Mit: Michael Gross, Shawn Christian, Susan Chuang, Charlotte Stewart, Ariana Richards, Tony Gerano, Barry Livingston, John Pappas, Robert Jayne u.a.
Kurzinhalt:
Ein paar Jahre nach dem Angriff der Raketenwürmer ist in Perfection endlich wieder Ruhe eingekehrt. Burt Gummer hat es zur lokalen Berühmtheit geschafft, andere wiederum versuchen mit Touristenfallen aus dem Tremors-Wahn Profit zu schlagen. Wie z.B. "Desert" Jack Sawyer, der eine Tour anbietet, die den einfältigen Touristen suggeriert, dass sie von einem Raketenwurm verfolgt werden würden. Eines Tages wird dann jedoch aus dem Spaß blutiger ernst, als tatsächlich drei Graboids nach Perfection zurückkehren. Bereits in ihrer wurmartigen ersten Entwicklungsstufe sorgen sie für Chaos. Dann jedoch verwandeln sie sich zuerst in die mittlerweile bekannten Shrieker, und später gar in eine völlig neue Inkarnation, die über Flügel verfügt und sich mittels flammenden Furzen in und durch die Luft bewegt. Angeführt von Burt Gummer, versucht eine Truppe von Graboid-Jägern, der Gefahr durch die "Ass Blaster" Einhalt zu gebieten…
Review:
Der ersten "Tremors"-Film war eine wunderbare Hommage an die B-Movies der 50er. Der zweite ein eher müder Abklatsch, der im ersten Teil langweilte und in der zweiten Hälfte dann zwar aufdrehte, durch die Hühner-Raptoren jedoch das Alleinstellungsmerkmal der Reihe – nämlich die Raketenwürmer – verlor. Mit dem dritten ist die Reihe nun in den trashigen Untiefen der typischen billigen Asylum-Sci-Fi-Produktionen à la "Mega-Shark vs. Giant Octopus" oder "Sharknado" angekommen. Nur, dass das Budget zumindest ein Spürchen höher war, und damit sowohl der Film an sich als auch die CGI-Effekte zumindest noch eine Spur besser aussehen als dort – wenn auch leider nicht mehr wirklich gut. Die "practical effects" hatten es mir ja auch hier wieder angetan, insbesondere bei der ersten Entwicklungsstufe der Graboids. Und auch zu den Shriekern und den Ass-Blastern gibt es einzelne kurze Momente, wo man offenbar mit animatronischen Puppen gearbeitet hat. Den CGI-Szenen sieht man aber halt ihr Alter doch ordentlich an. Zugleich muss ich gestehen: Die Idee mit den Ass-Blastern war so blöd, dass sie schon fast wieder gut war. Ich mag solchen Trash ja grundsätzlich, und das war schon eine herrlich bescheuerte Idee. Nur leider kam halt bei den überwiegend CGI-Kreaturen, die halt doch eher schwach getrickst waren, bei mir nie so recht Spannung und/oder Stimmung auf.
