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Discovery - 2x04: Der Charonspfennig Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Netflix

Originaltitel: An Obol for Charon
Episodennummer: 2x04
Bewertung:
Erstausstahlung USA: 07. Februar 2019 (CBS)
Erstausstahlung D: 08. Februar 2019 (Netflix)
Drehbuch: Alan McElroy & Andrew Colville
Regie: Lee Rose
Hauptdarsteller: Sonequa Martin-Green als Michael Burnham, Doug Jones als Saru, Anthony Rapp als Paul Stamets, Mary Wiseman als Sylvia Tilly, Christopher Pike als Christopher Pike,
Gastdarsteller: Tig Notaro als Jett Reno, Rebecca Romijn als "Number One", Rachael Ancheril als Nhan, Bahia Watson als May Ahearn, Hannah Cheesman als Lt. Cmdr. Airiam, Emily Coutts als Lt. Keyla Detmer, Patrick Kwok-Choon als Lt. Gen Rhys, Oyin Oladejo als Lt. Joann Owosekun, Ronnie Rowe Jr. als Lt. R.A. Bryce, Raven Dauda als Dr. Tracy Pollard, David Benjamin Tomlinson als Linus, Julianne Grossman als Discovery Computer u.a.


Kurzinhalt: Von Nummer Eins erhält Captain Pike die Daten von Spocks Shuttle. Nun gilt es, seiner Warpspur zu folgen. Dann jedoch fällt die U.S.S. Discovery aus dem Warp, und sieht sich einer Sphäre gegenüber, die in Kürze zu kollabieren droht. Das Schiff wird in einem Stasisfeld festgehalten. Gelingt es nicht, dieses auszuschalten, droht die Discovery zusammen mit der Sphäre vernichtet zu werden. Zudem kommt es aufgrund von Emissionen der Sphäre zunehmend zu Fehlfunktionen an Bord des Schiffes. Noch schlimmere Auswirkungen haben diese jedoch auf Saru, lösen sie doch jenen biologischen Prozess der Kelpianer aus, der unweigerlich zu ihrem Tod führt. Trotz dieser erschütternden Diagnose setzt Saru seinen Dienst fort – und ist sich schließlich sicher, dass die Sphäre ihnen keinen Schaden zufügen, sondern vielmehr ein großes Geschenk machen will. Nun muss Captain Pike entscheiden, ob er der Einschätzung seines angeschlagenen Co-Captains folgt. Im Maschinenraum ist indes der Spore aufgrund der Fehlfunktionen die Flucht gelungen, woraufhin sie sich neuerlich mit Tilly vereinte. Nun versucht Paul Stamets – mit Hilfe der Ingenieurin Jett Reno – einen Weg zu finden, um mit "May" in Kontakt zu treten…

Denkwürdige Zitate: "Was she this bossy as a kid?"
"On Vulcan, we call it 'persistent'."
(Das klingt auf jeden Fall positiver, ja.)

Review: Episodenbild (c) Netflix "Der Charonspfennig" bringt uns nun – nachdem uns Captain Pike ja in der ersten Folge der zweiten Staffel seine Aufwartung machte, und Spock wohl in den nächsten Episoden ebenfalls zu sehen sein wird – den ersten Auftritt der neuen "Nummer Eins". Ich vermute mal sehr stark, dass wir von ihr im weiteren Verlauf von Season 2 noch mehr sehen werden, weil für die zwei Minuten hätten sie wohl kaum eine genrebekannte Darstellerin wie Rebecca Romjin (aka die erste Mystique aus dem "X-Men"-Filmen) gecastet. Mein erster Eindruck fiel zwar mal grundsätzlich durchaus positiv aus, allerdings war ihr Auftritt hier erstmal noch viel zu kurz, als das ich mir schon ein Urteil bilden könnte. Nach dieser anfänglichen Szene, die relativ für sich steht (und wo mich der Erklärungsversuch, warum die Hologrammtechnologie in weiterer Folge wieder eingestampft wurde, nicht wirklich überzeugen konnte), teilt sich "Der Charonspfennig" dann in vier parallel verlaufende Handlungsstränge, von denen zwei an die früheren Episoden direkt anknüpfen. Im Großen und Ganzen kamen bei mir alle vier ähnlich und insgesamt durchaus gut bei mir an – bei genauerer Betrachtung zeigen sich dann allerdings doch leichte Abstufungen.

