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Der Blob Drucken E-Mail
Cooles, dem Original überlegenes Remake Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Mittwoch, 19 Dezember 2018
 
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Der Blob
Originaltitel: The Blob
Produktionsland/jahr: USA 1988
Bewertung:
Studio/Verleih: TriStar Pictures/Columbia TriStar Film
Regie: Chuck Russell
Produzenten: U.a. Jack H. Harris & Elliott Kastner
Drehbuch: Chuck Russell & Frank Darabont
Filmmusik: Michael Hoenig
Kamera: Mark Irwin
Schnitt: Tod Feuerman & Terry Stokes
Genre: Science Fiction/Komödie/Horror
Kinostart Deutschland: 20. Oktober 1988
Kinostart USA: 05. August 1988
Laufzeit: 95 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 18
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Shawnee Smith, Kevin Dillon, Donovan Leitch Jr., Jeffrey DeMunn, Candy Clark, Joe Seneca, Del Close, Paul McCrane, Sharon Spelman u.a.


Kurzinhalt: In der Nähe der kalifornischen Kleinstadt Arborville stürzt ein Meteorit ab, aus dem eine seltsame, gallertartige Masse hervortritt. Ein Obdachloser stolpert zufällig darüber, und wird vom Blob angegriffen. Als er auf die Straße stolpert, wird er von drei Jugendlichen aufgelesen und ins Krankenhaus gebracht. Doch der Blob wächst ständig weiter – bis er den Mann vollständig verschlungen und verzehrt hat. Auch der behandelnde Arzt wird vom Blob erwischt, ehe dieser die Flucht ergreift. Als kurz darauf die Polizei eintrifft, will niemand den Jugendlichen glauben, und halten vielmehr einen von ihnen für den Täter, und geben eine Fahndung aus. Meg und Brian versuchen daraufhin, mehr über den Blob herauszufinden, und begeben sich an die Absturzstelle. Diese ist mittlerweile von Wissenschaftlern umzingeln, die versuchen, ein schreckliches Geheimnis zu bewahren. Und um dies zu gewährleisten, ist ihnen jedes Mittel – inklusive der Auslöschung der Kleinstadt – recht…

Review: Szenenbild. Der Original "Blob" war zwar soweit ganz spaßig, litt bei mir u.a. aber darunter, dass ich mir angesichts des amüsanten Einstiegsliedes und dem nachfolgenden Film nicht sicher war, ob er nun ernst gemeint war (und genommen werden wollte), oder nicht. "Der Blob" macht hingegen von Anfang an keinen Hehl daraus, als Parodie/Komödie angelegt zu sein – macht jedoch zugleich was Spannung, Dramatik und insbesondere die Gore-Effekte betrifft, keine Kompromisse. Vor allem letztere stechen als für eine solche Komödie (zumindest aus Hollywood, und der damaligen Ära) doch eher ungewöhnlich heraus, sind sehr gut gemacht, und geben dem Film einen eigenen Reiz, der auch deutlich macht, dass dieser trotz aller amüsanter Momente in erster Linie für Erwachsene gedacht ist. Auch ein ganz bestimmter Twist hat mich beim ersten Mal eiskalt erwischt, weil das kam wirklich völlig unerwartet. Und auch danach gibt es noch den einen oder anderen Todesfall, der mich doch eher überrascht hat. Interessant ist zweifellos auch der Wandel, den der Film im Hinblick auf die Herkunft des Blobs vollzieht. Das Original war noch voll und ganz auf eine außerirdische Bedrohung als Analogie zur "roten Gefahr" aus Russland fokussiert; hier hingegen rückt die Angst vor – skrupelloser, ausufernder – Wissenschaft in den Mittelpunkt.

