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Daredevil - 3x09: Offenbarungen Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix

Originaltitel: Revelations
Episodennummer: 3x09
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 19. Oktober 2018 (Netflix)
Drehbuch: Erik Oleson & Sam Ernst
Regie: Jennifer Lynch
Hauptdarsteller: Charlie Cox als Matt Murdock/Daredevil, Deborah Ann Woll als Karen Page, Elden Henson als Foggy Nelson, Joanne Whalley als Maggie Grace, Jay Ali als Ray Nadeem, Wilson Bethel als Benjamin Poindexter, Vincent D'Onofrio als Wilson Fisk.
Gastdarsteller: Peter McRobbie als Father Paul Lantom, Amy Rutberg als Marci Stahl, Kate Udall als SAC Tammy Hattley, Joe Jones als Felix Manning, John Patrick Hayden als Jack Murdock, Andrew Sensenig als Agent Winn, Annabella Sciorra als Rosalie Carbone, Deirdre O'Connell als Anna Nelson, Michael Mulheren als Edward Nelson, Peter Halpin als Theo Nelson, Sunita Deshpande als Seema Nadeem, Noah Huq als Sami Nadeem, Kelly McAndrew als Shelby, Isabella Pisacane als Young Maggie Grace, Macaulee Rusnak Casaday als Ingrid, Ammie Montas als Ellen, John Francis McNamara als Timmy Nelson, Anne Carney als Jeanie Nelson, Ezra Knight als John Hammer, Ned Van Zandt als Everett Starr, Cori Dioquino als Sophia Carter, Stephen Axelrod als Latimer Zyl, Kelsey Schmitt als Allison Hattley, Keet Davis als Mark u.a.


Kurzinhalt: Aufgrund seines außerordentlich guten Gehörs hat Matt aufgeschnappt, wie Schwester Grace zu Gott betet – und sich dabei als seine Mutter offenbarte. Er flieht daraufhin aus der Kirche, um Pater Lanthom zur Rede zu stellen. Nachdem sie die beiden im Streit trennen, begibt sich Matt ins ehemalige Boxstudio seines Vaters, um mit dieser Offenbarung fertig zu werden. Karen ist indes nach ihrer Begegnung mit Fisk dabei, die Flucht anzutreten, bevor dieser ihr etwas antun kann. Zuerst verabschiedet sie sich von Foggy, dann sucht sie nach Matt, findet jedoch bei der Kirche nur Grace an. Diese beichtet ihr, was sie zuvor nur Gott anvertraut hat, und bietet ihr in der Kirche Zuflucht an. So hofft sie zumindest einen Teil ihrer Schuld gegenüber Matt abtragen zu können. Agent Nadeem wendet sich indes mit seinen Beweisen gegen Fisk an seine Vorgesetzte – nicht wissend, dass diese ebenfalls auf seiner Payroll steht. Währenddessen geht Wilson Fisks Masterplan in die entscheidende Phase…

Review: Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix Zu Beginn der Episode wird in einer kurzen Rückblende (der sich später dann, wenn sie Karen aus ihrem Leben erzählt, weitere anschließen) die Vorgeschichte von Schwester Grace, die sich in ihrer Beichte an Gott am Ende der letzten Folge als Matts Mutter offenbarte, aufgerollt. So sehen wir hier, wie sie Matts Vater kennen- und lieben lernte. Mehr noch als das hatte es mir aber die später gezeigte postnatale Depression angetan – eine Thematik, der man sich (im Vergleich zu den ständigen daddy issues, um nur ein Beispiel zu nennen) im Unterhaltungsbereich aus meiner Sicht viel zu selten widmet. Umso bedauerlicher, dass es auch hier letztendlich bei einem kurzen Nebengedanken bleibt. Wie es generell halt schon sehr bequem (freundlich ausgedrückt für "konstruiert") wirkt, dass sich mit Karens Besuch bei Grace für diese die perfekte Gelegenheit ergibt, um sich dem Zuschauer gegenüber zu erklären. Insgesamt fand ich die Flashbacks soweit aber ganz nett. Weniger anfangen konnte ich mit Matts gesamter Reaktion auf die Offenbarung, angefangen bei seinem Besuch bei Pater Lanthom, den er mindestens so sehr verantwortlich zu machen scheint wie Grace selbst, bis hin zu den ganzen Szenen, wo er zuerst seinen Vater sieht und hört, und später Wilson Fisk. Ich sehe solchen Momenten immer eher skeptisch gegenüber, da das auf mich meist ziemlich verkrampft wirkt – da es ja nur dazu da ist, um den inneren Konflikt zu externalisieren. Zumal ich die Zwiegespräche halt teilweise auch eher unfreiwillig komisch fand ("...because she knows we got the devil inside us.").

