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Star Trek - DS9: What You Leave Behind Drucken E-Mail
Diane Careys Romanfassung zum DS9-Finale Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 12 November 2018
 
Cover (c) PocketBooks
Titel: "Star Trek: What You Leave Behind"
Bewertung:
Autorin: Diane Carey
Übersetzung: -
Umfang: 224 Seiten
Verlag: Pocket Books
Veröffentlicht: Juni 1999
ISBN: 978-0-6710-3476-6
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Nach dem Rückzug des Dominion holt die Allianz aus Föderation, Klingonen und Romulanern zum alles entscheidenden Schlag aus. Als dann auch noch die cardassianischen Kriegsschiffe aufgrund der Übergriffe des Dominion gegen ihre Bevölkerung die Seite wechseln, scheint der Sieg gewiss. Doch die vereinten Kräfte der Jem'Hadar und der Breen ziehen sich bis nach Cardassia Prime zurück, wo sie eine Blockadehaltung einnehmen. Ein militärischer Sieg wäre nur mit hohen Verlusten möglich. Zugleich drängt die Zeit insofern, als das Dominion parallel die Städte des Planeten in Schutt und Asche legt, um sich bei den Cardassianern für ihren Verrat zu rächen. Damar, Kira und Garak gelingt es zwar, die Kommandozentrale zu stürmen, dennoch denkt die Gründerin nicht daran, den Rückzugsbefehl zu erteilen. Erst nachdem Odo mit ihr verschmolzen ist – und ihr dabei auch das Heilmittel verabreicht hat – stimmt sie zu. Als Ausgleich für ihre Kapitulation muss ihr Odo jedoch versprechen, zur großen Verbindung zurückzukehren. Währenddessen suchen Kai Winn und Dukat die Feuerhöhlen Bajors auf, wo sie die Pah-Geister freilassen. Um diese Bedrohung auszuschalten, und sowohl Bajor, das Wurmloch als auch die Propheten zu retten, muss der Abgesandte sein Schicksal erfüllen…

Review: Nachdem Diane Carey bereits einige Romanadaptionen zu TV-Episoden (u.a. zu "Angriff der Borg", "Die Suche", "Der Weg des Kriegers", "Immer die Last mit den Tribbles", sowie den ersten sechs Episoden der sechsten DS9-Staffel im Zuge der Reihe "Der Dominion-Krieg") geschrieben hatte, insbesondere aus "Deep Space Nine", war es nur logisch, ihr auch die Verantwortung für die Romanfassung des Serienfinales zu übertragen. Dabei zeigt sich letztendlich ein sehr ähnliches Bild zu ihren bisherigen Adaptionen: Selbst eine Doppelfolge erweist sich für einen vollwertigen Roman als zu kurz, was Carey dazu zwingt, da und dort ein bisschen zu improvisieren. Im vorliegenden Fall u.a. mit einem längeren Segment relativ zu Beginn, dass Kira, Damar und Garak noch vor den Ereignissen aus der Episode bei einem Einsatz zeigt, im Zuge dessen Kira schwer verletzt wird und ins Delirium verfällt, während die beiden Cardassianer versuchen, aus dem eingestürzten Tunnel, in dem sie eingesperrt sind, einen Weg hinaus zu finden. Letztendlich nur ein unwichtiger Lückenfüller, um die Seitenanzahl etwas zu erhöhen, aber dennoch eine ganz nette Ergänzung. Weitaus besser gefiel mir aber eine kurze Rede von Captain Sisko, die Carey hier einbaut, bevor sie in die Schlacht zieht. Seine Worte, dass es diesmal nicht darum geht, zu Helden zu werden, sondern sie Teil einer großen Flotte sind, und sich in diese einfügen müssen – auch wenn dies heißt, die ganz großen Heldentaten andere zu überlassen – war für so eine Situation doch eher ungewöhnlich, und sprach mich wohl gerade auch deshalb sehr an. Und auch, wie sie hier beschreibt, dass die Individualität der einzelnen Captains im Vergleich zu dem gleichgeschalteten Jem'Hadar ein Vorteil ist, weil der Gegner nie wissen kann, wie der jeweilige Gegner reagieren wird, war eine interessante Beobachtung – und zudem eine nette Ode an die Individualität.