Am besten fand ich alles rund um die Sphäre, welche die Discovery aus dem Warp zieht. Einerseits bot man mit dieser wieder mal ein nettes Mysterium, und zudem am Ende auch einen netten "sense of wonder", als sich ihr – alles andere als feindlich gesinntes – Ziel offenbart. Das fand ich ausgesprochen schön. So ziemlich das einzige Manko hier war die Szene zu Beginn, in der der Universalübersetzer verrückt spielt. Zwar war das grundsätzlich mal eine nette und originelle Idee, leider aber war mir unklar, warum die eben diesen nicht einfach abdrehen, und sich in Föderationsstandard – also englisch – unterhalten. Ansonsten fand ich aber alles rund um diese Sphäre klasse – insbesondere dann eben das Ende. Zumal dieser Handlungsstrang auch wieder ein paar optisch imposante Szenen bot. Auch die Story rund um "May" kam bei mir überwiegend gut an. Jett Reno, die wohl über kurz oder lang die Chefingenieurin der Discovery werden wird, mischt die bekannte, harmonische Dynamik zwischen Stamets und Tilly ordentlich auf, und bringt Schwung in die Handlung. Schön fand ich auch, dass man hier also nun endlich versucht, mit der rasch wachsenden Spore in Kontakt zu treten. Die Szene mit dem Implantat war zudem wirklich wunderbar (wie Paul versucht sie abzulenken, die Bowie-Referenz, sowie generell die arme Tilly), der Drogenrausch herrlich creepy umgesetzt, und mit der plötzlich verschwundenen Tilly fährt man zudem einen effektiven Cliffhanger auf. Anfänglich gibt es zudem noch eine nette Umweltthematik, mit dem "schädlichen" Warpantrieb und dem vermeintlich so sauberen Sporentriebwerk – und die Offenbarung, dass die Verwendung des Antriebs dem Sporennetzwerk schadet, war wohl schon der erste Schritt für die Erklärung, warum man von diesem in weiterer Folge bei "Star Trek" nichts mehr hörte (wobei mir das aktuell als Grund noch zu schwach wäre, als dass es erklären würde, warum die Voyager in der Extremsituation in der sie sich befand nicht eine Ausnahme machte). Der dritte Handlungsstrang dreht sich rund um die Suche nach Mr. Spock, wobei man hier erstmal noch keine großen Fortschritte macht. Sie dient in erster Linie dazu, der Geschichte rund um die Sphäre eine Deadline und damit Spannung zu verleihen.

Episodenbild (c) Netflix Herzstück von "Der Charonspfennig" ist jedoch ohnehin alles rund um Sarus Erkrankung. Leider ist diese auch jene Storyline, der ich am ambivalentesten gegenüberstehe. Auf der einen Seite waren die Szenen zwischen Michael und Saru sehr schön, durchaus emotional, und von beiden sehr gut gespielt. Schön auch die direkte Referenz auf Sarus "Short Trek"-Episode. Und die Offenbarung am Ende – die auch bedeutet, dass die Kelpianer eine Lüge leben – war zweifellos ebenfalls interessant. Allerdings leidet der Handlungsstrang etwas darunter, dass man Sarus Ableben nie so recht in Betracht zieht – bzw. wäre es eine Hammer-Wendung und ordentliche Überraschung gewesen, wenn er echt gestorben wäre. Danach hätte ich "Discovery" wohl fast alles zugetraut. Insofern ist das halt schon ein wenig schade; vor allem auch, weil man sich zuvor so sehr bemühte, den Zuschauer davon zu überzeugen, dass Saru sterben wird. Vor allem aber fan dich nicht, dass sich die Serie jene emotionalen Szenen, die sich hier jetzt zwischen Michael und Saru abspielen, wirklich verdient und gut darauf hingearbeitet hat. Klar war ihr gegenseitiger Respekt in den Episoden davor ebenso bemerkbar, wie eine gewisse Wertschätzung füreinander. Aber als beste Freunde, ja gar Familie, hätte ich die beiden bislang eigentlich nicht gesehen. Ich mein, das war ja teilweise auf dramatischer und emotionaler getrimmt als selbst der Abschied zwischen Kirk und Spock in "Der Zorn des Khan"! Vielleicht, wenn man sich in der ersten Staffel mehr auf die Beziehung zwischen ihnen fokussiert und die ohnehin ineffektive Ash-Romanze ausgespart hätte. So fand ich aber halt, dass die Episode eine tiefe Verbindung zwischen beiden behauptet, die ich bislang in dieser Intensität nicht wahrgenommen hätte.

Fazit: Nach dem sowohl qualitativen als auch narrativen Rückfall auf die erste Staffel (Stichwort Klingonen) letzte Woche kehrte man mit "Der Charonspfennig" wieder aufs bislang dominierende, ansprechend hohe Niveau von Season 2 zurück. Vor allem die Story rund um die Sphäre hatte es mir dabei angetan – das war wieder einmal "Star Trek" in Reinkultur. Auch alles rund um Stamets, Tilly und Reno im Maschinenraum war nett, und bot einerseits ein paar amüsante Momente, eine nette Hommage auf David Bowie, sowie einen effektiven Cliffhanger. Alles rund um Spock ist hier erstmal nur sehr zweckmäßig; die Suche nach ihm dient in erster Linie dazu, um der Story eine gewisse Dringlichkeit zu verleihen. Herzstück ist aber zweifellos alles rund um Sarus Krankheit – und eben die kam bei mir etwas durchwachsen an. Rein oberflächlich betrachtet und nicht näher hinterfragt waren die Szenen teilweise sehr emotional – vor allem natürlich der Abschied zwischen Saru und Michael in seinem Quartier. Und auch die Offenbarung am Ende war durchaus faszinierend. Leider aber litt die Geschichte einerseits darunter, dass ich an Sarus Tod – so sehr sich die Episode auch bemühte – nie wirklich glaubte. Vor allem aber habe ich die Freundschaft/Verbindung zwischen den beiden im bisherigen Verlauf der Serie als nicht ganz so stark und tief empfunden, als sie hier auf einmal dargestellt wird. Aus meiner Sicht hätte man das besser vorbereiten und vor allem in der ersten Staffel viel stärker thematisieren und darstellen müssen – statt wertvolle Laufzeit auf die ineffektive Liebesgeschichte mit Ash zu verschwenden. Aus meiner Sicht eine Fehleinschätzung, unter der "Der Charonspfennig" nun doch ein wenig litt.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 Netflix)




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