Die Story rund um Agent Nadeem litt wiederum einerseits daran, dass mir die Figur nach wie vor herzlich egal ist, vor allem aber, dass ich den Plottwist rund um seine Chefin kommen sah. Vermutet hab ich es nun schon länger, aber spätestens als er hier seine Marke und seine Waffe hinlegt war nun mal klar, was passieren wird. Die nachfolgende Entwicklung dieses Handlungsstrangs hatte zwar insofern einen gewissen Reiz, als es eine nicht uninteressante – und durchaus originelle – Idee ist, das FBI quasi als Wilson Fisks privaten Schlägertrupp agieren zu lassen. Leider aber bin ich mir nicht sicher, wie glaubwürdig ich das halten soll. Für mich wirkte jedenfalls auch das etwas zu verkrampft, da man damit deutlich machen will, dass Hell's Kitchen Daredevil braucht, um sie von Fisk zu befreien – da sonst niemand mehr da ist, der sich ihm in den Weg stellt. Den moralischen Konflikt zu Beginn der zweiten Staffel (als er auf den Punisher trifft), wo man die Rechtmäßigkeit seines Handelns hinterfragte, lag mir da weitaus mehr. Apropos unplausibel: Zwei Episoden zuvor hieß es noch, Dex' Einspruch würde wohl erst in rund sechs Monaten Früchte zeigen, und jetzt ist er quasi über Nacht wieder im Dienst. Zwar lässt sich wohl auch dies mit Fisks Kontrolle über das FBI erklären, dennoch ging mir auch das irgendwie zu schnell (und war halt im Vergleich zu "Nachwirkungen" widersprüchlich). Doch auch wenn ich mir zugegebenermaßen nicht sicher bin, wie glaubwürdig ich das alles finden soll, und man es Matt hier zu leicht macht, sein Vigilanten-Dasein zu rechtfertigen, hatte die Szene, wo Fisk bei den anderen Unterweltbossen mit seinem FBI-Trupp im Schlepptau auftaucht, schon ihren Reiz. Und vor allem das Dilemma, vor dem Matt am Ende steht hatte es mir angetan: Bleibt er im Hotelzimmer und wartet auf Fisk, oder zieht er los, um Karen zu retten? Insgesamt war ich von "Offenbarungen" aber leider wieder weniger angetan.

Fazit: Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix "Offenbarungen" fand ich leider doch eher mittelmäßig. Die Rückblenden zu Grace' Vorgeschichte waren zwar soweit nett, wirkten aber doch auch eher überflüssig. Sehr konstruiert fand ich auch, dass gerade jetzt Karen bei ihr vorbeischaut, und Grace so die Gelegenheit gibt, sich dem Zuschauer zu erklären. Auch bei der Frage, wie glaubwürdig ich es finden soll, dass Fisk das ganze FBI auf seiner Seite hat – und als seine persönliche Schlägertruppe einsetzt – bin ich mir unschlüssig. Vor allem aber macht man es damit aus meiner Sicht Matt zu leicht, seine Rächer-Identität zu legitimieren. Auch das mit Dex' Berufung ging mir entschieden zu schnell – hieß es doch erst zwei Folgen zuvor, er solle sich auf eine sechsmonatige Wartezeit einstellen. Von Szenen, wo sich Figuren andere Charaktere einbilden, damit sie ihre inneren Gedanken nach außen tragen können, halte ich auch nicht so viel. Und der vermeintliche Twist rund um Nadeems Chefin war so offensichtlich, dass ich die aufkommende, dramatische Musik in der Szene eher unfreiwillig komisch fand. Dass die Episode trotz all dieser Kritikpunkte nicht schwächer abschneidet liegt in erster Linie daran, dass ich mich bei ihr zumindest nicht gelangweilt habe. Trotzdem, zu meinem Favoriten unter den "Daredevil"-Staffeln wird die dritte (und letzte) wohl eher nicht mehr werden.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2018 Marvel/Netflix)




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