Mit: Steve McQueen, Aneta Corsaut, Earl Rowe, Olin Howland, Stephen Chase, John Benson, George Karas, Lee Payton u.a.
Kurzinhalt:
Steve ist gerade auf einem Date mit Jane, als sie einen Meteorabsturz ganz in der Nähe beobachten. Sie beschließen, sich den Krater näher anzusehen, auf dem Weg dorthin werden sie jedoch von einem Mann aufgehalten, der auf die Straße stolpert, und sie um Hilfe ersucht. Auf seiner Hand befindet sich eine seltsame, gallertartige Masse. Sie bringen ihn daraufhin sofort zum Doktor, doch dieser ist ebenfalls überfragt. Der Blob beginnt langsam aber sicher, den Mann zu verschlingen, bis er schließlich vollständig "verdaut" wurde. Als Steve kurz darauf noch einmal beim Doktor vorbeischaut um nach dem Rechten zu sehen, sieht er im Fenster, wie dieser vom Blob attackiert wird. Daraufhin begibt er sich mit Jane in die nächstgelegene Polizeistation, um vor dem Monster zu warnen. Die dortigen Polizisten glauben ihm nicht und halten es für einen Streich – mehr noch, als sie im Büro des Doktors keine Anzeichen eines Kampfes finden. Doch Steve weiß, was er gesehen hat. Zusammen mit ein paar weiteren Teenagern macht er ordentlich Radau, um die Bewohner der Kleinstadt vor der Bedrohung durch den Blob zu warnen…
Review:
Angesichts des Remakes aus den 80ern sowie dem schwungvoll-ironischen Titelsongs dachte ich ja ursprünglich, "Blob – Schrecken ohne Namen" sei als Parodie auf die Welle der 50er-Jahre-SF-Filme rund um außerirdische Invasionen gedacht. Der Rest des Films vermittelte mir dann aber eher den Eindruck, dass er 100%ig ernst genommen werden will. Aus meiner Sicht angesichts der Grundthematik (ich meine, wir reden über eine gallertartige Masse, die Menschen verschlingt!) die falsche Entscheidung; zumal eine Parodie auf diese Art von Filmen, die das SF-Genre der 50er in den USA dominierte, ein netter Kommentar eben darauf hätte sein können. Stattdessen will "Blob – Schrecken ohne Namen" einfach nur auf diesen Zug aufspringen. Nachdem ich meine entsprechende, kleine Enttäuschung darüber verdaut hatte, gelang es dem Film aber anfänglich noch recht gut, mich zu unterhalten. Steve McQueen vor seinem Durchbruch in seiner ersten größeren Filmrolle in einem eben solchen, doch leicht trashigen SF-Film zu sehen, hat schon seinen Reiz (wenn er auch für die Rolle eines 17-jährigen Teenagers schon zu alt aussieht). Und generell ist der Einstieg noch recht atmosphärisch, und bietet einen netten Spannungsaufbau.
Leider aber, nach der ersten Auseinandersetzung im Büro des Doktors (wie sehr einem diese gefällt wird zweifellos von der Trash-Toleranz abhängen; ich fand den Blob aber – unter Berücksichtigung der damaligen Möglichkeiten – cool umgesetzt), schläft "Blob – Schrecken ohne Namen" doch eher ein. Bereits das Geplänkel rund um ihn und seine Freunde fand ich wenig prickelnd (auch wenn es grundsätzlich nicht uninteressant war, die damalige Jugendkultur im Kontext eines solchen SF-Horrorfilms umgesetzt zu sehen; weil die waren sonst im Genre meist nicht die Hauptprotagonisten), aber vor allem die Geschichte rund um die Skepsis der Polizisten – die natürlich im Büro des Doktors keinen Beweis für einen Angriff durch ein Monster finden – zog sich doch ordentlich. Ich verstehe, was man damit bezweckte, und die Aussage dahinter, wo die (oftmals ja als Störenfriede angesehene) Teenager zu den eigentlichen Helden der Geschichte werden, gefällt mir grundsätzlich sehr gut (und rettet diesen Teil des Films zumindest ansatzweise). Trotzdem zog sich der Mittelteil doch ordentlich dahin, und schlich sich hier Langeweile ein. Zum Finale dreht "Blob – Schrecken ohne Namen" dann aber zum Glück noch einmal so richtig auf. Angefangen bei der Begegnung im Geschäft, über den Angriff aufs Kino bis hin zum packenden Finale im Diner. Da machte der Film dann wieder so richtig Laune. Und der abschließende Satz "As long as the Arctic stays cold" gewinnt durch die aktuelle Erderwärmung auch noch einmal zusätzlich an beunruhigender Wirkung. Trotzdem, 100%ig ernst nehmen konnte ich den "Blob" leider nicht – weshalb mir ein humoristischerer, ironischerer Zugang wohl doch besser gefallen hätte.
Fazit:
"Blob – Schrecken ohne Namen" ist ein doch eher durchschnittlicher SF-Horror-Film aus der Ära der 50er (wo diese in den USA ja Hochkonjunktur hatten). Das anfängliche, amüsante Lied ließ mich dabei eher einen Film mit parodistischen Zügen erwarten, was mir – als Kommentar auf den Überschuss entsprechender Filme in der damaligen Zeit – eigentlich sehr gut gefallen hätte. Stattdessen schien "Blob – Schrecken ohne Namen" aber doch gänzlich ernst gemeint gewesen zu sein; was für mich angesichts der Bedrohung nur bedingt funktioniert hat. Die größte Schwäche ist aber der Mittelteil, wo der Film leider ordentlich einbricht, es gänzlich an Spannung mangelt, und ich mich zwischendurch leider doch etwas zu langweilen begann. Der Einstieg ist dafür aber noch ziemlich launig, die Idee rund um den Blob war recht originell und konnte mir auch von der Umsetzung her durchaus gefallen, ich mochte auch, dass die sonst oftmals als Nichtsnutze dargestellte Jugend hier die Welt (oder zumindest die Kleinstadt) retten darf (während sich die Behörden als relativ nutzlos erweisen), und vor allem das Finale war dann wieder sehr gelungen, angefangen mit der Szene im Supermarkt, über den Überfall im Kino, bis hin zum packenden Ausklang im Diner. Als Fan des Genres, insbesondere mit Faible für die Klassiker aus den 50er Jahren, sollte man "Blob – Schrecken ohne Namen" jedenfalls schon mal gesehen haben.