Kurzinhalt:
Nach dem Erstschlag ihrer Vorhut beginnt nun die große Invasion durch die Yuuzhan Vong. Erster Schauplatz des Krieges ist der an der Randzone gelegene Planet Artorias, der von der Invasionsstreitmacht überfallen wird. Dabei wird auch die Herrscherfamilie getrennt. König Caled – von dem der Rest der Familie glaubt, er wäre der ersten Angriffswelle zum Opfer gefallen – führt den Widerstand auf Artorias an. Seine Frau Nina sowie ihre gemeinsame Tochter Kaye werden von den Yuuzhan Vong gefangen genommen .Doch vor allem Kaye denkt nicht daran, sich einfach so geschlagen zu geben, und den Yuuzhan Vong kampflos zu unterwerfen. Vielmehr stellt sie sich auf deren Schiff dem Anführer entgegen, und führt einen erfolgreichen Befreiungskampf an Bord des Raumschiffs an. Ihren Bruder, Finn Galfridian, verschlug es indes an die Jedi-Akademie auf Yavin IV, wo Luke Skywalker damit beginnt, ihn zum Jedi auszubilden. Doch dafür muss Finn seinen Zorn überwinden…
Review:
Zu Beginn der Planungsphase rund um die "New Jedi Order"-Reihe stand im Raum, diese als Comics umzusetzen – ehe man beschloss, daher eine mehrteilige Romanserie zu machen. Dennoch wollte man auch eine parallele Comicserie umsetzen, um auch diesen Markt mit NJO-Material zu versorgen. Neben dem Chewie-Gedenkroman ist die "Invasion"-Reihe das hauptsächliche (und einzige) Ergebnis dieser Überlegungen. Bestehend aus siebzehn Einzelcomics, die in weiterer Folge in drei Sammelbänden zusammengefasst wurden, erzählt die Reihe – wie der Titel bereits verrät – die Geschichte der Invasion der Yuuzhan Vong, und knüpft damit inhaltlich an den ersten Roman "Die Abtrünnigen" an. Nun war ich von diesem ja alles anderes als begeistert, und auch von "Chewbacca" eher enttäuscht. Umso überraschter war ich, dass mir "Angriff der Yuuzhan Vong" doch tatsächlich sehr gut gefallen konnte. Ich habe ja noch achtzehn Romane vor mir, denen es vielleicht eher gelingen wird, mich zu überzeugen, aber nach diesem ersten Beispiel könnte ich mir fast vorstellen, dass die erste Intuition, die Geschichte als Comicreihe umzusetzen, gar nicht mal so falsch gewesen sein könnte. Die Story ist ja doch sehr actionreich, mit ihren ganzen Kämpfen, und bietet sich somit für ein optisches Medium – wie eben Comics – durchaus an. Die Geschichte war jedenfalls flott erzählt, kurzweilig und abwechslungsreich, und konnte mich damit wesentlich mehr ansprechen, als "Die Abtrünnigen". Und auch die künstlerische Gestaltung hatte es mir wirklich angetan. Ein paar Haken gibt es aber natürlich dennoch: Während sich die Romanreihe, trotz einiger neuer und Neben-Figuren in erster Linie auf die altbekannten Helden konzentriert, haben diese in "Invasion" nur unterstützenden Charakter. Sie schauen ab und an vorbei, und vor allem Jaina und Jacen kommen größere Rollen zu, letztendlich steht mit der Königsfamilie aber in erster Linie eine neue Figurenriege im Mittelpunkt, mit der den Leser bislang halt nicht wirklich etwas verbindet. Seltsam fand ich zudem, dass Han am Ende von "Die Abtrünnigen" ja schon einzusehen schien, dass Anakin keine andere Wahl hatte, als Chewie zurückzulassen – hier aber auf seinen Sohn nach wie vor sauer zu sein scheint. Und zugegebenermaßen ist die hier erzählte Story jetzt nicht unbedingt komplex. Insgesamt fand ich aber zumindest "Angriff der Yuuzhan Vong" mal spannender, unterhaltsamer und insgesamt besser als den ersten Band der eigentlichen NJO-Reihe, "Die Abtrünnigen".
Fazit:
Vielleicht liegt's zumindest teilweise daran, dass ich mir nach meinem Missmut mit "Die Abtrünnigen" von der die NJO-Bücher (kurzzeitig) begleitenden Comicreihe "Invasion" nicht mehr besonders viel erwartet habe, aber "Angriff der Yuuzhan Vong" hat mich doch positiv überrascht. Wer weiß, vielleicht wäre der Saga mit einer Comic-Umsetzung ja doch besser gedient gewesen? Ich fand die actionreiche Handlung hier jedenfalls sehr packend umgesetzt, und die künstlerische Gestaltung über jeden Zweifel erhaben. Abstriche gibt es hingegen dafür, dass Luke, Leia, Han & Co. doch eher nur Nebenrollen einnehmen, und – auch wenn es Jaina, Jacen, Anakin und Lowie etwas besser ergeht – in erster Linie die Abenteuer der bislang unbekannten Herrscherfamilie von Artorias im Mittelpunkt stehen. Zudem meinte ich, Han hätte seinen Zorn auf Anakin am Ende von "Die Abtrünnigen" schon überwunden. Und zugegebenermaßen darf man sich was Komplexität und Tiefe der Handlung betrifft auch nicht zu viel erwarten. Insgesamt war das aber ein gelungener Einstieg in die – nach Sammelbänden gezählt – leider nur dreiteilige "Invasion"-Reihe.
