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Doctor Who - 11x05: The Tsuranga Conundrum Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel:The Tsuranga Conundrum
Episodennummer: 11x05
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 28. Oktober 2018
Erstausstrahlung D: -
Drehbuch: Chris Chibnall
Regie: Sallie Aprahamian
Hauptdarsteller: Jodie Whittaker als The Doctor, Tosin Cole als Ryan Sinclair, Mandip Gill als Yasmin Khan, Bradley Walsh als Graham O'Brien.
Gastdarsteller: Brett Goldstein als Astos, Lois Chimimba als Mabli, Suzanne Packer als Eve Cicero, Ben Bailey-Smith als Durkas Cicero, David Shields als Ronan, Jack Shalloo als Yoss u.a.

Kurzinhalt: Die Doktorin und ihre Begleiter verschlägt es wieder in die Zukunft. Auf einem fremden Planeten stoßen sie unerwartet auf eine Schallmine. Als sie wieder zu Bewusstsein kommen, finden sie sich auf einem Hospital-Raumschiff wieder. Die Doktorin möchte ursprünglich sofort zum Planeten zurückkehren, um ihre TARDIS nicht auf einem Müllplaneten so lange allein herumstehen zu lassen – besteht doch die Gefahr, dass sie in der Zwischenzeit geplündert wird. Dann jedoch sieht sie ein, dass die Patientinnen Vorrang haben. Doch auf dem Weg zur Raumstation, wo diese dann versorgt werden sollen – ist das Raumschiff doch eher als Krankenwagen zu betrachten – gelangt ein parasitäres, außerirdisches Wesen an Bord, dass sich von Energie ernährt. Als die Systeme des Schiffes den Eindringling erkennen, wird ein Protokoll ausgelöst, dass dieses zerstören soll – womit man die weitere Verbreitung der Plage verhindern will. Nun haben die Doktorin, Graham, Yaz und Ryan alle Hände voll zu tun, gilt es doch, das Schiff durch ein gefährliches Asteroidenfeld zu steuern, den Pting einzufangen, die Selbstzerstörung zu verhindern – und ein Baby auf die Welt zu bringen…


Review: Episodenbild (c) BBC Ich fürchte, auch "The Tsuranga Conundrum" bestätigt wieder meinen Eindruck, dass die reinen Chris Chibnall-Folgen eher weniger meins sind – was mich angesichts der Tatsache, dass es sich bei ihm um den neuen verantwortlichen Produzent für die dritte "New Who"-Ära handelt, doch etwas mit Sorge erfüllt. "The Tsuranga Conundrum" ist eine durch und durch belanglose Geschichte, die mich stirnrunzelnd zurückgelassen hat, was uns Chibnall damit wohl sagen wollte. Oder auch nur, worum genau es hier denn nun eigentlich ging. Die Folge ist extrem zerfahren – mit der Bedrohung durch den Pting, die Selbstzerstörung, das Asteroidenfeld, der Krankheit der früheren Heldin, sowie der Schwangerschaft bzw. Geburt – und zudem teilweise furchtbar vorhersehbar. Letzteres gilt vor allem für den weiteren Verlauf der Handlung rund um Eve, aber durchaus auch dem schwangeren "Mann". Auch dafür, all jenen Frauen, die sich dazu entschließen, ihr Kind zur Adoption freizugeben, ein schlechtes Gewissen einzureden, sammelt "The Tsuranga Conundrum" keine Pluspunkte (ich bin echt schon gespannt, wie das bei jenen feministischen Stimmen, welche die Moffat-Ära aufgrund von sexistischen Tendenzen ablehnten, und sich von Chibnall hier Besserung erhofften, ankommen wird).

