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Star Wars: Crisis at Crystal Reef Drucken E-Mail
Die letzte große Bewährungsprobe der jungen Jedi-Ritter Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 27 Januar 2019
 
Titel: "Crisis at Crystal Reef"
Bewertung:
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
Übersetzung: -
Umfang: 198 Seiten
Verlag: Del Rey (E)
Veröffentlicht: Dezember 1998 (E)
ISBN: 978-0-425-16519-1
Buch kaufen: Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Verzweifelt kämpft Anja Gallandro gegen ihre Drogensucht an, doch die Entzugserscheinungen werden von Tag zu Tag schlimmer. Schließlich sieht sie keinen anderen Weg, als sich direkt an die Quelle zu begeben: Sie stiehlt Zekks Schiff, die Rock Dragen, und fliegt mit ihr nach Kessel, um sich eine Dosis des Andris-Gewürz zu besorgen. Dort angekommen stößt sie auf den Schmuggler Lilmit, von dem sie schließlich erfährt, dass Czethros – der Anja belogen und ausgenutzt hat – rund um den Vergnügungspark Crystal Reef auf Mon Calamari riesige Mengen Andris gebunkert haben soll. Doch in der Zwischenzeit haben Jacen, Jaina, Tenel Ka, Lowie und Zekk die Abwesenheit von Anja – und natürlich auch der Rock Dragon – bemerkt. Nach einem Abstecher auf Kessel ziehen Jacen, Tenel Ka und Zekk weiter, und tatsächlich gelingt es ihnen, Anja auf Mon Calamari abzufangen. Gemeinsam versucht man, die Andris-Vorräte auf Kessel zu vernichten und Czethros – und damit der Schwarzen Sonne – einen schweren finanziellen Schlag zuzufügen. Währenddessen müssen Jaina und Lowbacca, die auf Kessel zurückgeblieben sind, die mittlerweile von Nien Nunb geführten Gewürzminen vor einem Angriff von Czethros verteidigen, der diese übernehmen will – was lediglich den ersten Schritt in einem ausgeklügelten Plan darstellt, um die Neue Republik in die Knie zu zwingen…

Review: "Crisis at Crystal Reef" ist der letzte Teil der "Young Jedi Knights"-Reihe; und so, wie das Ganze endet – mündet die Geschichte doch in einer extrem einfallslosen Kopie der Medaillenzeremonie am Ende von "Eine neue Hoffnung" (manchen mag das gefallen haben, ich fand das zu aufgesetzt) – würde ich behaupten, dass dies Anderson und Moesta im Vorfeld schon bewusst war. Meine Hoffnung, sie würden dies dafür nutzen, meinen zuletzt vorgebrachten Kritikpunkt an mangelnden Status Quo-Veränderungen zu entkräften und im Hinblick auf die beiden nun schon seit Ewigkeiten dahinschwelenden Romanzen zwischen Jacen und Tenel Ka sowie Jaina und Zekk endlich mit dem Herumlavieren aufzuhören, wurde aber leider nicht erfüllt. Zwar hat die Reihe den Zweck, uns die Figuren – und dabei insbesondere die beiden Solo-Zwillinge – näher vorzustellen, durchaus erfüllt, letztendlich denke ich aber, dass es mehr als ausreicht, die ersten sechs (nach wie vor über Ebay und/oder den Amazon Marketplace gut und zu vertretbaren Preisen erhältlichen) Bände gelesen zu haben, und den Rest dann auszulassen. Weil auch wenn die Geschichten relativ kurzweilig und halbwegs ok waren, erfuhr man da letztendlich nicht mehr wirklich etwas Neues. Zudem wurde – auch bei "Crisis at Crystal Reef" wieder – zwischendurch immer wieder mal deutlich, an welche Hauptzielgruppe sich die Reihe richtet. Und das nicht nur aufgrund der Wahl der Protagonisten. Man nehme nur jene Szene, wo sich Nien Nunb saudämlich anstellen darf, während der Leser bereits vermutet, dass es sich bei der unerwarteten Lieferung um eine Falle handelt. Solche Stellen vermittelten mir unweigerlich den Eindruck, rein nur dafür da zu sein, dass sich die noch jungen Leser über das Erfolgserlebnis freuen dürfen, etwas durchschaut zu haben, was den – erwachsenen – Helden nicht bewusst war. Nien Nunb dabei wie einen Volltrottel dastehen und aussehen zu lassen, nimmt das Autorenduo dafür leider scheinbar nur allzu gern in Kauf.

