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Discovery - 2x05: Die Heiligen der Unvollkommenheit Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Netflix

Originaltitel: Saints of Imperfection
Episodennummer: 2x05
Bewertung:
Erstausstahlung USA: 14. Februar 2019 (CBS)
Erstausstahlung D: 15. Februar 2019 (Netflix)
Drehbuch: Kirsten Beyer
Regie: David Barrett
Hauptdarsteller: Sonequa Martin-Green als Michael Burnham, Doug Jones als Saru, Anthony Rapp als Paul Stamets, Mary Wiseman als Sylvia Tilly, Shazad Latif als Ash Tyler, Wilson Cruz als Hugh Culber, Christopher Pike als Christopher Pike,
Gastdarsteller: Michelle Yeoh als Philippa Georgiou, Jayne Brook als Katrina Cornwell, Alan van Sprang als Leland, Rachael Ancheril als Nhan, Bahia Watson als May Ahearn, Hannah Cheesman als Lt. Cmdr. Airiam, Emily Coutts als Lt. Keyla Detmer, Patrick Kwok-Choon als Lt. Gen Rhys, Oyin Oladejo als Lt. Joann Owosekun, Ronnie Rowe Jr. als Lt. R.A. Bryce, Julianne Grossman als Discovery Computer u.a.


Kurzinhalt: Die U.S.S. Discovery verfolgt Spocks Shuttle. Es gelingt ihnen, dieses an Bord zu bringen, doch statt Spock stellt sich der Passagier vielmehr als Imperator Georgiou heraus. Kurz darauf nimmt Leland von Sektion 31 mit Captain Pike Kontakt auf, und ersucht darum, dass dieser seine Agentin wieder ziehen lässt. Damit solch ein Missverständnis in Zukunft nicht mehr vorkommt, wird zudem Ash als Liaison auf die Discovery entsendet. Währenddessen erwacht Tilly nach ihrem Transport innerhalb des Sporennetzwerks. Sie erfährt, dass sie von May dorthin gebracht wurde, da sie ihre Hilfe brauchen: Seit einiger Zeit wird das Netzwerk nämlich von einem Monster bedroht, dass dieses langsam von innen heraus quasi zerfrisst. Da dieses offenbar von der Discovery kam, soll Tilly ihnen dabei helfen, einen Weg zu finden, es aus dem Netzwerk zu entfernen. Kurz darauf wagt die Discovery einen verzweifelten Rettungsversuch, um Tilly aus dem Sporennetzwerk zu befreien: Das Schiff führt einen halben Sporensprung aus, woraufhin Teile der Discovery im Netzwerk feststecken. Als sich Burnham und Stamets ins Netzwerk begeben, um nach Tilly zu suchen, und man danach auf der Suche nach dem Monster die Kräfte vereint, machen sie im Hinblick auf dessen Identität eine überraschende Entdeckung…

Denkwürdige Zitate: "Damn it, where is everybody?"
"Maybe they died trying to save you."
(Sehr aufmunternd, May!)

Review: Episodenbild (c) Netflix Mit "Die Heiligen der Unvollkommenheit" setzt sich die Achterbahnfahrt von "Discovery" weiter fort. Vor allem vom Einstieg war ich alles andere als angetan – denn entweder habe ich alles rund um Sektion 31 bislang völlig falsch verstanden, oder aber die "Discovery"-Macher – oder, was zugegebenermaßen wahrscheinlicher ist, es schert sie schlicht und ergreifend einen Dreck. Bitte korrigiert mich, wenn ihr meint, ich läge falsch, aber bei DS9 gewann ich den Eindruck, dass es sich bei Sektion 31 um einen im verborgenen arbeitenden Geheimbund an Offizieren handeln würde, die – ohne Genehmigung von offiziellen Kanäle – zum Schutze der Föderation tun, was ihrer meiner Meinung nach dafür getan werden muss. Sprich: Die Organisation existiert offiziell nicht, und selbst ihr Name ist nur den wenigsten bekannt. Hier hingegen wird Sektion 31 vielmehr als spezieller, aber nichtsdestotrotz offizieller Arm des Sternenflottengeheimdienstes, der auch allen etwas sagt; sowohl Burnham als auch Pike. Ja selbst ihre ganz speziellen schwarzen Abzeichen werden sofort erkannt! Man mag mich nun wieder einen starren, unflexiblen Kontinuitätsritter nennen, aber – die Art und Weise, wie Sektion 31 hier uminterpretiert wird, hat mir überhaupt nicht gefallen.

