Star Wars: Allianz der Vergessenen |
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Eine neue Bedrohung wirft ihre Schatten voraus
Kategorie:
Literatur & Comics -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Sonntag, 02 Dezember 2018
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Titel: |
"Allianz der Vergessenen" |
Originaltitel: |
"Diversity Alliance" |
Bewertung: |
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Autoren: |
Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta |
Übersetzung: |
Manfred Weinland |
Umfang: |
211 Seiten |
Verlag: |
VGS (D), Del Rey (E) |
Veröffentlicht: |
August 1998 (D), April 1997 (E) |
ISBN: |
978-3-802-52549-3 |
Buch kaufen: |
Taschenbuch (D), Taschenbuch (E) |
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Kurzinhalt:
Bornan Thul, der Vater des sich auf Yavin IV in Ausbildung zum Jedi-Ritter befindlichen Raynar, ist nach wie vor verschollen. Damit zumindest ihr Sohn in Sicherheit ist, bittet Raynars Mutter Luke Skywalker darum, ihn zur Handelsflotte der Familie zu bringen. Doch aufgrund eines Verräters in ihren Reihen kommt es dann zu einem Angriff auf eben diese. Jacen, Jaina, Lowie und Tenel Ka ist klar, dass ihr Kamerad erst dann in Sicherheit sein wird, wenn die Hintergründe dieser Verschwörung aufgedeckt wurden. Sie begeben sich an Bornans letzten bekannten Aufenthaltsort, dem Planeten Kuar. Dort treffen sie nicht nur auf Lowbaccas totgeglaubte Freundin Raabakyysh, sondern auch auf Hinweise einer neuen Bedrohung für die Neue Republik: Die Allianz der Vergessenen. Währenddessen beginnt ihr alter Freund Zekk seine Karriere als Kopfgeldjäger. Sein erster Auftrag führt ihn nach Gammalin – und in die Hände von Boba Fett…
Review:
Nachdem mir der Einstieg in den zweiten, fünfteiligen Zyklus der "Young Jedi Knights"-Reihe ja eigentlich ganz gut gefallen konnte, geht es mir "Allianz der Vergessenen" doch deutlich bergab. Auf der einen Seite ist da die neue Bedrohung durch die titelspendende (im Deutschen übrigens recht seltsam benannte – ich lese seit "Die Tümmer von Alderaan" ja die englischen Romane, da die deutschen Veröffentlichungen vom VGS-Verlag nur schweineteuer gebraucht zu erhalten sind, und "Diversity Alliance" mit "Allianz der Vergessenen" zu übersetzen finde ich dann doch recht eigenwillig) Allianz wenig überzeugend und/oder ansprechend. Wenn sich die zur Zeit des Imperiums formiert und der Rebellenallianz angeschlossen hätte, von mir aus. Aber der Imperator ist seit mittlerweile 20 Jahren tot, und die Neue Republik ein Hort der Gleichberechtigung verschiedenster Völker. Aus meiner Sicht erhebt sich diese neue Allianz somit viel zu spät, und kann ich weder ihre Motivation noch ihre Ziele nachvollziehen. Auf mich hat es den Eindruck, dass das Autorenduo hier auf den in den späten 90ern oftmals behaupteten Zug des umgekehrten Rassismus aufgesprungen ist (siehe auch "Stirb langsam – Jetzt erst recht", das den gleichen Vorwurf erhebt). Auf mich wirkte es jedenfalls sehr seltsam. Sehr kritisch sehe ich auch alles rund um Raaba. Momentan wirkt das auf mich wie eine Wiederholung des Zekk-Plots, der ja auch ein alter Freund der jungen Jedi-Ritter war, der sich den "Bösen" anschloss. Hier wirkt "Allianz der Vergessenen" auf mich teilweise wie eine hängengebliebene Schallplatte (liebe allfällige junge LeserInnen, wenn ihr nicht wisst, was ich damit meine, fragt eure Eltern). Vor allem aber fand ich den Plot nicht sonderlich interessant, und hatte insgesamt nicht den Eindruck, dass sich die Geschichte hier merklich weiterbewegt. Möglicherweise wären auch für diesen Handlungsstrang ursprünglich wieder sechs Romane geplant gewesen, ehe auf "nur" fünf heruntergekürzt wurde, aber selbst das erscheint mir aktuell zu viel. Überraschenderweise hat mir alles rund um Zekk am besten gefallen. Bisher konnte ich mit der Figur meist ja nicht viel anfangen, aber sein Abenteuer als junger Kopfgeldjäger ist nicht uninteressant. Und vor allem die Begegnung mit Boba Fett, der seinem jungen Konkurrenten mit Respekt begegnet, fand ich sehr nett. Insgesamt wirkte "Allianz der Vergessenen" für mich aber doch eher wie ein Lückenfüller.
Fazit:
Irgendwie hatte ich bei "Allianz der Vergessenen" nicht wirklich den Eindruck, dass die Geschichte rund um die titelspendende neue Bedrohung hier einen großen, wesentlichen Schritt nach vorn macht. Zumal ich ihre Motivation halt auch so überhaupt nicht nachvollziehen kann, und die entsprechende Bewegung mindestens 20 Jahre zu spät kommt – sind doch die Tage des fremdenfeindlichen, außerirdisches Leben als minderwertig betrachtenden und dieses unterdrückenden Imperiums längst gezählt. Wieso also jetzt gegen die Neue Republik bzw. alle Menschen generell losschlagen? Kapier' ich nicht (soll man vermutlich auch nicht, aber es schadet halt auch nicht, wenn man die Motivation von Bösewichten zumindest verstehen – wenn auch nicht zwingend nachvollziehen und/oder teilen – kann). Alles rund um Raaba wirkt zudem wie eine Wiederholung der Zekk-Story aus dem ersten Zyklus. Und generell fand ich die Story rund um Jaina, Jacen, Lowie und Tenel Ka wenig interessant. Verbleibt die Story rund um Zekk als einziges Highlight, und die konnte mir tatsächlich erstaunlich gut gefallen. Davon abgesehen hat mich "Allianz der Vergessenen" aber doch eher gelangweilt – erwies sich so aber immerhin als adäquate Bettlektüre/Einschlafhilfe.
Bewertung:
2/5 Punkten
Christian Siegel
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