Vor allem aber ist "Der Blob" wirklich unterhaltsam, und schafft auf gelungene Art und Weise den Spagat zwischen Humor und Spannung. Schon allein der Einstieg macht das sehr schön deutlich. Nach der netten Einstellung mit der Sonne und der Erde (die für mich einen "2001"-Touch hatte) zeigt man uns die Kleinstadt, die wie ausgestorben wirkt – vermeintlich ein Vorbote dessen, was noch kommen wird. In Wahrheit sind sie aber eh nur alle beim gerade stattfindenden Football-Spiel. Oder nehmt später dann die amüsante Überblendung vom Blob zur Götterspeise. Überhaupt, der Blob. So wie die Gore-Effekte kann auch dessen Umsetzung voll und ganz überzeugen und gefallen. Was ebenfalls besticht, ist die – obwohl das Setting in den 50ern vermeintlich beibehalten wird (der Film schweigt sich über die genaue Epoche, in der er angesiedelt ist, aus) – typische 80er-Jahre-Inszenierung. Filme aus der Zeit haben einfach einen ganz eigenen Look (nun, zumindest die meisten), der auch von "Der Blob" wieder eingefangen wird (insbesondere in den Nachtszenen im Wald, mit dem Lichtschein, dem Nebel etc.). Zudem gelingt es Regisseur Chuck Russell (der u.a. auch "Nightmare 3", "Die Maske" und "Eraser" inszenierte) sehr gut, zwischendurch immer wieder für Spannung zu sorgen. Zumal nach dem einen oder anderen doch unerwarteten Todesfall der Eindruck entsteht, dass niemand in diesem Film sicher ist, und es jeden erwischen könnte. Klar, so überraschend "Der Blob" in Teilbereichen ist, so vorhersehbar ist er in anderen (wie z.B. dem Sprung über die Brücke). Einzelne Elemente (die Gore-Effekte -> "The Thing", die Szene in der Kanalisation -> "Aliens") scheinen recht eindeutig von anderen Filmen inspiriert worden zu sein. Schauspieltechnisch ist der Film zwar ok (vor allem die spätere "Saw"-Amanda Shawnee Smith und Kevin Dillon können durchaus überzeugen), Meisterleistungen sollte man sich aber halt keine erwarten. Im Mittelteil verliert sich der Film zudem doch ein wenig. Und das "Es ist noch nicht vorbei!"-Ende kann man zwar zu den parodistischen Elementen des Films zählen, war allerdings selbst damals schon enorm klischeehaft. Insgesamt ist "Der Blob" aber ein überaus launiges und unterhaltsames Remake.

Fazit: Szenenbild. Zwar war auch das Original soweit ok, dem Remake gelang es jedoch ungleich besser, mich (gut) zu unterhalten. Der komödiantisch-parodistische Aspekt ist hier wesentlich ausgeprägter, jedoch schafft es Chuck Russell, dass der Humor nie auf Kosten der Spannung geht. Zudem überrascht der Film mit dem einen oder anderen unerwarteten Todesfall, sowie den (sehr gut gemachten) Gore-Effekten, die ihm hierzulande auch eine FSK18-Wertung einbrachten. Der Blob ist zudem nach wie vor eine ungewöhnliche und zugleich überaus effektive Bedrohung, der zudem hier wirklich phantastisch umgesetzt wurde. Obwohl der Film in den 50ern angesiedelt scheint, ist er doch unverkennbar ein Film der 80er, angefangen von der Inszenierung, der ganzen Stimmung, bis hin zum Abschlusssong. Vor allem aber ist er auf der einen Seite dank zahlreicher humorvoller Momente sehr unterhaltsam, andererseits aber – insbesondere beim Finale – auch sehr spannend. Angesichts so manch unerwarteter Wendung stechen zwar die vorhersehbaren Elemente noch deutlicher (und negativer) heraus. Im Mittelteil bricht der Film leicht ein. Da und dort fühlt man sich an andere Filme erinnert. Und das Ende war halt schon sehr klischeehaft. Insgesamt ist Chuck Russell mit "Der Blob" aber ein tolles Remake gelungen, welches das Original in meinen Augen klar hinter sich lässt.

Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1988 TriStar Pictures)


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