Kritisch sehe ich – gerade angesichts der Hauptzielgruppe – auch die Art und Weise, wie man mit Anjas Drogensucht umgeht. Klar, im echten Leben stehen natürlich keine Jedi-Heiler zur Verfügung, um einem zu helfen, und zugegebenermaßen machen Anderson und Moesta schon deutlich, dass Drogen bzw. die aus ihnen resultierende Sucht nichts Positives sind. Letztendlich gelang es Anja aber für meinen Geschmack – eben aufgrund der Hilfe einer Jedi-Heilerin – etwas zu schnell, sich von ihrer Andris-Sucht zu befreien. Verharmlosung wäre hier wohl ein zu starker Ausdruck, aber wirklich geschmeckt hat mir diese Umsetzung nicht unbedingt. Das mit dem Seeungeheuer hat mich zudem etwas zu stark an die ganz ähnlich gelagerte Mission auf Tenel Kas Heimatplaneten aus "Lichtschwerter" erinnert. Und dass sich die Spannung bei "Crisis on Crystal Reef" zudem wieder einmal sehr in Grenzen gehalten hat, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen. Zumal mir die Bedrohung durch Czethros – der mit ein paar kleineren, koordinierten Aktionen tatsächlich die gesamte Neue Republik in die Knie zwingen will? – auch viel zu überzogen und unplausibel war. Immerhin, der Besuch der beiden Welten – Kessel und Mon Calamari – war grundsätzlich nicht uninteressant. Gelangweilt habe ich mich auch bei "Crisis on Crystal Reef" größtenteils wieder nicht. Es gab schon einzelne nette Momente. Und vor allem das kurze Kapitel rund um Luke Skywalker und seine kurze Gedanken war nett. Klar, dass er dort meint, Obi-Wan hätte nie die Erfüllung seiner Träume miterlebt, ist wieder mal ein derartiger Fehler, dass man sich fragt, ob Anderson und Moesta bei der Original-Trilogie nicht aufgepasst haben (Hallo? Machtgeist?!?!). Aber grundsätzlich war dieses kurze Kapitel sehr schön geschrieben, und zählte für mich (abseits dieser dummen Bemerkung) zu den Highlights aus der Reihe. Tatsächlich fand ich's sogar so gelungen, dass ich wünschte, man hätte eben dieses quasi als Epilog ans Ende des Romans gestellt, und sich dafür die Medaillenzeremonie gespart. Aber ja, sei's drum.

Fazit: Ich würde zwar nicht so weit gehen, zu behaupten, dass ich es bereue, die "Young Jedi Knights"-Reihe gelesen zu haben. Als essentiell würde ich jedoch – maximal! – nur die ersten sechs Bände der Reihe ansehen. Den Rest kann man aus meiner Sicht getrost auslassen, ohne Wichtiges zu verpassen; was nicht zuletzt auch daran liegt, dass sich dort, abseits von Zekks Rehabilitation (die aber halt eigentlich schon am Ende von "Angriff auf Yavin 4" angedeutet wurde) am Status Quo eigentlich nichts mehr verändert. Was nicht heißt, dass die nachfolgenden Abenteuer nicht auch ihre Momente hatten, und ganz kurzweilig waren – was auch wieder für "Crisis at Crystal Reef" gilt. Letztendlich war mir das aber alles zu banal. Der abschließende Teil der Reihe leidet darüber hinaus an einem schwachen Bösewicht, einer übertrieben dargestellten (und doch eher unglaubwürdigen) Bedrohung, sowie einem Finale, das auf mich extrem aufgesetzt wirkte. Als Pluspunkt stellt sich – abseits eines doofen Irrtums des Autorenduos – in erster Linie ein kurzes Kapitel aus der Sicht von Luke Skywalker heraus (das für mich auch der perfekte Abschluss der Reihe gewesen wäre). Zudem fand ich es ganz nett, auf Kessel und Mon Calamari vorbeizuschauen. Und zumindest gelangweilt habe ich mich auch hier wieder nicht. Insgesamt ist das aber halt ein doch eher verhaltenes Lob für den recht durchschnittlichen Abschluss einer überwiegend belanglosen Reihe.

Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel





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