der Steinzeit" dann doch wieder in den Bereich der trashigeren Monster-B-Movies rückt), sowie die Nebenhandlung rund um Commander Fords zerrüttete Familienverhältnisse. Einerseits, da ich diese doch nur eher mäßig interessant fand, vor allem aber, weil das alles doch extrem klischeehaft war, in überaus vorhersehbaren Bahnen verlief, und zuletzt in einem kitschigen "Friede Freude Eierkuchen"-Ende mündete (dass Fords Bruder zuvor einen Kollegen und Freund anwies, eine Bombe zu platzieren, ist z.B. auf einmal vergeben und vergessen). Das war halt leider alles absolut 08/15.

Fazit: Ich habe ein Herz für Monsterkrokodil-Filme – weshalb "Grüße aus der Steinzeit" grundsätzlich schon mal genau auf meiner Wellenlänge lag. Leider machte die CGI, die sich leider überhaupt nicht gut gehalten hat, und mittlerweile doch eher peinlich aussieht, einiges von dieser Freude ebenso zunichte, wie der extrem klischeehafte Ausgang, sowie die doch eher mäßig interessante Nebenstory rund um Fords Familienangelegenheiten. Die Idee des aus dem ewigen Eis befreiten Urzeitmonsters gefiel mir aber ebenso sehr, wie die Unterwasseraufnahmen, die Drehorte, generell die Inszenierung, einzelne gelungene Dialoge, sowie vor allem die Art und Weise, wie das Riesenkrokodil weniger als Monster denn vielmehr als Tier angesehen und behandelt wird. Wer es schafft, über die mittlerweile heillos veraltete CGI hinwegzusehen, findet somit in "Grüße aus der Steinzeit" eine weitere solide "SeaQuest"-Episode vor.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1994 Universal Television)




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