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SeaQuest DSV - 1x20: Endlose Geduld Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Universal

Originaltitel: Such Great Patience
Episodennummer: 1x20
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 08. Mai 1994
Erstausstrahlung D: 10. September 1994
Drehbuch: David Kemper
Regie: Bryan Spicer
Hauptdarsteller: Roy Scheider als Captain Nathan Bridger, Stephanie Beacham als Dr. Kristin Westphalen, Stacy Haiduk als Lt. Cmdr. Katherine Hitchcock, Don Franklin als Commander Jonathan Ford, Jonathan Brandis als Lucas Wolenczak, John D'Aquino als Lt. Benjamin Krieg, Royce D. Applegate als Chief Manilow Crocker, Ted Raimi als Lt. j.g. Timothy O'Neill, Marco Sanchez als Sensor Chief Miguel Ortiz.
Gastdarsteller: Kent McCord als Commander Scott Keller, Dustin Nguyen als Chief William Shan, Jesse Doran als General Thomas, Karyn Malchus als Alien, William Morgan Sheppard als The Professor u.a.


Kurzinhalt: Die SeaQuest fährt zu einem Tiefseegraben, um diesen zu untersuchen. Kurz nachdem sie dort eintreffen kommt es zu einem schweren Erdbeben – und auf einmal löst sich aus dem Meeresboden ein künstliches Konstrukt, bei dem es sich um ein außerirdisches Schiff zu handeln scheint. Captain Bridger lässt sofort eine Kommunikationssperre verhängen, und ein Großteil der Crew wird zwecks Geheimhaltung daraufhin evakuiert. Im Gegenzug kommt der Astronaut Commander Scott Keller an Bord, der für den ersten Kontakt mit außerirdischen Objekten – und potentiell auch Wesen – ausgebildet wurde. So ist es dann auch er, der das Expeditionsteam zum fremden Schiff anführt. Begleitet wird er dabei von Lieutenant Krieg, der das Ereignis für die Nachwelt einfangen soll, Lt. O'Neill – als Kommunikationsexperten – sowie Chief Crocker, der für die Sicherheit der Expedition verantwortlich ist. Das Team kommt, nach ihrer Ankunft auf dem fremden Schiff, aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das ist jedoch noch gar nichts im Vergleich zu dem, was sie erwartet, als sie einige Bereiche hinter sich gelassen haben – und plötzlich einem leibhaftigen Außerirdischen gegenüber zu stehen scheinen…

Review: Episodenbild (c) 20th Century Fox Der Inhalt der Folge straft den Titel erfreulicherweise insofern Lügen, als ich keine "Endlose Geduld" brauchte, sondern vielmehr von Anfang an von der hier erzählten Geschichte fasziniert war. "SeaQuest" nutzt hier das Setting der Serie und die darin liegenden Möglichkeiten aus, um sich mit der Frage zu befassen, wie wir wohl dereinst reagieren werden, falls wir je auf einen unwiderlegbaren Beweis stoßen sollten, nicht die einzige (wenn überhaupt!) Intelligenz im Universum zu sein. Für eine SF-Serie ist die Thematik insofern eher ungewöhnlich, als bei den meisten eben diese Erkenntnis schon in der Vergangenheit liegt (siehe "Star Trek"), oder aber diese eine Bedrohung darstellen, die es gilt, zurückzuschlagen ("Stargate", um nur ein Beispiel von vielen zu nennen). "SeaQuest" ist (war) aber eben zwar in der Zukunft angesiedelt, jedoch nicht im Weltall, sondern vielmehr in den Tiefen des Meeres. Dies erlaubt es den Machern, mit "Endlose Geduld" hier nun eine Geschichte zu erzählen, wo die Besatzung der SeaQuest als erste Menschen einen unwiderlegbaren Beweis für die Existenz außerirdischen – intelligenten – Lebens finden. Das Ergebnis zählt für mich zu den Sternstunden der Serie.

