Mit: James Caan, Mandy Patinkin, Terence Stamp, Kevyn Major Howard, Leslie Bevis, Peter Jason u.a.
Kurzinhalt:
Im Jahr 1988 landen außerirdische Flüchtlinge auf der Erde. Nach drei Jahren in Quarantäne beginnt man nun langsam, sie in die Gesellschaft zu integrieren. Während eines nächtlichen Einsatzes verliert der knallharte L.A.-Cop Matthew Sykes seinen Partner, als dieser von einem der sogenannten Neuankömmlinge, der scheinbar unter Drogeneinfluss stand, ermordet wird. Als der Polizeichef tags darauf einen freiwilligen sucht, der den ersten Polizisten der Neuankömmlinge als Partner nimmt, meldet sich Sykes dennoch freiwillig – nicht etwa, weil er so ein guter Mensch ist, sondern weil ihm bewusst ist, dass er die Hilfe von einem der Außerirdischen benötigen wird, um den Mord an seinem ehemaligen Partner aufzuklären. Trotz anfänglicher Antipathie, vor allem von Matthews Seite aus, kommen sich er und Sam "George" Francisco langsam näher. Gemeinsam versuchen sie den Ursprung jener neuartigen Droge aufzudecken, der den Aliens ungeahnte Kräfte verleiht – und sie zu einer Bedrohung für die gesamte Menschheit machen könnte…
Review:
Ab Mitte der 80er gewann das Buddy-Movie-Genre zunehmend an Popularität. Dieses läuft im Großen und Ganzen immer nach dem gleichen Konzept ab: Zwei Personen (oftmals, aber nicht zwingend, Cops), die auf den ersten Blick nicht viel miteinander gemeinsam haben, und sich anfänglich überhaupt nicht ausstehen können, müssen sich zusammenraufen, um eine Aufgabe zu erledigen – woraufhin zuerst zähneknirschend gegenseitiger Respekt entsteht, und zuletzt aufrichtige Freundschaft erwächst. Der Klassenprimus dieser Art von Film wird wohl auf immer und ewig "Lethal Weapon" bleiben, der ja auch zu den Vorreitern des Genres gehört. "Alien Nation" schlägt sich zwar grundsätzlich ebenfalls recht wacker, erweist sich jedoch als ziemlich einfallsloser und klischeehafter Genreeintrag, den wirklich nur der leise und leichte Science Fiction-Einschlag – da die Annäherung hier zwischen einem Menschen und einem Alien stattfindet (und selbst das war bei "Enemy Mine" bereits weitaus eindringlicher umgesetzt) – hervorstechen lässt. Davon abgesehen ist der Film aber leider sehr 08/15.
Was ja nicht grundsätzlich schlecht sein muss, und es im vorliegenden Fall auch nicht ist. "Spacecop L.A. 1991" profitiert dabei einerseits von der Ära, in der er entstanden ist. Wie ich nicht müde werde zu erwähnen, liebe ich nun mal den Stil der Filme der 80er (insbesondere deren zweiten Hälfte). Auch "Alien Nation" zeichnet sich eben dadurch wieder aus, angefangen vom Look über den Soundtrack bis hin zum Credits-Song. Aber auch die Idee, hier einen Menschen und einen Alien zusammenzustecken, weiß grundsätzlich zu gefallen. Klar ist die Analogie auf Immigranten, bzw. genau genommen eigentlich jedwede Art von Minderheiten, und dem ihnen entgegenschlagenden Rassismus, derart offensichtlich, dass man es wohl selbst dann nicht übersehen kann, wenn man es versucht. Aber die Grundaussage dahinter, die zu gegenseitigem Respekt und mehr Toleranz aufruft, kann ich halt letztendlich nur unterschreiben. Sehr schön ist zweifellos auch Sams Zitat zum Ende hin über die Menschheit. Auch da kann ich ihm nur voll und ganz recht geben. Generell sind Matthew und Sam bzw. James Caan und Mandy Patinkin ein gutes Gespann. Und vor allem die erste Hälfte hinweg ist "Spacecop L.A. 1991" noch überaus unterhaltsam. Leider aber wird, je länger der Film dauert, umso offensichtlicher, wie ausgelutscht die zentrale Verschwörung ist, welche die beiden hier aufdecken müssen. Wie es der Film leider generell an einem markanten Bösewicht vermissen lässt. Generell geht "Alien Nation" mit zunehmender Laufzeit ein bisschen die Puste aus, und beginnt sich doch etwas Langeweile einzuschleichen. Und vor allem der Showdown hat mich dann doch eher enttäuscht, empfand ich diesen doch als ziemlich unspektakulär. Vom doch sehr klischeehaften, typischen letzten Aufbäumen des vermeintlich toten Killers ganz zu schweigen. Und das Ende war halt auch komplett vorhersehbar. Insgesamt verspielt "Spacecop L.A. 1991" in weiterer Folge leider ein bisschen etwas – aber zum Glück nicht alles – an jenem Kredit, den er in der launig-gefälligen ersten halben Stunde aufbaut.
Fazit:
"Spacecop L.A. 1991" ist ein ziemlich durchschnittliches Buddy-Movie, dass jedoch von der netten Idee profitiert, statt zwei Menschen hier vielmehr einen Menschen mit einem Alien zusammenzustecken. Sam Francisco bzw. die Neuankömmlinge an sich sind dabei kaum verhohlene Analogien auf Immigranten, Minderheiten und/oder Außenseiter jeglicher Art, die sich im Alltag mit Rassismus konfrontiert sehen – und der Film damit, stärker noch als die meisten anderen Buddy-Movies, ein Plädoyer für Toleranz. Eben dies konnte mir sehr gut gefallen. Die erste Hälfte des Films ist zudem noch überaus unterhaltsam. Caan und Patinkin machen ihre Sache zudem gut, und spielen die sich langsam zwischen ihren Figuren entwickelnde Freundschaft sehr überzeugend. Und das typische 80s-Flair hatte es mir auch hier wieder angetan. Der Plot an sich ist allerdings doch sehr generisch und kaum interessant, der Showdown zudem recht unspektakulär und wenig mitreißend, und der Film insgesamt sehr 08/15 und dementsprechend auch vorhersehbar. Zu den besten Buddy-Movies der 80er/90er kann ich "Alien Nation" somit leider nicht zählen – einen gelungener Eintrag in dieses Subgenre ist er aber, nicht zuletzt aufgrund des sanften SF-Einschlags, durchaus.