Grundsätzlich gilt aber natürlich wie bei allen solchen Adaptionen: Mitgefangen, mitgehangen. Sprich, es steht und fällt viel mit dem Drehbuch, auf dass diese basiert. Im vorliegenden Fall konnte Diane Carey hier mit "Das, was du zurücklässt" zwar auf eine grundsätzlich starke Vorlage aufbauen, dennoch übernimmt sie zwangsläufig halt auch die dort von mir an der Geschichte beobachteten Kritikpunkte, und da insbesondere den doch etwas mutlosen Ausgang, wo es einfach an der nötigen, letzten Konsequenz fehlt. Schade fand ich zudem, dass sie nicht ihre künstlerische Freiheit genutzt und den Aufbau dahingehend umgestellt hat, dass sich alles rund um Kai Winn und Dukat in den Feuerhöhlen parallel zur letzten Schlacht des Dominion-Krieges abspielt – weil entweder waren die tagelang dort, oder zwischen Schlacht, Kapitulation und abschließender Feier bei Vics sind echt nur wenige Stunden vergangen (was mir dann wiederum etwas unplausibel erscheinen würde). Und wie in solchen Fällen üblich leidet ihre Romanadaption ein bisschen darunter, dass Action auf der Leinwand bzw. dem TV-Schirm halt immer packender ist, als wenn man ihr nur auf dem Papier zuliest. Dafür profitiert sie aber halt auch von den Stärken der Vorlage, und da insbesondere dem Eindruck eines wirklichen Abschlusses der Geschichte (und auch davon, dass ich Vic in ihrer Romanadaption nicht singen hören konnte). Ihr Schreibstil bewegt sich zudem auf dem gewohnt guten Niveau; da waren wieder einige schöne Formulierungen drin (nicht zuletzt der letzte Satz). Für meinen Geschmack hätte sie zwar noch eine Spur tiefer in die Figuren vordringen können, und die entsprechenden Möglichkeinen eines Buchs im Vergleich zu einem Film oder einer TV-Serie noch etwas stärker ausschöpfen können, dennoch gibt sie immerhin in den wichtigsten Momenten einen guten Einblick ihrer Gedanken- und Gefühlswelt. Insgesamt ist somit auch "What You Leave Behind" wieder eine solide und gelungene Romanadaption – bei der sich jedoch mangels großer, wichtiger neuer Szenen und/oder Erweiterungen wieder einmal die Sinnfrage stellt.

Fazit: Romanadaptierungen gerade auch von großen, epischen, actionreichen und hochdramatischen Episoden haben ja meist das Problem, dass eben diese Einlagen im Fernsehen oder Kino weitaus besser kommen, aus auf dem Papier. Diane Carey gelingt es jedoch dank ihres guten Schreibstils, dieses Manko überwiegend zu kompensieren. Sie profitiert dabei auch vom grundsätzlich guten Inhalt des Drehbuchs, und der hochdramatischen Geschichte, die sie hier erzählen kann, die eben auch wirklich einen Abschluss der (Fernseh-)Story von "Deep Space Nine" darstellt – übernimmt aber halt natürlich auch den einen oder anderen Kritikpunkt, den ich am DS9-Finale vorzubringen hatte, wie das etwas überhastet wirkende "sich in alle Himmelsrichtungen verstreuen", sowie den etwas mutlosen Ausgang des Geschehens. Schade auch, dass sie die Möglichkeit, die Szenen umzuordnen, nicht dafür genutzt hat, um die Winn/Dukat-Szenen später zu platzieren – damit man nicht den Eindruck hat, die hätten dort Tage verbracht (oder aber, dass die letzte Schlacht des Dominion-Kriegs inkl. Rückzug nach Cardassia, Befreiung des Planeten, Kapitulation, Rückkehr nach DS9, Unterzeichnung des Friedensvertrags und Abschlussfeier in Vics Holosuite nur wenige Stunden in Anspruch nahm). Unbedingt gelesen haben muss man "What You Leave Behind" zwar sicherlich nicht; dafür sind die wenigen hinzugekommenen Momente zu unwichtig. Dennoch ist das Finale auch in dieser, von Diane Carey vorgelegten, literarischen Form gelungen, und somit nicht nur sehens- sondern durchaus auch lesenswert.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel


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