Von Anfang an verströmt "Endlose Geduld" jenen "sense of wonder", der maßgeblich dafür verantwortlich ist, dass ich mich einst so sehr in das Science Fiction-Gerne verliebte – und der heutzutage leider nur mehr allzu selten bedient wird. Angefangen von der ersten, erstaunten Reaktion, über die wundersamen Sets, die überraschende Begegnung der dritten Art, bis hin zum wunderschönen, optimistischen Finale, wo Bridger beschließt, den Fund vor dem Militär geheim zu halten, und auch die betreffenden Crewmitglieder diesem Entschluss zustimmen. Sowie natürlich der Nachricht bzw. Einladung ins All, in der Hoffnung, dass es diesen deutlich früher gelingen wird, diese zu empfangen, und darauf zu reagieren. Vom ganzen, optimistisch-neugierigen Grundton her fand ich die Episode einfach nur wunderbar. Sehr schön fand ich aber darüber hinaus, dass in den unterschiedlichen Reaktionen der Crew mehrere mögliche Reaktionen auf einen solchen Fund abgebildet werden. Angefangen bei O'Neill, der ob dieser Entdeckung in eine Glaubenskrise schlittert, über den für einen Sicherheitschef doch eher zögerlich bis fast schon ängstlichen Crocker (was jedoch insofern wieder zu ihm passt, als er in seiner Funktion ja in erster Linie nach Bedrohungen Ausschau halten muss; und die fortschrittliche Technologie der Aliens halt auch bedeutet, dass man sich, wären sie feindlich gesinnt, wohl kaum vernünftig gegen sie wehren könnte) bis hin zum enthusiastischen Lt. Krieg, der seit er ein Kind ist auf so eine Begegnung gehofft hat. Eine Neugier und Begeisterung, die er mit Lucas teilt, und die von Bridger und Westphalen zwar grundsätzlich auch geteilt wird – für diese ist die Erkenntnis, nicht allein im All zu sein, aber schon nochmal eine gewichtigere Geschichte, da sie Zeit ihres Lebens damit wohl nicht mehr gerechnet hatten.

Episodenbild (c) 20th Century Fox Unterstützt wird der "sense of wonder", wie zuvor schon kurz erwähnt, zudem von den wundervollen Sets und Trickaufnahmen. Klar sieht man diesen sowohl das damalige Budget als auch ihr Alter mittlerweile an, mir gefiel aber das, was man hier mit den damals zur Verfügung stehenden, verhältnismäßig geringen Möglichkeiten herausgeholt hat, ausgesprochen gut – wobei es mir vor allem die Aufnahme des zentralen Korridors angetan hatte. Aber auch Design und Umsetzung der Aliens gefiel mir. Sehr interessant dann auch die Offenbarung, dass es sich nur um eine Art Hologramm handelte, da der echte Außerirdische schon vor Jahrhunderten verstorben ist – und sein Bewusstsein zuvor ins Schiff übertragen hat? Wie am Ende generell einige Fragen offen bleiben. Ich verstehe jeden, der meint, Autor David Kemper hätte es sich hier zu leicht gemacht, in diesem speziellen Fall konnte ich es aber insofern entschuldigen, als es letztendlich nur konsequent ist, dass die – technologisch trotz allem noch rückständigen – Menschen nicht alles gleich sofort durchschauen, und somit noch einige Fragen und Mysterien offen bleiben. Die CGI-Effekte gefielen mir ebenfalls wieder gut, und John Debneys Musik erwähne ich ja ohnehin jede Woche lobend. Macht zusammen die bisher beste Folge der Serie!

Fazit: "Endlose Geduld" ist eine großartige Episode, und zugleich ein Paradebeispiel für jene Science Fiction-Unterhaltung, die mich bereits als Kind in dieses Genre verlieben ließ. Die Neugier aufs Unbekannte, der "sense of wonder", der wundervoll-optimistische Grundton am Ende... einfach nur wunderbar. Darüber hinaus gefiel mir, wie man sich hier mit der Frage auseinandersetzt, wie die Menschheit wohl darauf reagieren würde, wenn eines Tages ein unwiderlegbarer Beweis für intelligentes Leben im Universum (außer der Menschheit; so man uns überhaupt dazu zählen will) gefunden werden sollte – am Beispiel des Mikrokosmos der SeaQuest, wo zwar viele fasziniert-begeistert reagieren, einige aber doch auch etwas Zeit brauchen, um diese Erkenntnis zu verdauen. Und auch die ganze Umsetzung, angefangen von den Sets des außerirdischen Schiffes, die CGI-Szenen, das Alien an sich, als auch (wie eh immer) John Debneys Musik hatten es mir angetan. Lediglich ein paar Kleinigkeiten (so hätte sich die Sternenkonstellation in der Million Jahre, die vergangen ist, mittlerweile doch verändert) sowie die wieder ein bisschen albernen Darwin-Szenen trübten meine Freude geringfügig. Davon abgesehen fand ich "Endlose Geduld" aber faszinierend – oder, wie es Dr. Westphalen ausdrückt: außergewöhnlich.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1994 Universal Television)




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