Mit: Arthur Hill, David Wayne, James Olson, Kate Reid, Paula Kelly, George Mitchell, Ramon Bieri, Kermit Murdock u.a.
Kurzinhalt:
In der Kleinstadt Piedmont, New Mexico, kamen fast alle Bewohner binnen kürzester Zeit und ohne erkennbaren Grund ums Leben. Einzig ein Baby sowie ein alter Mann überlebten den Massenexodus. Man befürchtet, dass ein außerirdischer Organismus, der über einen Satelliten auf die Erde gelangt ist, dafür verantwortlich sein könnte. Für genau so einen Fall wurde das Projekt Wildfire ins Leben gerufen: Ein streng geheimes, unterirdisches Labor, in dem Wissenschaftler unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen gefährliches biologisches Material untersuchen können. Eben damit werden Dr. Jeremy Stone, Dr. Charles Dutton, Dr. Mark Hall und Dr. Ruth Leavitt beauftragt. Sie sollen den unbekannten Erreger untersuchen, und einen Weg finden, um ihn zu neutralisieren. Die Zeit drängt: Denn da sich der Virus über die Luft überträgt, droht er sich rasch weiter auszubreiten – und könnte in nur wenigen Tagen zuerst die komplette USA und danach die gesamte restliche Welt erreichen, und damit jedes Leben auf der Erde auslöschen…
Review:
"Andromeda" ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Michael Crichton. Dieser gilt ja – meines Erachtens nicht zu unrecht – als der Meister des Wissenschafts-Thrillers. So manches habe ich von ihm auch bereits gelesen ("Jurassic Park", "The Lost World", "Prey"), "The Andromeda Strain" zählt bislang jedoch noch nicht dazu. Ich kann daher nur spekulieren – allerdings machte "Andromeda" auf mich den Eindruck einer sehr originalgetreuen Verfilmung, die das Buch fast Seite für Seite exakt wiedergibt. Und nein, das ist leider nicht als Kompliment gemeint. Wie sagt man so schön: Papier ist geduldig. Und auch wenn die Bedeutung dieses Sprichworts ja eigentlich eine andere ist, so lässt sie sich meines Erachtens durchaus auch auf die unterschiedlichen dramaturgischen Anforderungen, die man an einen Roman im Vergleich zu einem Film stellt, anwenden. Und diesen wird "Andromeda – Tödlicher Staub aus dem All" in meinen Augen leider nur bedingt gerecht.
Positiv sehe ich in erster Linie, dass "Andromeda" in der Darstellung des Ausbruchs, der Folgen, dem Umgang damit, und vor allem der Vorgehensweise der Wissenschaftler für einen Laien wie mich sehr plausibel und authentisch wirkt. Ich habe kein Problem damit, zu glauben, dass sich ein ähnliches Ereignis damals wohl ziemlich genau so zugetragen hätte (und von gewissen, den Fortschritten der Technologie geschuldeten, Anpassungen auch heute noch würde). Eben dies macht den Film zumindest auf rein intellektueller Ebene durchaus interessant. Die Plausibilität des Ganzen wird dann einerseits von Robert Wise' dokumentarischen Stil, und andererseits vom Verzicht großer Namen, zusätzlich unterstützt. Die Inszenierung besticht dabei mit einigen originellen Einfällen wie den Einsatz des Split Screens während der Durchsuchung der ausgestorbenen Kleinstadt: Links sehen wir, wie die Wissenschaftler von Haus zu Haus gehen, und rechts, was sie darin erblicken. Das war schon sehr gut gemacht. Generell haben die Bilder durch die Anordnung von Objekten in der Kamera teilweise eine nette Tiefe. Aber auch die Sets hatten es mir angetan. Ich habe nun mal ein Faible für solche retro-futuristischen Designs, und bei "Andromeda" war die Herkunft des Films in den frühen 70ern unverkennbar. Und nachdem der Film zuvor doch sehr sachlich-nüchtern war, dreht er zum Ende hin spannungstechnisch doch nochmal auf, und mündet in einem zwar vorhersehbaren und dann fast schon wieder überdramatisierten, nichtsdestotrotz aber packenden Finale. Bis dahin plätscherte mir die Handlung allerdings doch etwas zu unaufgeregt vor sich hin. Da und dort hätte man zudem kürzen können, weil so schlich sich mitunter doch etwas Langeweile ein. Vor allem in der ersten Hälfte hätte sich hier einiges an "Speck" angeboten, den man im Schneideraum entfernen hätte können (wie z.B. die viel zu ausgedehnte Dekontaminationsprozedur), damit sich die Geschichte etwas schneller bewegt. Und das mit der Epilepsie und der dadurch überlesenen Nachricht war mir dann doch etwas zu dramaturgisch bequem (zumal es natürlich just die einzig weibliche Wissenschaftlerin in der Runde erwischte, und sie inkompetent erscheinen ließ).
Fazit:
Interessant. Das ist das erste Wort, dass mir zu "Andromeda – Tödlicher Staub aus dem All" einfällt. Der Begriff macht dabei mein Hauptproblem deutlich: Er vermochte mich zwar auf intellektueller Ebene durchaus anzusprechen, auf emotionaler Ebene wollte es ihm aber leider kaum bzw. nur viel zu sporadisch gelingen. Dafür war mir die – wenn auch zweifellos sehr authentische und für einen Laien wie mich wissenschaftlich akkurat wirkende – Umsetzung doch etwas zu nüchtern-sachlich und unterkühlt. Zudem widmete man sich der Thematik stellenweise doch etwas zu ausführlich. Gerade auch in der ersten Hälfte hätte man die Schere ansetzen sollen, um etwas mehr Tempo – und damit auch Dramatik – zu generieren. Hier hatte ich teilweise den Eindruck, man würde den Roman 1:1, Seite für Seite, wiedergeben. In der zweiten Hälfte, wenn man sich endlich daran macht, den Erregerstamm zu untersuchen, dreht der Film dann langsam auf, und kulminiert in einem dann fast schon wieder überdramatisierten Finale – dem ich eben dies jedoch, so wie auch die Vorhersehbarkeit, insofern nicht vorwerfen will, als er an der Stelle zumindest nochmal so richtig spannend wurde. Aber: Was dort fast schon wieder zu viel war, war den Rest des Films über zu wenig. Was "Andromeda – Tödlicher Staub aus dem All" zwar noch lange nicht zu einem schlechten Film macht – aber halt zu einem, dem es leider, trotz der grundsätzlich brisanten Handlung – erst zum Ende hin gelang, mich so richtig mitzureißen.
nee, die wissenschaftlich-nüchterne Atmosphäre dieses Filmes finde ich sogar ganz hervorragend (ohne die Vorlage zu kennen).
Abgesehen davon: warum findet der Rezensent, dass eine körperliche Beeinträchtigung (der Ärztin) dieser die wissenschaftliche Brillianz nimmt? Oder, um es mit einem Zitat aus besprochenem Film - und auch genau zu dieser Szene! Au Backe! - zu sagen: "in welchem Jahrhundert leben wir eigentlich?"
Allein die Szene, in der der Rhesusaffe erstickt, ist dermaßen aufrüttelnd.