Mit: Dorothy Stratten, Stephen Macht, Avery Schreiber, J.D. Hinton, Lionel Mark Smith, Tad Horino u.a.
Kurzinhalt:
Nach einer siebenjährigen Reise nähert sich der Polizeikreuzer Infinity endlich wieder der Heimat. Lange jedoch kann sich die sechsköpfige Crew, bestehend aus vier Männern, einem Außerirdischen, sowie der Roboter-Lady Galaxina, über die Rückkehr nicht freuen, werden sie doch sogleich auf die nächste Mission geschickt: Sie sollen nach Altar One fliegen und dort den Blue Star (hier bitte einen engelsgleichen Chor hinzudenken) – einen Edelstein mit großen, mystischen Kräften – an sich bringen. Da die Reise mehrere Jahre dauert, begeben sich alle – außer Galaxina – in Kälteschlafkammern. Galaxina nutzt die Reise, um sich menschlicher zu machen, und interne Verteidigungssysteme zu deaktivieren, die ihr körperliche Nähe zu Menschen unmöglich machen – hat sie sich doch in Sgt. Thor verliebt. Als sie Altar One – der als menschenfeindlich gilt – erreichen, erklärt sich Galaxina dann schließlich dazu bereit, statt der Crew nach draußen zu gehen und nach dem Blue Star (Chor!) zu suchen. Doch auch der Roboter-Fiesling Ordric hat es auf den Stein abgesehen…
Review:
Eigentlich wäre ich als großer Fan des SF-Genres ja genau die Zielgruppe dieser Parodie/Komödie. Und der Beginn ist ja tatsächlich noch phantastisch, überaus köstlich, und damit ungemein vielversprechend. Angefangen über den "Star Wars"-typischen (und witzig formulierten) Lauftext, über die wunderbaren, klassischen Modellaufnahmen des Raumschiffs (denen man das niedrige Budget zwar ansieht, die aber eben genau deshalb für mich großen Charme besitzen), bis hin zum zynisch-lustlosen Kommentar des Captains hab ich mich anfangs mit und über "Galaxina" noch köstlich amüsiert. Danach geht es auch durchaus noch ganz unterhaltsam weiter, mit so netten parodistischen Elementen wie der Verwendung des roten Alarm-Tons der klassischen "Star Trek"-Serie, sowie insbesondere der lustigen "2001"-Variante, als man die langsame Ankunft des Captains mit "Also sprach Zarathustra" hinterlegt. Und der vermeintlich bewusst langweilig inszenierte Weltraumkampf war auch noch ganz witzig.
Leider aber verliert sich "Galaxina" in weiterer Folge in einer Ansammlung beliebig und willkürlich zusammengestoppelter Seltsamkeiten, die im Belustigungs-Level bei mir sehr stark schwankend, und dabei leider überwiegend am unteren Rand der Skala operierten. Es beginnt mit der viel zu langen und ausgedehnten Dinner-Szene, die ich noch dazu als völligen humoristischen Rohrkrepierer empfand. Die Grundidee mit der einen Tablette, die als großes Festmahl zelebriert wird, hätte ja vielleicht noch ganz lustig sein können – aber nicht, wenn man es auf diese Weise minutenlang auswälzt. Auch die "Alien"-Chestbuster-Variante war leider ziemlich schwach und wenig amüsant (das hat "Spaceballs" ein paar Jahre später aber um soooo viel besser gemacht). Leider geht es in weiterer Folge in dieser Tonart weiter. Der Humor erschien mir bestenfalls bemüht, und schlimmstenfalls nur mehr behauptet. Einzelne Ideen, wie das Weltall-Bordell, das "menschliche" Restaurant, oder die "Harley-David-Son"-Anbeter mögen Potential besessen haben, die daraus resultierenden Gags wollten bei mir aber größtenteils nicht zünden, oder wurden zu sehr ausgedehnt. Enttäuschend fand ich zudem, dass die Titelheldin eigentlich erst zur Hälfte des Films langsam in Erscheinung zu treten beginnt, und abseits ihrer kurzen Mission (wo sie sich noch dazu gefangen nehmen und danach in bester "Jungfrau in Nöten"-Manier von der Crew retten lassen darf) nicht viel zu tun bekommt, außer sich in Thor zu verlieben – übrigens eine Romanze, die für mich ebenfalls nicht funktioniert hat. Einzelne gute Elemente gab es zwar auch dann noch – die Modelleffekte konnten mir den ganzen Film über sehr gut gefallen, der Planet war mit den verfälschten Farben optisch nett gemacht, und der Running Gag rund um den kirchlichen Chor bei jeder Erwähnung des Blue Star war so ziemlich das Einzige, was mich im weiteren Verlauf des Films noch zum Lachen bringen konnte – aber nach dem noch vielversprechenden Einstieg begann ich mich mit "Galaxina" in weiterer Folge leider zunehmend zu langweilen. Schade!
Fazit:
"Galaxina" hat mich teilweise an "Dark Star" erinnert – kann sich jedoch mit John Carpenters Erstling nicht einmal ansatzweise messen. Und dabei hat alles noch so gut begonnen, mit dem Einleitungstext, den charmant-billigen Modellaufnahmen, und einigen wirklich witzigen parodistischen Einfällen. In weiterer Folge verliert sich "Galaxina" aber leider in seiner "random weirdness", und offenbart sich generell als Aneinanderreihung mehr oder weniger gelungener Einzel-Sketches, denen es an einem klaren roten Faden fehlt. Das ist dann halt genau der Punkt, wo sich die Spreu vom Weizen trennt, denn die wirklich grandiosen Parodien wie "Spaceballs" funktionieren auch abseits der parodistischen Elemente und Gags, da sie über eine für sich genommen gelungene und interessante Story verfügen. Eben daran mangelt es "Galaxina". Erschwerend kommt nun noch hinzu, dass der Humor in weiterer Folge meinen Geschmack nur mehr sporadisch traf. Sehr enttäuscht war ich zudem, dass die Titelheldin lange Zeit im Schatten der restlichen Crew steht, erst ab dem Mittelteil so halbwegs zur Geltung kommt, und sich dann erst recht wieder retten lassen darf. Und das Finale war dann leider auch sehr schwach. Einzelne Gags waren zwar wirklich witzig und werden mir noch länger in Erinnerung bleiben. Insgesamt hat mich "Galaxina" aber leider doch ziemlich enttäuscht.