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Dureenas Geheimnis Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Netflix

Originaltitel: Patterns of the Soul
Episodennummer: 1x05
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 07. Juli 1999
Erstausstrahlung D: 14. April 2000
Drehbuch: J. Michael Straczynski
Regie: Tony Dow
Hauptdarsteller: Gary Cole als Captain Matthew Gideon, Tracy Scoggins als Captain Elizabeth Lochley, Daniel Dae Kim als Lieutenant John Matheson, David Allen Brooks als Max Eilerson, Peter Woodward als Galen, Marjean Holden als Dr. Sarah Chambers, Carrie Dobro als Dureena Nafeel.
Gastdarsteller: Peter De Anda als General Thompson, Brian Thompson als Robert Black, Eric Ware als Tim, Sharisse Baker-Bernard als IPX Official, Scott Carollo als Colonist, Nancy Linehan Charles als Villager, Curt Lowens als Old One u.a.


Kurzinhalt: Captain Gideon wird dazu aufgefordert, zum Planeten Theta 49 zu fliegen. Dort hat sich eine Gruppe menschlicher Kolonisten niedergelassen, die während des Angriffs der Drakh die Erde verlassen haben. Die Erdregierung befürchtet, dass sie sich mit der Drakh-Seuche infiziert haben und diese weiter verbreiten könnten, und verlangt von Gideon, sie zu untersuchen, und sofern der Befund positiv ausfällt, vom Planeten zu evakuieren und wieder auf die Erde zurückzubringen. Als Captain Gideon eintrifft, zeigt sich der Anführer der Kolonisten, Robert Black, durchaus kooperativ. Doch nicht alle sind bereit, sich den Wünschen der Erdregierung einfach so zu fügen. Währenddessen erkundet Dureena die Umgebung – und stößt auf Überlebende ihres eigenen Volkes. Nun befürchtet sie, dass diese – neben ihr – letzten Überlebenden von Zander Prime ebenfalls mit dem Drakh-Virus infiziert wurden. Als sich währenddessen herausstellt, dass die menschlichen Kolonisten in der Tat die Drakh-Seuche in sich tragen, und Gideon darüber hinaus die erschreckende Wahrheit darüber erfährt, wie sie sich angesteckt haben, muss er sich entscheiden, ob er den Befehlen von General Thompson Folge leistet, oder dem Wunsch der Kolonisten, auf Theta 49 zu verbleiben, nachkommt…

Review: Episodenbild (c) Netflix Brian Thompson ist für Genrefans kein Unbekannter. In erster Linie kennt man seine markante Visage wohl als außerirdischen Kopfgeldjäger aus "Akte X", davon abgesehen hat er aber auch in zahlreichen weiteren Genre-Serien – unter anderem "Star Trek" (TNG, DS9, ENT, jeweils in unterschiedlichen Rollen), "Charmed" sowie kürzlich auch "The Orville" – absolviert. Aufgrund seiner Statur spielt er dort meist bullig-harte Kerle oder überhaupt gleich Bösewichte. Insofern fand ich es überaus nett, ihn hier als sein Aussehen und seinen Körperbau Lügen strafenden, überaus sensiblen und sanft(mütig)en Robert Black zu erleben – was es ihm somit erlaubte, auch mal eine andere Seite seines schauspielerischen Könnens zu zeigen. Eben dies fand ich überaus nett. Davon abgesehen fand ich den Plot rund um die Soldaten, an denen einst experimentiert wurde, aber doch etwas klischeehaft. Die Wendung, dass sie erst über die Essensrationen infiziert wurden (wobei ich mir offen gestanden nicht ganz sicher war, wie das abgelaufen sein soll) saß zwar, davon abgesehen war das aber halt die x-te vergleichsweise marginale Verschwörung bei "Babylon 5"; nach allem rund um Clark, dem Psi-Corps und die Schatten wirken andere Verschwörungsgeschichten (das hier erinnert z.B. stark an alles rund um Abel Horn) halt automatisch vergleichsweise unwichtig und banal.