Generell merkt man dem Film an, dass er im Gegensatz zu den ersten beiden Teilen aus dem Kino in die Videothek verbannt wurde, und dementsprechend mit wesentlich geringerem Budget auskommen muss. Das zeigt sich nicht nur bei den Effekten, sondern auch der Inszenierung, sowie der teilweise auch eher billig klingenden Musik. Und dann fand ich den Film, trotz der überschaubaren Laufzeit von 104 Minuten, auch noch entschieden zu lang. Dennoch, völliger Reinfall ist auch der dritte Reihe nicht. Vor allem den Einstieg fand ich noch ganz launig. Zwar hat die Reihe nun auch von Teil 2 auf Teil 3 wieder ein Gesicht aus dem Original verloren, Michael Gross hält den Graboids aber nach wie vor die Treue. Wobei ich zugleich sagen muss, dass ich teilweise einen "Fluch der Karibik"-Eindruck hatte, wo Captain Jack Sparrow ja auch immer dann am besten funktioniert hat, wenn er eher im Hintergrund agierte, aber nicht im Mittelpunkt des Geschehens stand. Bei Burt Gummer würde ich ähnliches behaupten. Dennoch habe ich mich über dieses Wiedersehen grundsätzlich schon gefreut. Neben ihm kommen auch noch Ariana Richards, Charlotte Stewart, Tony Genaro und ein paar andere Gesichter aus der hinteren Reihe zurück, wobei vor allem die beiden Damen leider herzlich wenig zu tun bekommen. Während Mindy zu Beginn noch aktiv ins Geschehen eingreifen darf, wird sie in weiterer Folge auf ein Dach verbannt, wo sie dann nichts weiter zu tun bekommt. Schade eigentlich. Und auf die Rückkehr von Melvin hätte zumindest ich echt verzichten können. Dennoch gibt es in der ersten Hälfte durchaus noch einige nette Momente, wie z.B. eben auch die Rückkehr des klassischen Raketenwurms, der immer noch meine liebste Graboids-Inkarnation ist. Burt Gummer bekommt wieder einige cool-lustige Momente. Und wie gesagt, von der Idee her waren die Assblaster schon ganz witzig. Aber irgendwie verlor sich der Film in der zweiten Hälfte in einer Kakophonie des Chaos, die aufgrund der mäßigen Inszenierung nie so recht Spannung verbreiten wollte, und aufgrund der schwachen CGI-Effekte auch was das Spektakel betrifft zu wünschen übrig ließ.
Fazit:
Mit dem dritten Teil wanderte die "Tremors"-Reihe vom Kino in die Videotheken-Regale – und das merkt man dieser neuen Brut leider auch an. Der zweite mag in der ersten Hälfte sehr langweilig und einfallslos gewesen sein, war aber immer noch sehr schön und hochwertig inszeniert, und bot – abseits der dort schon wenig überzeugenden CGI-Aufnahmen – nette Effekte. Bei "Die neue Brut" wissen zwar die mechanischen Effekte auch immer noch zu überzeugen – allerdings geraten dieses gegenüber der CGI immer mehr ins Hintertreffen. Und die ist halt leider doch eher schwach, und erinnert an billige Asylum/Sci-Fi-Channel-Trash-Produktionen. Wie der Film generell einen recht starken entsprechenden Touch hat, und fast wie ein Vorläufer der entsprechenden Trash-Welle wirkt. Was grundsätzlich ja auch nichts schlechtes sein müsste – und in der Tat gibt es durchaus positive Aspekte. Michael Gross dabei zuzusehen, wie er den Waffennarren Burt Gummer spielt, macht auch beim dritten Mal durchaus noch Spaß (auch wenn mich der Verdacht beschleicht, dass die Figur als Nebencharakter besser funktioniert, als wenn sich der ganze Film um sie dreht – Captain Jack Sparrow lässt grüßen). Auch das Wiedersehen mit anderen Veteranen wie Ariana Richards hat mich grundsätzlich gefreut (auch wenn manche von ihnen leider nicht wirklich viel zu tun bekamen). Die Idee mit den Ass-Blastern war schon herrlich bescheuert (wobei die schwachen CGI-Effekte ihnen leider zugleich auch wieder einiges an Reiz nahmen). Und vor allem die erste halbe Stunde machte der Film noch durchaus Laune. Mit zunehmender Laufzeit machten sich dann aber für mich auch zunehmend das mangelnde Budget, die mäßige Inszenierung, die billige Musik sowie die schwachen CGI-Effekte bemerkbar. Da man aber trotz allem immer noch mehr Geld zur Verfügung hatte als beim üblichen Asylum-Schrott, und man dem Film dies durchaus auch ansieht, ist er zwar dennoch über deren durchschnittlichem Niveau anzusiedeln. Eine Rückkehr zur "Perfektion" des ersten Teils kann ich jedoch – entgegen des englischen Originaltitels – nicht erkennen.