Quasi als Entschädigung wird den alteingesessenen "Star Trek"-Fans als Kontinuitätsknochen eine Referenz auf Cestus III hingeworfen, aber auch das ergibt leider keinen Sinn – da der Konflikt zwischen den Menschen und den Gorn (weil ich nehme an, genau auf die bezog sich Pikes "Krokodil"-Kommentar) erst Jahre später ausbrach. Das wirkt in etwa so wie wenn jemand der mit Science Fiction nichts am Hut hat einem "Star Trek"-Fan eine Freude machen will – und diesem einen Millennium Falken kauft (an diese Stelle bitte einen Hirnklatsch-Smiley hindenken, danke). Immerhin, mit dem Schwenk auf Tilly im Sporennetzwerk dreht die Episode dann kurzzeitig echt auf. Ich fand das toll umgesetzt, hier wurde der "sense of wonder" beschworen, und mit der Kooperation von so zwei grundverschiedenen Völkern auch wieder einmal der Geist von "Star Trek" zelebriert. Leider aber stellt sich dieser Ausflug letztendlich "nur" als Mittel zum Zweck heraus, damit die "Discovery"-Macher einen Fehler aus der ersten Staffel nachträglich korrigieren können. Hugh Culbers Tod wurde dort ja – unter anderem auch von mir – heftig kritisiert. Da hatte es "Star Trek" nach über fünfzig Jahren seines Bestehens endlich geschafft, uns ein homosexuelles Paar zu präsentieren, und dann tappte man in die "bury your gays"-Falle. Die Verantwortlichen reagierten auf dem Shitstorm mit der Versicherung, dass die Geschichte von Culber und Stamets noch nicht fertig erzählt sei, und "Die Heiligen der Unvollkommenheit" gibt ihnen nun rückwirkend recht – aber, ganz ehrlich: Wer denen abkauft, dass das damals schon genau so geplant war, glaubt auch noch an den Weihnachtsmann. Jedenfalls fand ich es sehr schade, dass sich diese Tilly-zentrierte Mission letztendlich völlig von ihr wegschob, und all das eigentlich nur Mittel zum Zweck war, um Culber wieder zurückzuholen.

Episodenbild (c) Netflix Generell ging der Episode sobald Culber auftauchte irgendwie die Luft aus. Klar, wie hier letztendlich beide Seiten daran arbeiten, um sich gegenseitig zu helfen, war schon schön. Und wurscht, wie konstruiert es war, bin ich durchaus froh darüber, Culber wieder zurück zu haben. Aber die Episode versuchte an dieser Stelle so verkrampft wie verzweifelt, ein Gefühl der Dringlichkeit zu erzeugen, mit den ganzen verzweifelten Hilfsmaßnahmen des Sektion 31-Schiffes, damit die Discovery länger im Sporennetzwerk feststecken kann, nur damit diese Spannung sobald man ins Maschinendeck schwenkte wieder wirkungslos verpuffte. Es war mit der Zeit schon fast unfreiwillig komisch, wie oft Pike meint, sie müssten die Rettungsmission jetzt dann endlich mal beenden, länger könne man nicht mehr warten, Burnham meint "Ja, gleich", es gibt ein (nicht selten auch emotional aufgeladenes) längeres Gespräch, dann hat jemand eine Idee, wie man die Frist doch noch strecken kann – und der ganze Zyklus ging wieder von vorn los. Das war mit der Zeit irgendwie nur noch lächerlich. Ach ja, und apropos lächerlich: So sehr ich pathetische Reden auch schätze, aber jene von Pike wirkte in diesem Fall völlig aufgesetzt. Ich mein, so groß und/oder wichtig war die Mission dann auch wieder nicht, als ob es so eine ID4-würdige Rede gebraucht hätte. Auch das wirkte übertrieben und dadurch deplatziert (man stelle sich vor, Kirk hätte bei jeder einzelnen Rettungsmission auch so ein Trara gemacht). Und so schlägt das Pendel leider insgesamt, trotz einzelner positiver Elemente (nicht zuletzt Tilly, sowie die beeindruckende Optik) wieder zugunsten der Schwächen aus.

Fazit: Und ich dachte, die Art und Weise, wie Spock in "Star Trek III" von den Toten zurückgeholt wurde, wäre weit hergeholt gewesen! Dabei war das im Vergleich zu Culbers Rettung ja noch gar nichts. Ich bin jedenfalls davon überzeugt: Das war keineswegs von Anfang an so geplant, sondern eine Reaktion auf die Enttäuschung der Fans auf diese tragische Wendung, und vor allem auch den "bury your gays"-Vorwurf. Und auch wenn ich das grundsätzlich positiv finde, und es durchaus ins Bild der zweiten Staffel passt – im Sinne von Fehler erkennen und daran arbeiten, diese zu verbessern – wäre es halt noch besser gewesen, es wäre von vorn herein nicht notwendig gewesen. Jedenfalls fand ich schade, dass Tillys vermeintliche Rettungsmission des Sporennetzwerk in weiterer Folge völlig in den Hintergrund rückt, und dies alles letztendlich nur Mittel zum Zweck war, um Culber zurückzuholen. Extrem kritisch sehe ich auch die Neuinterpretation von "Sektion 31" von einem streng geheimen, im Verborgenen arbeitenden Geheimbund hin zu einem offiziellen Strang des Sternenflottengeheimdienstes. Und die Cestus III-Referenz fällt wieder mal in die Kategorie "gewollt, aber nicht gekonnt". Und Pikes Rede wirkte aufgesetzt und in diesem Kontext auch überdramatisiert. Bleibt zu hoffen, dass nun, wo der "Culber"-Fehltritt behoben wurde, endlich wieder das Rätsel rund um Spock und die Signale in den Mittelpunkt rückt.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 Netflix)




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