Keinen Gefallen tat man sich meines Erachtens auch nicht mit der Besetzung von Tim. Eric Ware zeigt hier so ziemlich die schlechteste schauspielerische Leistung seit dem Geschäftsmann aus "Angriff auf G'Kar" ("You hit the big time."), und das war immerhin B5 Staffel 1. Ich will den armen Kerl ja nicht niedermachen, aber es wundert mich nicht, dass er seit 15 Jahren keine Rolle mehr bekam und davor in erster Linie in Mini-Rollen zu sehen war. Mit der Rolle hier hat man ihn jedenfalls völlig überfordert. Und auch der Ausgang des Geschehens war kein Highlight. Einerseits, da Gideon (bzw. auch die Serie) hier auf den gleichen Trick zurückgreift, der schon in "Der lange Weg" angewandt wurde (sprich, die Vorgesetzten zu täuschen und so den eigenen Willen durchzusetzen). Und andererseits, da ich mich fragte, ob sich die Erdzentrale nicht in weiterer Folge wundern wird, dass Dr. Chambers – die in den Aufzeichnungen des Schiffes klar zu sehen war – noch am Leben ist. Dem Plot rund um Dureenas Entdeckung (was übrigens auch ein passenderer deutscher Titel gewesen wäre, weil ein Geheimnis bleibt es ja wohl nun wirklich nicht lange) erging es immerhin marginal besser. Bislang glaubte sie ja, die letzte Überlebende ihres Volkes zu sein. Nun jedoch trifft sie auf eine kleine Kolonie, die kurz bevor die Schatten angriffen aufgebrochen ist, und sich auf Theta 49 niederließ. Doch ihre Freude währt nicht lange, stellt sich doch heraus, dass sie von den Menschen angesteckt wurden, und schlimmer noch, die Seuche bei ihnen wesentlich früher – nämlich in rund einem Jahr – zum Tod führen wird. Das war grundsätzlich nett, und reduziert die Frist für die Crusade-Crew, ein Heilmittel zu finden, erheblich (zumindest, wenn man auch dieses Volk retten will). Nicht gebraucht hätte ich aber diesen ganzen mystischen Quatsch, wie dass der alte Kerl wusste, dass die Menschen ihnen den Tod brachten. Bleibt noch die Nebenhandlung rund um Max Eilerson, der zunehmend von IPX unter Druck gerät, jedoch am Ende doch das Wohlergehen der Kolonisten vor seine eigenen Interessen stellt. Dies fand ich zwar sehr vorhersehbar, davon abgesehen aber ganz nett, da der ansonsten oft arrogant und/oder egoistisch wirkende Eilerson hier seine menschliche Seite zeigen durfte. Last but not least ist "Dureenas Geheimnis" auch eine jener Folgen, wo sich die Nachteile der TNT-Episodenreihenfolge am deutlichsten zeigen: Denn der hier aus dem Nichts kommende Nanovirus-Schutz vor der Drakh-Seuche wird erst einige Episoden später entdeckt/entwickelt.

Fazit: Episodenbild (c) Netflix "Dureenas Geheimnis" war für mich die bislang schwächste Folge des kurzlebigen "Babylon 5"-Ablegers. Irgendwie wollte es keinem der drei parallel verlaufenden Handlungsstränge so richtig gelingen, mich anzusprechen und/oder mitzureißen. Der Plot rund um die Experimente an den Soldaten kam irgendwie nie wirklich zur Geltung (und die Verschwörung an sich fällt halt im Vergleich zu Schatten/Psi-Corps/Clark recht deutlich ab und wirkt vergleichsweise klein und unbedeutend), mit Dureenas Leuten verbrachte man auch zu wenig Zeit als dass man bei der Offenbarung am Ende mit ihnen mitfühlen könnte, und Eilersons Umdenken am Ende war keine große Überraschung. Kritisch sehe ich zudem den Ausgang des Geschehens, da es letztendlich der gleiche Bluff ist, den Gideon bereits in "Der lange Weg" durchgezogen hat – was doch sehr einfallslos wirkt. Und wenn der General das Videomaterial jemals an die Erdzentrale weitergibt, dürften sich die doch sehr darüber wundern, dass Dr. Chambers hier angeblich ums Leben kam. Und mit dem hier völlig aus dem Nichts kommenden Nanovirus-Schutz vor der Seuche ergibt sich einer der schlimmsten Kontinuitätsfehler der TNT-Reihenfolge. Positiv sticht in erster Linie die ungewohnt sanfte Performance von Brian Thompson ins Auge (was jedoch bis zu einem gewissen Grad von Eric Wares furchtbarer Leistung wieder kompensiert wird), sowie die netten Szenen zwischen Gideon und Eilerson. Zudem war die Episode aufgrund der parallel verlaufenden Handlungsstränge recht abwechslungsreich, und habe ich mich zumindest nie wirklich gelangweilt. Insgesamt fand ich "Dureenas Geheimnis" aber leider doch eher schwach.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1999 TNT)




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