Überhaupt: Ich habe den Reiz von Männern, die schwanger werden, noch nie verstanden (und halte "Junior" für so ziemlich den Tiefpunkt aus Arnolds Schwarzeneggers Filmographie – vielleicht noch mit Ausnahme von "Herkules in New York"). Auch Chris Chibnall gelang es mit seiner Anwendung der Grundidee hier nicht, mit zu vermitteln, was daran so toll, interessant und/oder aufschlussreich sein soll. Zumal ich die Art und Weise, wie diese ganze Angelegenheit Ryan dazu zwingt, sich seinen Daddy-Issues (und, ganz ehrlich: Von denen gab's in den letzten Jahren nun wirklich auch schon genug) zu stellen, auch sehr verkrampft fand. Generell fand ich die Geschichte sehr zerfahren, und auf zu viele Nebenhandlungen und Figuren verteilt. Dies dürfte auch hauptverantwortlich dafür sein, dass die einmaligen Gastfiguren bei mir so überhaupt keinen Eindruck hinterließen – und ist auch ein Punkt, wo sich die gleich drei BegleiterInnen der Doktorin auch in Zukunft ein bisschen als Stolperstein erweisen könnten, da allein diese (und damit auch die Anforderung, jedem von ihnen etwas sinnvolles zu tun zu geben) in jeder Folge sehr viel Aufmerksamkeit an sich bindet, und dann halt für allfällige Gastfiguren nicht mehr viel Raum bleibt. Das Pting-Viech sprach mich leider auch kaum an. Die Idee eines solchen, vermeintlich knuddeligen Wesens, dass sich dann als gefährlich und gemein offenbart, ist nun wahrlich nicht neu ("Galaxy Quest"?), dass es auf Energie aus ist, war mir eigentlich bereits ab dem Sonic Screwdriver klar (hier wirkte die Doktorin ungewöhnlich begriffsstutzig), und generell konnte ich mit dem Wesen wenig anfangen. Wobei es zugegebenermaßen zumindest wieder gut getrickst war. Wie die Weltaufnahmen generell durchaus gefallen konnten. Ich mochte auch, wie die Doktorin zu Beginn aufgrund der zurückgelassenen TARDIS fast in Panik verfällt, und kurzzeitig sogar das Wohl der anderen Passagiere aus den Augen verliert. Und ein paar lustige Sprüche zwischendurch gab's auch ("On the plus side, I now feel very well informed."; "This is like the iPhone-version of CERN."). Trotzdem, insgesamt fand ich "The Tsuranga Conundrum" leider doch eher schwach.

Fazit: Episodenbild (c) BBC "The Tsuranga Conundrum" war vorläufig mal die letzte Folge, für die Chris Chibnall das Drehbuch geschrieben hat – und wenn ich mir meine Reaktion auf seine bisherigen Skripts so ansehe, halte ich das für gute Neuigkeiten. Vielleicht hat er ja (abseits von "Rosa", wo er jedoch Hilfe hatte) einfach grade keinen guten Lauf. Oder aber mir liegt einfach die Art und Weise, wie er Geschichten erzählt – bzw. auch, welche er erzählt – nicht (mangels Kenntnis von "Broadchurch" fällt es mir schwer, das zu beurteilen). "The Tsuranga Conundrum" war jedenfalls eine weitere eher mäßige Folge, der es an Fokus fehlte, und wo zu viele parallel verlaufende Handlungsstränge um die Aufmerksamkeit des Zuschauers buhlten. Auch der Figuren war es mir zu viel – hier sehe ich auch ein Problem des großen Stammensembles, das natürlich auch bedient werden will, dann aber halt einmaligen Gastfiguren wenig Raum lässt. Weshalb Eve, Mabli, Yoss und Co. bei mir halt auch so überhaupt keinen Eindruck hinterließen. Auch mit dem Pting konnte ich wenig anfangen. Und dann war die Handlung noch dazu wenig spannend, und in Teilbereichen sehr vorhersehbar. So halbwegs gerettet wird "The Tsuranga Conundrum" in erster Linie von den guten schauspielerischen Leistungen, der hohen Produktionsqualität (und dabei insbesondere den netten Sets sowie den CGI-Effekten), einzelnen gelungenen Gags, sowie vor allem jenem kurzen Teil, wo die Doktorin ob ihrer Sorge wegen der TARDIS ihr Ziel, Leben zu beschützen, kurzzeitig aus den Augen verliert. Insgesamt konnte ich mit der Folge aber leider wenig anfangen.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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