Originaltitel: The Stinger Episodennummer: 1x16 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 20 Februar 1994 Erstausstrahlung D: 13. August 1994 Drehbuch: John J. Sakmar, David J. Burke & Patrick Hasburgh Regie: Jonathan Sanger Hauptdarsteller:
Roy Scheider als Captain Nathan Bridger,
Stephanie Beacham als Dr. Kristin Westphalen,
Stacy Haiduk als Lt. Cmdr. Katherine Hitchcock,
Don Franklin als Commander Jonathan Ford,
Jonathan Brandis als Lucas Wolenczak,
John D'Aquino als Lt. Benjamin Krieg,
Royce D. Applegate als Chief Manilow Crocker,
Ted Raimi als Lt. j.g. Timothy O'Neill,
Marco Sanchez als Sensor Chief Miguel Ortiz.
Gastdarsteller:
Dennis Lipscomb als Tucker,
Matt Landers als Dinato,
Denis Arndt als Navy Quartermaster Bickle,
Mimi Lieber als Kellogg,
Jack Blessing als Gaye,
Jonathan Nichols als Tom Green,
Anthony Powers als Tom Riley,
Ryan Alosio als Assistant,
Richard Herd als Admiral Noyce u.a.
Kurzinhalt:
Lucas Wolenczak und Lt. Commander Katherine Hitchcock haben ein schnelles Unterwasserfahrzeug – das, je nachdem wen der beiden man fragt, entweder Stinger oder Gazelle heißt – entwickelt. Bei der Testfahrt, mit Lucas als Piloten (während Hitchchock und Bridger diesen von einem anderen U-Boot aus überwachen – kommt es jedoch zu einem Zwischenfall. Lucas glaubt, nur in Turbulenzen geraten zu sein, vielmehr wurde der Prototyp jedoch von etwas getroffen. Lucas steigt daraufhin an die Oberfläche, wo er von einem Mann in einem kleinen Schlauchboot gefunden und an Strand gezogen wird. Der Prototyp ist indes verschwunden. Der Verdacht liegt nahe, dass er von der Konkurrenzfirma gestohlen wurden – dessen Firmenchef Enzo Dinato in der Vergangenheit schon mal mit der einen oder anderen zwielichtigen Aktion aufgefallen ist. Zwar gelingt es, dessen Werkstatt ausfindig zu machen und ihn festzunehmen, doch der Stinger/die Gazelle wurde vollständig zerlegt. Nun bleiben Lucas und Hitchcock nur vierundzwanzig Stunden Zeit, um einen Ersatz-Prototypen zusammenzubauen. Beim Rennen tritt Lucas dann schließlich just gegen jenen Mann an, der ihn aus dem Meer gerettet hat, und dessen Design ebenfalls von Dinato gestohlen wurde…
Review:
Ich lasse in meinen Reviews ja immer wieder mit 80er-Nostalgie aufhorchen. Und tatsächlich schaue ich mir die Serienklassiker der Dekade auch heuer immer noch gerne an. Eines vermisse ich allerdings nicht: Die Vorschau auf das, was in der Episode dann gleich kommen wird. So sehr die in den 80ern auch ein typischer Begleiter – gerade auch der Universal-Serien – gewesen sein mögen, und ich den Grund dahinter (das Interesse des Zuschauers sofort wecken) verstehen kann, ist es mir heutzutage doch lieber, eine Folge möglichst unvorbereitet zu sehen, und die Geschichte sich einfach vor mir ausbreiten zu lassen (weshalb die entsprechenden Einlagen bei meinen Re-Watch alter Serien auch konsequent übersprungen werden). Was das mit "SeaQuest" zu tun hat? Nun, "Turbulenzen" war die erste Folge der Serie (zumindest nach dem Blu-Ray-Release; ich hab' keine Ahnung mehr, wie das damals im Fernsehen war), das mit einer eben solchen Episodenvorschau aufwartet. Zugegebenermaßen schön 80s (wobei "SeaQuest" ja eigentlich schon aus den 90ern stammt) – aber halt leider ein Fall von Nostalgie, über den ich mich nicht wirklich gefreut habe.
