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Doctor Who - 11x06: Demons of the Punjab Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel:Demons of the Punjab
Episodennummer: 11x06
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 11. November 2018
Erstausstrahlung D: -
Drehbuch: Vinay Patel
Regie: Jamie Childs
Hauptdarsteller: Jodie Whittaker als The Doctor, Tosin Cole als Ryan Sinclair, Mandip Gill als Yasmin Khan, Bradley Walsh als Graham O'Brien.
Gastdarsteller: Leena Dhingra als Nani Umbreen, Amita Suman als Umbreen, Shane Zaza als Prem, Hamza Jeetooa als Manish, Shaheen Khan als Hasna, Shobna Gulati als Najia, Ravin J. Ganatra als Hakim, Bhavnisha Parmar als Sonya, Emma Fielding als Voice of Kisar, Nathalie Curzner als Performance of Kisar, Isobel Middleton als Voice of Almak, Barbara Fadden als Performance of Almak u.a.

Kurzinhalt: Beim Geburtstag ihrer Großmutter erhält Yasmin von ihr als Geschenk eine alte, kaputte Uhr ihres Großvaters. Neugierig, was es damit auf sich hat, bittet sie Umbreen darum, ihr die dazugehörige Geschichte zu erzählen, doch diese blockt ab. Dank der Doktorin steht Yaz aber natürlich mittlerweile eine Zeitmaschine zur Verfügung. Trotz der damit einhergehenden Gefahren – ein falsches Wort oder ein falscher Schritt könnten ja immerhin dazu führen, dass Yaz nie geboren wird – lässt sich die Doktorin dazu überreden, sie ins Indien des Jahres 1947 zu bringen; gerade zu jener Zeit, als dieses in Indien und Pakistan zerfiel. Yaz und die anderen staunen nicht schlecht, als sie kurz darauf auf ihre Großmutter Umbreen treffen, diese ihr jedoch einen ganz anderen Mann als ihren Großvater als Verlobten vorstellt. Doch angesichts der anstehenden Teilung des Landes, die selbst ihre Familie zu zerreißen droht, steht die anstehende Hochzeit zwischen Umbreen und Prem unter keinem guten Stern…


Review: Episodenbild (c) BBC Nach "Rosa" ist mit "Demons of the Punjab" nun die zweite Geschichtsstunde der neuen "Doctor Who"-Ära an der Reihe. Da die Teilung Indiens – im Gegensatz zu den Rassenunruhen in den USA bzw. Rosa Parks – bei uns im Geschichtsunterricht kein Thema war (zumindest könnte ich mich nicht daran erinnern; gut möglich, dass es mal in einem Nebensatz erwähnt wurde) fand ich dies allein schon mal sehr interessant. Noch erschütternder sind aber natürlich die Parallelen zur Gegenwart. Wie hier eine eigentlich glückliche und gut funktionierende Gemeinschaft durch Hass künstlich, grundlos und auf Teufel komm raus zerrissen wird, wie hier aus ehemaligen Nachbarn und gar Brüdern plötzlich Feinde werden, war ob der aktuellen Spaltung und jener Kräfte, die krampfhaft versuchen einen Keil zwischen unterschiedliche Gruppierungen zu bleiben und unsere Zivilisation zu einem Kampf "wir gegen die" zu machen, umso bedrückender. Es ist echt erschreckend, hier mitzuerleben, wie z.B. durch den populistischen Radiosprecher Hass geschürt wird, und dann blickt man in die Gegenwart, und erlebt dies auch heute wieder alltäglich, sei es im Fernsehen, im Radio, in Blogs, in YouTube-Videos, usw. Es scheint leider, als wären wir als Menschheit echt nicht dazu in der Lage, aus unseren Fehlern – und unserer Vergangenheit – zu lernen.

Aber auch ohne die Parallelen zur Gegenwart fand ich diesen Einblick in die jüngere Geschichte durchaus interessant. Was mich hingegen weniger angesprochen hat, war die persönliche Geschichte rund um Yaz und ihre Überraschung ob des bislang geheimen "Doppellebens" ihrer Großmutter. Einerseits, weil diese Idee nicht gerade neu ist (man denke nur an "Zurück in die Zukunft") zurück, und andererseits, weil das halt einfach irgendwie auch ganz normal, natürlich und menschlich ist. Ich bin mir sicher, wenn wir eine ähnliche Reise in unsere Familiengeschichte unternehmen würden, würden wir dabei ebenfalls die eine oder andere Überraschung erleben. Insofern war ich da als Zuschauer nicht ganz so schockiert, wie es vielleicht gedacht war. Darüber hinaus bin ich mir auch nicht sicher, ob es die Außerirdischen in dieser Story unbedingt gebraucht hat. Mal abgesehen davon, dass ihr Ansatz ein bisschen an die Seelenjäger aus "Babylon 5" erinnert, lenkten die von der grundsätzlich interessanten Haupthandlung doch eher ab, und fügen dieser letztendlich nicht wirklich etwas Wesentliches hinzu. Zumal ich den "Monster der Woche"-Ansatz bei der aktuellen "Doctor Who"-Staffel generell etwas mühsam zu finden beginne, und keines davon für mich bislang weder an die Klassiker noch die coolen Neuerfindungen der Moffat-Ära wie den Weeping Angels und/oder den Silence herankamen. Für mich waren die alle bislang sehr austauschbar und wenig erinnerungswürdig. Die Haupthandlung war allerdings durchaus gefällig, und vor allem das Finale dann wirklich stark, und auch ansatzweise emotional. Mit der Ausbeute ist "Demons of the Punjab" definitiv zu den bisherigen Highlights der Staffel zu zählen (was jedoch letztendlich mehr über die elfte Staffel bisher aussagt, als die Episode).

Fazit: Episodenbild (c) BBC So unmittelbar in die Familiengeschichte einer Figur sind wir bei "Doctor Who" selten vorgedrungen. "Demons of the Punjab" nimmt Yaz Wunsch, mehr über ihre Großeltern in Erfahrung zu bringen zum Anlass, um unser Augenmerk auf eine zumindest hierzulande im Geschichtsunterricht kaum beachtete Tragödie zu lenken: Die Spaltung Indiens im Jahr 1947. Die größte Stärke der Folge liegt dabei in den – bedauerlichen – Parallelen zur Gegenwart, aber auch davon abgesehen fand ich diese Geschichtslektion interessant (und das, obwohl ich sonst eigentlich nicht der größte Geschichts-Fan bin). Vor allem das Finale war dann sehr packend und tragisch. Was ich hingegen nicht gebraucht hätte, waren die Thijarianer. Der Hauptplot rund um die Spaltung Indiens bzw. die Geschichte von Yaz' Familie wäre aus meiner Sicht auch stark genug gewesen, um für sich zu stehen, und wurde durch das nächste wenig eindrucksvolle und/oder erinnerungswürdige Alien der Woche nicht wirklich aufgewertet. Da hätte ich lieber noch ein paar Szenen zwischen Yaz und ihrer (jungen) Großmutter gehabt, oder mich noch stärker mit dem damaligen Konflikt und seinen Ursachen beschäftigt. Davon abgesehen hat mir "Demons of the Punjab" aber sehr gut gefallen.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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