Was aber natürlich nicht wirklich was mit der Folge an sich zu tun hat. Die fand ich wieder halbwegs ok. Wobei sie doch ein paar Haken schlägt bzw. Umwege einschlägt. Gerade auch alles rund um den Diebstahl des Stingers. Man könnte glauben, Dinato wäre der große Widersacher des es zum Showdown dann zu schlagen gilt – stattdessen wird er nach etwas mehr als der Hälfte der Laufzeit verhaftet. Danach geht es darum, den Stinger binnen weniger Stunden wieder aufzubauen, und am Rennen teilzunehmen. Bei diesem hat man sich dann schließlich statt einem glücklichen vielmehr fürs "Rocky"-Ende entschieden, mit Lucas als zwar moralischen, aber nicht tatsächlichem Sieger. Wobei mir auch gut gefiel, dass man mit dem "Träumer" einen freundlichen Konkurrenten hatte, den es auszustechen galt. Etwas aufgesetzt und unpassend fand ich allerdings die Auflösung am Ende, dass Bridger den Konstruktionsfehler erkannt hatte, und ihnen nichts gesagt hat. Ganz ehrlich: So ein Wettbewerb ist nicht die richtige Gelegenheit, um den Untergebenen eine Lektion zu erteilen. An Stelle von Lucas und Katherine wäre ich auf den Captain jedenfalls ordentlich sauer. Zumal er ihnen dabei zusieht, wie sie 24 Stunden durchschuften um den Stinger von Grund auf neu zu bauen. Und überhaupt, zuerst meint er noch, dass sie das Rennen unbedingt gewinnen müssen, weil sonst die ganzen Ausgaben umsonst gewesen wären, und dann verhindert er mit seinem Schweigen den Sieg? Das ist unlogisch. Eher trashig fand ich auch dieses Elektro-Jo-Jo, dass einer von Donatos Handlangern im Einsatz hat. Die CGI-Effekte waren soweit ok und meines Erachtens auch wieder besser als letzte Woche, wo diese ordentlich abfielen, lassen aber natürlich ihr Alter mittlerweile recht deutlich erkennen, und kommen auch nicht an die diesbezüglich noch sehr ordentliche Arbeit aus z.B. dem Pilotfilm heran. Dafür gefiel mir Don Davis Musik wieder gut (wenn ich auch John Debneys Arbeit noch die Spur besser fand), die Location für die kurze Aufnahme auf dem Strand fand ich ebenfalls gut gewählt, und mit dem Stinger (den dieser Name sollte sich innerhalb der Serie letztendlich durchsetzen; sorry, Katherine!) stellt man hier ein cooles neues Mini-Uboot vor, dass uns im weiteren Verlauf der Serie noch öfter begegnen wird.
Fazit:
Mit "Turbulenzen" haben wir eine weitere durchschnittliche "SeaQuest"-Episode vor uns. Grundsätzlich fand ich die Story ja schon ganz nett, und gab es mit der wieder gelungenen Musik, der netten Aufnahme vom Strand, dem packenden Rennen am Ende, sowie dessen Ausgang, durchaus ein paar positive Aspekte zu vermelden. Schön fand ich zudem, dass der Gegner im Rennen kein klassischer Bösewicht, sondern vielmehr ein freundlicher Forscher- und Ingenieurs-Kollege war. Kritisch sehe ich dafür den Diebstahlplot, der irgendwie auch viel zu früh – und unspektakulär – aufgelöst wurde, und daher doch etwas überflüssig wirkt. Auch auf die Episodenvorschau zu Beginn hätte ich lieber verzichtet – so sehr ich 80s-Serien auch liebe, aber dieses Stilmittel vermisse ich nicht. Vor allem aber hat mich der Twist rund um Nathan Bridger gestört. Dass dieser, nur um Lucas und Katherine eine Lektion zu erteilen, sie auf den Fehler nicht hinweist – und sie damit auch die ganze Nacht umsonst schuften lässt – ließ die Figur in einem alles andere als freundlichen und/oder zuvorkommenden Licht erscheinen. Und das alles nur für einen (blöden) Abschlussgag. Das war's aus meiner Sicht nicht wert.